Die drei ??? und die Geisterinsel
Unterwasser-Handlampen mit. Dann stiegen sie wieder zu Chris ins Segelboot. Chris besaß eine Maske und traute sich zu, damit ebenso gut zu tauchen wie die beiden mit Sauerstoffbehälter und alledem.
Die Jungen genossen den warmen Sonnenschein. Das sanfte Schaukeln des Boots wirkte einlullend. Nach einiger Zeit merkte Bob, daß sie auf die »Hand« zuhielten, auf der sie an ihrem ersten Abend unter so rätselhaften Umständen ausgesetzt worden waren.
Die »Hand« war etwa vierhundert Meter lang und nicht ganz so breit. Jetzt, bei Tage, sahen sie, daß es felsiges Ödland war, das unbewohnbar erschien. Bob schaute nach der Fontäne aus, die sie an jenem ersten Abend beobachtet hatten, aber davon war jetzt nichts zu sehen.
Er erzählte Chris kurz davon. Der Grieche erklärte, daß das Wasser heute zu ruhig sei. Der Wasserstrahl träte nur in Erscheinung, wenn es stürmisch und die Bucht wellenbewegt sei.
»Eine Art Höhle unter der Insel«, sagte er. »Es treibt die Wellen hinein, und sie spritzen wieder heraus durch das Loch.«
Er segelte bis auf etwa hundert Meter zur Insel heran. Dann reffte er das Segel und warf einen kleinen Anker aus.
»Wir müssen hier ankern«, sagte er. »Jetzt ist Ebbe, und die Felsen sind zu dicht unter der Oberfläche. Nur bei Flut kann ein Boot ganz heransegeln an die Insel.«
Während das verankerte Boot leicht auf den Wellen tanzte, legten Peter und Bob ihre Taucherausrüstung an, und Chris holte eine alte, aber brauchbare Gesichtsmaske hervor. Dann ließen sie sich ins Wasser. Chris schwamm etwa fünfzehn Meter weit und stellte sich dann auf. Das Wasser war nur knietief.
»Seht ihr?« sagte er. »Ein Felsenriff hier. Kommt her.«
Sie schwammen hinüber, fanden ebenfalls felsigen Grund und standen auf einem etwa fünf Meter breiten, überspülten Riff.
Auf der anderen Seite, der Insel zugewandt, lag eine kleine Bucht mit sandigem Boden, die sechs oder sieben Meter tief sein mochte. Im hellen Sonnenlicht war der Grund ganz klar zu erkennen.
»In dieser Bucht ich finde zwei Dublonen auf einmal, vorige Woche«, sagte Chris. »Die andere bei dem Platz, wo ihr gestern taucht. Vielleicht haben wir heute Glück und finden noch mehr hier.«
Sie ließen sich *vom Riff in die Tiefe gleiten, und Peter und Bob untersuchten den Grund, während Chris an der Oberfläche schwamm und hinunterspähte. Sie sahen tangbewachsene Felsen, Seesterne und Schwärme von kleinen Fischen.
Zahlreiche Krabben bewegten sich in ihrer merkwürdigen Gangart seitwärts ihren Zielen zu. Aber es fand sich nichts, das auf einen Schatz hindeutete.
Peter machte Bob ein Zeichen, und beide stiegen zur Oberfläche auf.
»Hier ist es nicht sehr tief«, sagte Peter, nachdem er sein Mundstück abgenommen hatte. »Ich meine, hier sollten wir nicht unseren Sauerstoff vergeuden. Vielleicht wollen wir es noch woanders probieren. Wir sollten das Atemgerät ablegen und nur mit der Maske tauchen, wie Chris.«
Bob ’war einverstanden. Sie schwammen ans Ufer, verstauten ihr Tauchgerät dort zwischen Felsen und schwammen zu Chris zurück. Dann erforschten sie zu dritt die Bucht in ihrer ganzen Länge, und jeder spähte aufmerksam nach einem Aufblitzen von Gold aus.
Doch ihr Eifer wurde nicht durch aufregende Entdeckungen belohnt, und nach einer Weile paddelten sie ans Ufer, um sich auszuruhen und in der wärmenden Sonne zu unterhalten.
»Heute kein Glück, glaube ich«, sagte Chris ein wenig enttäuscht. »Ich hatte sehr gehofft, daß wir etwas finden. Vater ist wieder mehr krank, er braucht Pflege. Aber ich weiß noch anderen Platz, dort ich finde Goldstück vor langer Zeit. Wir gehen hin und –«
Er hielt inne und blickte zu einem Punkt auf dem Wasser hinaus. Dann vernahmen alle drei aus der Ferne das Geräusch eines starken Motors.
Ein großes dunkelgraues Motorboot, alt und ziemlich schäbig, schoß in voller Fahrt auf die kleine Bucht zu.
Jemand hat uns gesehen, nun kommen sie und suchen auch«, sagte Chris. Als aber das Boot seine Geschwindigkeit nicht verringerte, sprang er auf.
»Sie rammen das Riff!« rief er. »Hallo!« schrie er laut und schwenkte wild die Arme. »Abdrehen! Vorsicht – die Felsen!«
Bob und Peter beteiligten sich ebenfalls am Winken und Rufen.
Sie konnten im Achterschiff einen Mann sitzen sehen, einen alten Hut tief ins Gesicht gezogen. Ob er ihre Warnrufe verstand Oder nicht, konnten sie nicht feststellen. Doch plötzlich veränderte sich das Motorengeräusch. Das Boot verlangsamte seine
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