Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und die flammende Spur

Die drei ??? und die flammende Spur

Titel: Die drei ??? und die flammende Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
Vom Netzwerk:
war alles.
    Die anderen drei Zimmer waren blitzsauber, aber völlig leer.
    »Möchtest du das Zimmer hier, Mama?« rief Tom mit einem Blick in den Raum ganz vorn,
    »Mir egal«, sagte Mrs. Dobson.
    »Es hat einen Kamin«, sagte Tom. »Und da, schaut mal – dieses verrückte Ding!«
    Tom und Justus lehnten das Kopfteil an die Wand und schauten sich das verrückte Ding an. Es war eine Keramiktafel, fast zwei Meter lang und glatt in die Wand über dem Kamin eingelassen.
    »Der doppelköpfige Adler!« sagte Justus Jonas.

    Das Inkognito wahren – so heißt es oft bei Hoheiten, wenn sie unerkannt bleiben wollen.
    Sollte der Potter etwa ein Edelmann aus Europa, der doppelköpfige Adler sein Emblem, sein wallendes Gewand eine wehmütige Erinnerung an einen fürstlichen Umhang sein? Nun, lassen wir vorerst das müßige Rätseln. Ein Mann, der in Übersee untergetaucht ist, muß nicht gleich ein König wie aus dem Märchen sein.  Und ein allzu prächtig gewandeter  Sportfischer nicht gleich der Erzfeind vom angrenzenden Königreich!

    Tom hielt den Kopf schräg und untersuchte den scharlachroten Vogel, der seine beiden spitzen Schnäbel weit aufgerissen hatte. »Alter Bekannter von dir?« fragte er Justus.
    »Ja, von deinem Großvater, meine ich eher«, sagte Justus. »Er hat immer ein Medaillon mit diesem Motiv getragen. Es muß für ihn eine besondere Bedeutung gehabt haben. Auch auf den beiden großen Tonvasen am Hauseingang sind doppelköpfige Adler, sogar reihenweise. Hast du das nicht gesehen?«
    »Ich hatte doch alle Hände voll zu tun«, sagte Tom. »Mit dem Bett hier.« Tante Mathildas schwerer Schritt war auf der Treppe zu hören. »Ich hoffe, der Hausherr hat daran gedacht, auch genug Laken zu besorgen«, sorgte sich Tante Mathilda.
    »Und Matratzenschoner. Justus, hast du irgendwo Matratzen gesehen?«
    »Die sind im hinteren Zimmer«, rief Tom herüber. »Nagelneu.
    Die Verpackung ist noch dran.«
    »Dann ist’s ja gut«, erklärte Tante Mathilda. Sie riß Schranktüren auf, bis sie die Laken fand – ebenfalls ganz neu – und Matratzenschoner und Wolldecken. Und zwei neue Kopfkissen in Plastikhüllen.
    Tante Mathilda stieß eines der vorderen Fenster auf. »Patrick!« rief sie.
    »Komme schon!« Patrick kam die Eingangstreppe herauf, das Fußende des Messingbettes auf dem Kopf balancierend.
    »Wird eine Heidenarbeit, das Ding zusammenzubauen«, sagte Tom Dobson.
    Er hatte recht. Es bedurfte der vereinten Bemühungen von Tom, Justus und Patrick, das große Bett auf seinen vier Füßen standfest aufzubauen. Darauf trugen sie Rost und Matratze vom hinteren Zimmer herüber und legten beides ein, und Tante Mathilda entfaltete die Laken.
    »Ach, die Lebensmittel!« sagte sie plötzlich. »Die sind ja noch hinten im Wagen.«
    »Lebensmittel?« sagte Mrs. Dobson. »Mrs. Jonas, das wäre aber nicht nötig gewesen.«
    »War bereits erledigt«, erklärte ihr Tante Mathilda. »Ihr Vater hat genug Verpflegung für ein ganzes Regiment eingekauft. Ich hatte es bei mir im Kühlschrank, damit nichts verdirbt.« Eloise Dobson war sichtlich verdutzt. »Vater hatte sich also auf unseren Besuch bestens vorbereitet. Warum nur ist er dann weggelaufen? . . . Na, ich hole die Sachen«, sagte sie rasch.
    »Justus, hilf du ihr«, gebot Tante Mathilda.
    Justus war halbwegs die Treppe heruntergekommen, als Mrs. Dobson mit Tüten bepackt wieder ins Haus trat. »Verhungern werden wir jedenfalls nicht«, verkündete sie und ging zur Küche.
    Justus war dicht hinter ihr. Da blieb sie jäh stehen. Ihr sanken die Arme herunter, und die Tüten purzelten zu Boden.
    Und dann schrie Eloise Dobson.
    Justus drängte sie zur Seite und spähte an ihr vorüber in die Küche. Neben der Tür zur Speisekammer tanzten flackernd drei unheimliche, gespenstische grüne Flammen.
    »Was ist denn?« Tante Mathilda und Tom polterten die Treppe herunter. Auch Patrick kam dazu.
    Justus und Mrs. Dobson standen reglos da und starrten in das geisterhaft züngelnde grüne Feuer.
    »Um Himmels willen!« Tante Mathilda rang nach Luft.
    Die Flammen flackerten heftig, fielen dann in sich zusammen und erstarben, und kein Fädchen Rauch blieb zurück.
    »Was war denn das?« fragte Tom Dobson.
    Justus, Patrick und Tom traten in die Küche. Fast eine Minute lang schauten sie sich das Linoleum an – die Stellen, wo die Flammen aufgezüngelt waren. Dann sprach Patrick es aus:
    »Der Potter! Er ist hier! Er ist wiedergekommen und spukt in seinem Haus!«
    »Unmöglich!« sagte

Weitere Kostenlose Bücher