Die drei ??? und die Perlenvögel
wieder zurück. »Ich kann mir auch nicht vorstellen, wo Edgar Allan Poe die Perlen gefunden hatte.«
Justus sah zum Fenster hin. In etwa zwei Stunden würde es dunkel werden.
»Kommt mit«, forderte er seine Freunde auf. »Wir wollen uns im Wald nochmal umsehen.« Er wandte sich an Miss Melody.
»Falls Sie nichts dagegen haben.«
»Aber nein. Ich bin euch und Mr. Frisbee ja so dankbar für die Hilfe. Aber ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, wenn ich hier-bleibe. Ich bringe es kaum noch über mich, ins Freie zu gehen.«
Maureen Melody hatte ihr Taschentuch wieder herausgezogen. »Immer diese Angst, was ich vielleicht nun wieder entdek-ken muß«, sagte sie mit bebender Stimme.
Sie ließ die Jungen zur Glastür hinaus. Der Papagei hockte noch auf Peters Schulter. Anscheinend wollte er mit von der Partie sein. Peter störte es nicht. Er war auf dem besten Weg, sich mit dem Vogel anzufreunden, genau wie es bei Cäsar gegangen war.
Zuerst machten sie bei der Kiesfläche am Rand des Rasens Halt, wo die beiden toten Habichte gelegen hatten. Hier gab es allerdings nichts zu sehen, weder Fleischreste noch Fußabdrücke.
»Okay«, schmetterte Justus und ging auf die Bäume zu.
»Diesmal bleiben wir zusammen!«
»Gute Idee«, sang Peter aus vollem Hals. »Falls wir Frisbee begegnen und falls er wieder mal spinnt.«
Aber sie begegneten niemandem. Eine Stunde lang durch-streiften die drei ??? das Unterholz und Buschwerk seitab von den schmalen lehmigen Wegen, ohne auf etwas Auffälliges zu stoßen.
Schließlich kamen sie auf einer kleinen grasbewachsenen Lichtung zwischen den Bäumen heraus. Dort war es merkwürdig still, als blieben die meisten Vögel diesem Bereich fern. Justus fand eine trockene Stelle am Boden und setzte sich. Er war müde und hatte nasse Füße.
Peter streckte sich neben ihm aus, und Bob lehnte sich an einen Baum.
Peter beobachtete hingegeben ein Rotkehlchen, das auf der Suche nach Würmern im Erdreich pickte.
Nach einigen Minuten fand Justus es an der Zeit, sich wieder aufzumachen.
Und dann passierte plötzlich alles auf einmal. Es ging so schnell, daß sich die Ereignisse geradezu zu überstürzen schienen.
Der Papagei auf Peters Schulter hob mit einem erschrockenen Kreischen ab und flog in einen Baum.
Das Rotkehlchen reckte den Kopf und wollte die Flügel ausbreiten. Ein längliches schwarzes Ding stürzte wie eine Bombe vom Himmel herab und genau auf das Rotkehlchen.
Es kam gar nicht dazu, sich zu wehren – schon hatte es der schwarze Habicht in den Klauen und riß es mit dem messerscharfen Schnabel in Stücke.
Als er sich schließlich wieder in die Luft erhob, war von dem Rotkehlchen nur der Kopf, die Füße und ein paar blutige Federn übrig.
Eine Minute lang waren die drei ??? völlig sprachlos. Der Papagei kam wieder angeflogen und landete auf Peters Schulter.
»Grausam«, krächzte er schrill, »grausam, grausam.«
»Recht hast du«, bestätigte Justus. »Aber nun wissen wir wenigstens, wer – oder besser, was – die Taube mit der fehlenden Zehe getötet hat.«
»Und warum jemand die Habichte vergiftet«, brachte Bob vor.
»Ich glaube, das sollte verhindern, daß sie noch mehr Brieftauben schlagen.«
»Stimmt.« Justus zog die kleine Kugel aus krausem schwarzem Haar aus der Tasche und sah sie an. »Aber wer die Habichte vergiftet hat, das wissen wir immer noch nicht. Und auch nicht, wer Edgar Allan Poe getötet hat.« Er stand auf.
»Fußspuren«, meinte er nachdenklich. »Nach dem starken Regen heute nacht müssen doch irgendwo Fußspuren sein. Wir haben die nur bisher nicht gesehen.« Er sah zur Sonne hinauf.
»Los, kommt, eine gute Stunde lang ist es noch hell. Wir trennen uns jetzt lieber. Jeder Weg und jeder Fleck bloßes Erdreich wird abgesucht.«
»Und wenn einer von uns etwas findet, wie sollen wir uns dann verständigen?« fragte Bob.
»Wir singen ›God Bless America‹, so laut wir können«, entschied Justus.
Peter übte die Anfangszeilen, damit er die Melodie richtig im Gehör hatte. Er nickte. Dann trennten sich die drei und machten sich wieder in den Wald auf, um nach Fußabdrücken zu fahnden.
Peter hatte Erfolg, etwa eine Viertelstunde später. Er entdeckte zwei deutliche Schuhabdrücke quer über den lehmigen Weg, auf dem er gekommen war.
Er blieb stehen und sah auf die Spur hinunter. Es wurde schon dämmrig. Während die Sonne sank, waren die Vögel ruhiger geworden. Richtig unheimlich war das, hier so ganz allein im Wald, fand Peter.
Er
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