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Die drei ??? und die Perlenvögel

Die drei ??? und die Perlenvögel

Titel: Die drei ??? und die Perlenvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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machte den Mund auf, um zu singen.
    Aber die Melodie fiel ihm nicht ein. Drüben auf der Lichtung hatte er sie noch genau gewußt. Und jetzt konnte er sich beim besten Willen nicht mehr erinnern, wie sie ging.
    »God bless . . .« versuchte er es. Nein, so stimmte das nicht.
    »God bless . . .«
    »God bless America«, kreischte plötzlich der Papagei auf seiner Schulter. Er hatte sich die Melodie gemerkt und konnte sie wiedergeben!
    »Dank dir schön.« Peter streichelte den Vogel.
    »God bless America«, sang er schallend, »land that I love.«
    Justus und Bob mußten ganz in der Nähe gewesen sein. Schon eine Minute später waren sie bei ihm. Justus betrachtete die langen Schuhabdrücke mit den schmalen Spitzen. Er nahm die kleine Haarkugel aus der Tasche und sah sich auch diese noch einmal an.
    »Gut gemacht, Peter«, sagte er. »Frisbees Schuhabdrücke sind das ganz bestimmt nicht. Gestern im Restaurant sah ich mir seine Schuhe genau an. Er hat sehr kleine Füße und trägt Schuhe mit abgerundeten Spitzen. Also . . .«, er hielt die Haarkugel hoch, »also war es wohl nicht Frisbee, der sich mit seinem Bart in einem stachligen Busch verfing und ein paar Haare lassen mußte, die dann Ralph Waldo Emerson, die Elster, gefunden hat.«
    Sie gingen aus dem Wald wieder zur Auffahrt, wo die Fahrräder standen. Dort blieben sie kurz stehen. Im Obergeschoß von Maureen Melodys Haus brannte Licht. Justus vermutete, daß sie sich hingelegt hatte; er wollte sie in ihrer Trauer nicht stören.
    »Wir hätten ihr ja ohnehin nichts Entscheidendes mitzuteilen«, erklärte er den beiden anderen. »Vorläufig sind es nur Vermutungen.«
    »Und du meinst, das waren Blinkys Fußabdrücke?« fragte Bob.
    Er wußte noch, was Justus im ›Seahorse‹ über Blinkys spitze Schuhe gesagt hatte.
    »Das war meine erste Vermutung«, bestätigte Justus. »Und meine zweite Vermutung: Die Schlüsselfigur in diesem rätselhaften Fall ist Kyoto.«
    »Wieso das?« fragte Peter.
    »Na, erstens« – Justus hielt den Daumen in die Höhe – »hat Kyoto diesen Zettel geschrieben. ›Heute keine Perlen‹.« Er streckte den Zeigefinger aus. »Zweitens bekam er in Klein-Tokio Besuch von Parker Frisbee.« Er hob den dritten Finger.
    »Und auf Kyoto wartete Blinky im ›Seahorse‹.«
    Peter nickte. »Paßt alles zusammen«, bestätigte er.
    »Bobs Verdienst ist es«, fuhr Justus fort, »daß wir wissen, warum Blinky auf Kyoto wartete. Und warum er ihm nachfuhr.«
    »Ach nee?« Bob selbst war die Sache nicht ganz klar.
    »Du hast ja aus der frischen Farbe am Briefkasten geschlossen, daß Kyoto erst vor kurzem in dieses Haus eingezogen ist. Also wollte Blinky herausfinden, wo Kyoto jetzt wohnt.«
    »Aber warum?« fragte Bob.
    »Das müssen wir noch ergründen«, bekannte Justus. »Welche Verbindung besteht zwischen Blinky und Kyoto? Und was hat Kyoto mit Perlen zu tun?«
    Er schwieg einen Augenblick. »Wir müssen diesen Transporter weiterhin beschatten«, beschloß er. »Das ist bis jetzt die einzige handgreifliche Spur für uns.«
    »Vielleicht können wir das Peilgerät wieder einsetzen«, schlug Peter vor.
    Justus schüttelte den Kopf. »Die Batterie am Sender ist mittlerweile längst leer, und es ist zu riskant, seelenruhig zu Kyotos Haus zu spazieren und sie zu wechseln.«
    Er wandte sich den Zweiten Detektiv. »Du mußt wohl mal wieder dran glauben, Peter.«
    Peter seufzte. Immer wenn etwas brenzlig war, mußte er dran glauben. »Na schön«, gab er ohne große Begeisterung zurück.
    »Dann sag mir mal, wie du dir das gedacht hast, Justus.«

Kyotos Geheimnis
    Am nächsten Morgen stand Peter schon vor Tagesanbruch auf.
    Er zog Jeans, einen grauen Pullover und Turnschuhe an und schlich in die Küche hinunter, um rasch zu frühstücken.
    Auf dem Küchentisch lag eine dunkle Brille. Die hatte wohl sein Vater liegengelassen. Ob er sie aufsetzen sollte? Peter überlegte noch, während er zwei Krapfen aß und ein Glas Milch dazu trank.
    Würde er mit dunkler Brille weniger auffallen oder mehr? Falls Kyoto ihn sehen sollte, würde der Japaner sich überhaupt erinnern und ihn wiedererkennen?
    Er beschloß, die Sonnenbrille für alle Fälle mitzunehmen. Dann konnte er sie immer noch aufsetzen, wenn er sich tarnen wollte.
    Er hakte das Etui an seinem Gürtel fest und ging zum Schuppen hinaus, wo er sein Spezialfahrrad verwahrte.
    Es war ein englisches Rennrad mit Zehngangschaltung. Sein Vater hatte es ihm zum letzten Geburtstag geschenkt. Peter pflegte seine

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