Die drei ??? und die Geisterinsel
ausgesprochen unerwünscht.«
Immer noch grinste der Mann böse. Auf seinem Handrücken sah Justus eine Tätowierung. Sie war nicht sehr deutlich, aber sie sah wie eine Seejungfrau aus. Ein kleiner gruseliger Schauer überlief Justus.
»Ja, Sir«, sagte er, noch immer mit törichtem Gesichtsausdruck. »Ich werd’ es ihnen ausrichten. Und was soll ich dazu sagen, von wem der gute Rat kommt?«
»Spiel dich bloß nicht noch auf, Kleiner!« schnauzte ihn der Mann an. »Verdufte jetzt, wenn du weißt, was gut für dich ist.
Das laß dir für heute gesagt sein.«
Er drehte sich auf dem Absatz um und ging in die Kneipe zurück.
Justs Herzschlag beruhigte sich allmählich wieder. Langsam schritt er weiter. Es sah ganz so aus, als habe er in einem Punkt recht gehabt: Irgend jemand hatte den festen Vorsatz, die Filmgesellschaft von der Geisterinsel zu vertreiben . . .
Eine aufregende Entdeckung
»Mein Boot!« Chris kämpfte mannhaft gegen die aufsteigen-den Tränen an. »Es ist weg. Kein Boot mehr. Keine Chance mehr, einen Schatz zu finden!«
»Teufel noch mal, ja«, murmelte Bob, dem es allmählich aufging, daß Chris weit mehr eingebüßt hatte als er und Peter.
»Was ist bloß in diesen Burschen gefahren? War es ein Mißgeschick oder hat er es absichtlich getan?«
»Absichtlich!« sagte Chris voller Zorn. »Sonst er würde an-halten, nachsehen, wem Boot gehört, sagen, es tut ihm leid!«
»Anzunehmen«, sagte Bob. »Aber warum sollte jemand ausgerechnet dein Boot versenken wollen, Chris?«
»Damit ich nicht mehr Schatz suchen kann«, sagte Chris.
»Viele von den Fischern können mich nicht leiden. Sie mögen keine Ausländer. Sie denken, die Bucht und die ganze Gegend gehört ihnen allein.«
Sie standen noch einen Augenblick da, unschlüssig, was zu unternehmen sei. Sie waren hungrig, andere Boote waren nicht in Sicht, und sie konnten niemand Signal geben. Wie lange würden sie hier ausharren müssen?
»Na, immerhin«, sagte Bob schließlich, »sind unsere Tauchgeräte nicht auch futsch. Das Zeug ist sehr teuer, und ich möchte es nicht aus meiner Tasche bezahlen müssen.«
»Wär’ schlimm«, meinte Peter. »So eine Ausrüstung kostet Hunderte von Dollars, und – du, ich hab’s!«
Er wechselte einen Blick mit Bob – beide hatten im gleichen Augenblick den gleichen Einfall gehabt.
»Wir können tauchen und die Kleider raufholen!« riefen beide gleichzeitig.
Chris mußte wider Willen lachen und seinen Kummer ver-drängen. »Wir können alle drei tauchen!« sagte er. »Ich bin der Sohn eines griechischen Schwammfischers. Ich wette, ich kann besser tauchen als ihr, auch wenn ich nicht kann unten bleiben so lange.«
Jetzt waren sie alle wieder voll Tatendrang. Bob und Peter streiften sich flink ihre Tauchgeräte über, und dann wateten sie gemeinsam in – die Bucht hinaus. Sie schwammen bis zum Riff, kletterten darüber weg und ließen sich auf der anderen Seite ins tiefe Wasser gleiten.
Gut – die einheimischen Fischer sind gegen den Fremdling Chris eingestellt. Aber würde ein Fischer nur deshalb Chris’ Segelboot versenken und ihn mit seinen neuen Freunden in Gefahr bringen? Dahinter läßt sich, so meine ich, ein stärkeres Motiv vermuten.
Das gesunkene Segelboot leuchtete weiß vom Grund herauf und schien sich mit den kleinen Wellen an der Oberfläche sacht zu bewegen. Dank ihren Flossen glitten Bob und Peter mit eifriger Beinarbeit stetig in die Tiefe. Chris hatte indessen einen großen Stein vom Ufer geholt und sank nun, den Stein umklammernd, schnell an beiden vorbei. Noch ehe sie halb unten waren, hatte er den sandigen Grund neben dem Bootswrack erreicht. Er zog aus dem auf der Seite liegenden Boot die Kleider hervor, die säuberlich unter den Sitzbänken verstaut waren. Voll bepackt schoß er in die Höhe. Sie konnten ihn förmlich grinsen sehen, als er auf dem Rückweg an ihnen vorüber kam.
In der friedvollen Stille der Meerestiefe vergaßen Bob und Peter für einen Augenblick ihre mißliche Lage. Nun waren sie echte Sporttaucher bei einer Bergungsaktion, auch wenn es nur um ein kleines Segelboot ging.
Seite an Seite glitten sie zum Boot hinunter und hielten sich an der Bordwand fest. Das Segel bauschte sich im bewegten Wasser, und sie mußten achtgeben, um sich nicht darin zu verfangen. Sie untersuchten das Bootsinnere. Chris hatte eine Hose fallen lassen – es war die von Bob –, und Bob schwamm ein paar Meter Weit, um sie zu holen. Peter tauchte nach einem von Chris’
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