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Die drei ??? und die Perlenvögel

Die drei ??? und die Perlenvögel

Titel: Die drei ??? und die Perlenvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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»Maschine« sehr sorgfältig und benutzte für alltägliche Fahrten und Besorgungen lieber sein altes Rad. Mit dem Rennrad schaffte er einen Stundendurchschnitt von fünfundvierzig Kilometern, und die Höchstgeschwindigkeit lag bei fast sechzig Kilometern.
    Er gab dem Rad einen liebevollen Klaps, wie er es bei einem Pferd getan hätte, und dann schob er es ins Freie und schwang sich in den Sattel.
    Zehn Minuten später war er schon vor Klein-Tokio angelangt.
    Er stellte das Rennrad auf dem Gehweg zwischen den Bäumen ab. Von hier aus konnte er Kyotos Haus beobachten, ohne selbst gesehen zu werden.
    Bis jetzt war alles gut gegangen. Er war noch rechtzeitig hergekommen. Der grüne Transporter parkte nach wie vor in der Einfahrt, und an Kyotos Haus war über der Veranda eine Lampe eingeschaltet.
    Die Sonne ging gerade auf, als Peter ein blaues Auto ankommen und vor dem Haus halten sah. Ein Mann stieg aus, bog in die Einfahrt ein und trat auf den Transporter zu. Peter sah angestrengt hin, um sich das Äußere des Mannes genau zu merken. Schwarzes Jackett, gestreifte Hose, dichter schwarzer Vollbart und Schnurrbart. Parker Frisbee! Peter war ganz sicher. Selbst in der Dämmerung war kein Irrtum möglich.
    Diesmal war Frisbee ohne die dunkle Brille unterwegs. Er trug ein großes, quadratisches Paket, das im Zwielicht weißlich grau aussah, als sei es in Zeitungspapier eingeschlagen. Frisbee öffnete die Hecktür des Transporters und stellte das Paket hinein. Die Lampe über der Veranda wurde von innen abgeschaltet. Frisbee stieg wieder in sein Auto und fuhr davon.
    Peter lehnte sich gegen einen Baum und wartete. Zehn Minuten später kam ein Japaner aus dem Haus und ging zu dem Transporter. Einen Augenblick lang war Peter unschlüssig. War das nun Kyoto oder der Dolmetscher?
    Dann fiel ihm wieder ein, was Justus über den metallbeschlagenen Gürtel des Dolmetschers und den Ölfleck auf seinen Jeans gesagt hatte. Von beidem war bei diesem Mann nichts zu sehen.
    Also war es wohl Kyoto. Er hatte eine verwaschene Arbeitshose an und trug einen Essensbehälter aus Blech.
    Peter schob sein Rad unter den Bäumen vor und setzte sich im Sattel bereit.
    Kyoto öffnete die Hecktür des Transporters, schaute kurz hinein, schloß sie dann gleich wieder, stieg mit seiner Essensbox vorn ein und fuhr im Rückwärtsgang an. Peter dirigierte sein Rad mit den Füßen auf die Fahrbahn.
    Am Straßenrand angekommen, bog der Transporter rückwärts nach rechts ein, stand einen Augenblick und fuhr dann los, geradewegs in Peters Richtung. Rasch stellte er sich mit seinem Rad hinter einen Baum.
    Der Transporter rumpelte auf der Gegenfahrbahn vorüber. Peter zählte bis zehn und nahm die Verfolgung auf.
    Es war nicht schwierig, dem Wagen in Sichtweite nachzufahren, solange es bergab zur Innenstadt ging. Als die Main Street erreicht war, hielt Peter konsequent einen Häuserblock Abstand, bis der Wagen auf die Küstenstraße einbog.
    Dort gab der Fahrer mehr Gas, und Peter fand es herrlich, seinen schnellen Flitzer im größten Gang auf fünfundvierzig, fünfzig, fast sechzig Stundenkilometer hochzujubeln, immer im Abstand von etwa hundert Metern zu dem Transporter. Als er nach dem Restaurant ›Seahorse‹ das Gefalle hinuntersauste, war es inzwischen heller Tag geworden.
    Wenige Minuten später ging es an Wills Beach vorbei. Hier durfte man kampieren, jedoch kein Feuer machen. Mehrere Zelte standen am Strand. Aus einem kam ein Mädchen und winkte Peter zu.
    Drei Kilometer hinter Wills Beach entfernte sich die Straße etwas von der Küste. Peter sah zu den Brechern hinüber. Er dachte gerade, wie herrlich es wäre, jetzt schwimmen zu gehen
    – da sah er sich urplötzlich gezwungen, eine Vollbremsung einzulegen. Er schlitterte, dann stand er.
    Die Rücklichter des Transporters hatten aufgeleuchtet.
    Peter saß im Sattel, die Füße auf dem Boden, den Lenker fest im Griff, und schon hielt der Transporter mit einem Ruck an. Er dachte daran, wie drahtig Kyoto ausgesehen hatte. Und es ging ihm auch durch den Kopf, daß die Japaner Karate erfunden hatten. Gerade wollte er sein Vorhaben aufgeben und seinen leichten Renner wenden. Besser abhauen, ehe es zu spät war!
    Der grüne Transporter rollte langsam wieder an und bog von der Straße nach links ab.
    Noch nie war Peter aufgefallen, daß hier ein schmaler Fahrweg zur Küste führte. Vorsichtig fuhr er zur Abzweigung vor.
    Dreißig Meter weiter vorn mündete die schmale Zufahrt in einen Parkplatz. Dahinter

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