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Die drei ??? und die flammende Spur

Die drei ??? und die flammende Spur

Titel: Die drei ??? und die flammende Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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vor.
    »Vielleicht hat er was gegen Besuch im Haus«, sagte Peter.
    »Ach, Unsinn, red’ doch keinen Quatsch«, sagte Justus.
    »Die zweite Möglichkeit ist noch unsinniger«, sagte Peter. »Er ist verschwunden und hat das Zeitliche gesegnet, und jetzt spukt er in seinem Haus.« Und damit bestieg Peter sein Fahrrad und fuhr nach Hause.
    Justus kehrte zum Schrottplatz zurück, wo er eine geängstigte Tante Mathilda und einen besorgten Onkel Titus vorfand. »Wie geht es Mrs. Dobson?« war Tante Mathildas erste Frage.
    »Heute früh besser«, berichtete Justus. »Gestern abend war sie völlig durchgedreht – um nicht zu sagen hysterisch.«
    »Wieso das?« fragte Onkel Titus.
    »Die flammenden. Fußspuren waren zum zweiten Mal aufgetaucht«, erklärte Justus. »Diesmal auf der Treppe.«
    »Um Himmels willen, nein!« rief Tante Mathilda. »Und da will sie trotzdem noch in diesem Haus bleiben?«
    »Tante Mathilda, sie wäre gestern abend gar nicht in der Verfassung zum Umziehen gewesen«, sagte Justus.
    »Das hättest du mir aber sagen müssen, Justus«, schalt Tante Mathilda. Sie wandte sich an ihren Ehemann. »Titus Androni-cus Jonas!«
    Onkel Titus reagierte pflichtschuldigst wie immer, wenn er mit all seinen drei Namen angesprochen wurde. »Ja, Mathilda«, sagte er.
    »Hol den Lastwagen«, sagte Tante Mathilda. »Wir müsse da hinauffahren und dem armen hilflosen Frauchen klarmachen, daß sie aus diesem gräßlichen Haus raus muß, ehe ihr was passiert.«
    Onkel Titus ging los, zum Lastwagen.
    »Und du, Justus«, sagte Tante Mathilda streng, »über dich habe ich mich sehr geärgert. Du gehst mir viel zu eigenmächtig vor.
    Dir muß man eben gehörig Arbeit aufbrummen, damit du nicht mehr auf dumme Gedanken kommst.«
    Darauf gab Justus keine Antwort. Tante Mathildas Allheilmit-tel war nun einmal Arbeit, selbst wenn keine dummen Gedanken zu befürchten waren.
    »Da sind noch die Gartenfiguren aus Marmor, die dein Onkel aus dem Abbruchhaus in Beverly Hills geholt hat«, sagte Tante Mathilda. »Die starren vor Dreck. Du weißt ja, wo der Eimer ist, und die Seife.«
    »Ja, Tante Mathilda«, sagte Justus.
    »Und nicht so zimperlich, und Tempo vorlegen, bitte!« gebot seine Tante.
    Der Wagen mit Tante Mathilda und Onkel Titus ratterte davon.
    Justus räumte eine Ecke hinten auf dem Lagerplatz frei und machte sich mit heißem Seifenwasser über die Marmorfi-guren und Blumengefäße her. Auf den Sachen hatten sich über Jahre hin Schmutz und Moder angesammelt. Justus schrubbte kräftig drauflos. Gerade machte er das Gesicht eines pausbäckigen Engels sauber, der einen Apfel hielt, und da kam Patrick an.
    »Kleine Diskussion mit deiner Tante gehabt, was?« meinte Patrick mit einem Blick auf Bürste und Eimer.
    Justus nickte, wischte den Marmorengel trocken und wandte sich einer bauchigen Vase mit Weintrauben-Dekoration zu.
    »Wo sind sie denn hin?« wollte Patrick wissen. »Drüben im Haus war keiner. Und das Büro ist auch leer.«
    »Tante Mathilda und Onkel Titus sind zur Töpferei hinaufge-fahren, sie wollen Mrs. Dobson besuchen«, berichtete Justus.
    »Nein, danke«, meinte Patrick schaudernd. »Da ginge ich nicht hin – nicht für eine Million. In dem Haus spukt es. Da läuft der verrückte Potter barfuß herum. Du hast’s ja gesehen. Und ich genauso.«
    Justus richtete sich halb auf. »Wir haben die Fußspur gesehen«, stellte er richtig. »Aber nicht den Potter.«
    »Wer sollte es denn sonst sein?« fragte Patrick.
    Justus gab keine Antwort. Er starrte die Vase an, die ausneh-mend häßlich war, und dachte an den Potter, der so schöne Tongefäße machen konnte. »Die Vasen, die der Potter vor seinem Haus aufgestellt hat, sind viel besser als die hier«, sagte er.
    »Ja, seine Sachen sind gut. Aber verrückt war er trotzdem.«
    »Nein, das glaube ich nicht«, sagte Justus. »Nur wundert es mich, wieso der eine Adler auf der Vase nur einen Kopf hat.«
    »Ein Adler mit einem Kopf – ist doch ganz normal«, stellte Patrick fest.
    »Richtig. Nur hat der Potter seine Adler mit Vorliebe doppelköpfig ausgestattet«, antwortete Justus Jonas.

Fischt der feine Angler im Trüben?
    Es war Mittag geworden, als Tante Mathilda und Onkel Titus zum Betrieb zurückkamen und berichteten, Eloise Dobson sei das eigensinnigste Geschöpf auf Gottes Erdboden. Ungeachtet der Vorhaltungen des Kommissars und Tante Mathildas beträchtlicher Überredungskunst hatte Mrs. Dobson nachdrücklich und voll gerechten Zornes verkündet, sie lasse

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