Die drei ??? und die gefährliche Erbschaft
finden. Auch mein Onkel wäre sicher bereit –«
»Junge, ich sagte schon, daß wir keine Erpresser sind!« unterbrach ihn Savo. »Es ist ein ganz reelles Geschäft. Wir wollen von dem Betreffenden nur das haben, was er uns schuldet, und keinen Cent mehr. Von euch wollen wir gar nichts. Und jetzt haltet endlich den Mund. Ihr fragt zu viel. Turk!«
Der Riese wandte sich zur Tür. »Seid schön brav, Kinder.«
»Ihr habt Betten und eine Toilette«, sagte Savo noch.
»Lebensmittel sind im Schrank, und auch ein paar Krüge Wasser. Fühlt euch wie zu Hause. Ruht euch mal richtig aus.
Hier kommt ihr nicht raus.«
Mit einem Kopfnicken führte der kleinere Mann den Riesen hinaus, und die Tür schloß sich hinter den beiden. Die Jungen hörten, wie der Schlüssel umgedreht und ein schwerer Riegel von draußen vorgeschoben wurde. Sie waren einge-sperrt!
Dann fiel die Haustür ins Schloß, aber es fuhr kein Wagen an.
Und im vorderen Zimmer war noch immer jemand. Sie hörten einen Stuhl ächzen und dann einen tiefen bärenhaften Seufzer.
»Da draußen ist noch Turk«, flüsterte Peter.
Justus sagte leise: »Wir wollen mal sehen, ob es nicht doch einen Ausweg gibt, dann können wir uns immer noch mit Turk befassen.«
Peter ging auf Zehenspitzen zur Tür, Bob überprüfte lautlos jedes Fenster, und Justus untersuchte den fensterlosen Waschraum. Peter meldete als erster seine Niederlage.
»Die Tür ist doppelt versperrt und mit Blech verkleidet, also können wir kein Holz herausstemmen, und die Angeln sind an der Außenseite«, berichtete er mit gedämpfter Stimme.
»Wir haben nichts, womit wir das Blech zerschneiden könnten, auch wenn Turk nicht da draußen säße.«
Justus kam aus der Toilette. »Da drin ist alles massiv – nicht mal ein Ventilator, wie sich’s gehörte.«
»Mit den Läden ist es auch aussichtslos«, sagte Bob. »Sie sind außen angeschlagen und verriegelt, und die Bretter sind zu stark, um sie herauszubrechen.«
»Bliebe noch der Fußboden«, sagte Peter.
Sie untersuchten den Boden. Es war rasch getan.
»Das ganze Haus steht auf einem Betonfundament, nicht unterkellert«, stellte Peter fest, »und es gibt weder Heizkörper noch Leitungsrohre oder Lüftungsklappen – rein gar nichts in den Wänden.« Er seufzte. »Hier führt kein Weg raus, Just.
Legen wir uns eben lang.« Er streckte sich aus.
»Savo und Turk sind Profis«, sagte Justus mit langem Gesicht.
»Die wissen ganz genau, wie man Leute einsperrt.«
»Na schön«, sagte Bob, während er sich auf der Liege neben Peter niederließ, »damit wären wir also mit unserer erstklassi-gen Schatzsuche am Ende. Wer Savo und Turk beauftragt hat, uns hier einzusperren, der muß jetzt auf der ›Queen of the South‹ sein!«
»So ein Pech, daß wir unsere Walkie-Talkies oder die Peilgeräte heute nicht dabei hatten!« stöhnte Justus.
»Was würde uns das nützen?« meinte Bob. »Wir sind ja alle drei hier drin.«
»Ein Gerät hätten wir ja Billy geben können«, sagte Justus.
»Billy!« rief Peter. »Vielleicht hat er gesehen, wie wir überfallen wurden, und hat die Polizei verständigt!«
»Vielleicht suchen sie uns schon!« setzte Bob hinzu.
»Verlaß dich lieber nicht drauf«, meinte Justus warnend.
»Billy sah ja nicht mal zu uns her, als wir geschnappt wurden.
Und wenn er es gesehen hat, war er zu weit weg, um sich die Autonummer zu merken. Er könnte nur berichten, daß der Wagen der Entführer blau war – und in Rocky Beach gibt es blaue Autos zu Tausenden!« Der gewichtige Erste Detektiv setzte sich ermattet auf eine Liege.
»Vielleicht ist Billy zum Schiff runtergegangen und tüftelt mal schon am letzten Rätsel«, sagte Bob. »Er ist ein kluger Junge.
Vielleicht findet er diese Falle , das Bett.«
»Und womöglich läuft er auch in eine Falle, so wie wir!« stellte Justus fest. »Dann wäre er ganz allein und in großer Gefahr! Die Percivals könnten auftauchen – und so kurz vor dem Ende der Suche könnten die alle Hemmungen ablegen.«
»Dann fahr wohl, Billy«, bemerkte Peter sarkastisch.
Justus legte sich mit einem Seufzer nieder. Er konnte gar nichts unternehmen, um dem Kleinen zu helfen – nur hoffen, daß Billy nicht den Kopf verlieren würde.
Stunden vergingen. Die Jungen sahen die Sonnenstrahlen, die durch die Spalten der Fensterläden drangen, immer schräger einfallen. Einmal hörten sie Savo zurückkommen, mit Turk ein paar Worte sprechen und dann wieder weggehen.
Schließlich bekam Peter Hunger und
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