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Die drei !!! - Undercover im Netz

Die drei !!! - Undercover im Netz

Titel: Die drei !!! - Undercover im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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schrecklicher Laden, ich weiß, aber er liegt strategisch günstig.« Lizzy sah Marie erwartungsvoll an. »Und? Warst du erfolgreich?«
    »Na klar.« Seelenruhig zog Marie den blauen Nagellack aus der Tasche und stellte ihn vor Lizzy auf den Tisch.
    Lizzys Augen glitzerten zufrieden. »Sehr gut!« In ihrer Stimme lag echte Anerkennung. »Wie hast du das in so kurzer Zeit geschafft? Mir scheint, du bist ein echtes Naturtalent.«
    Marie zuckte mit den Schultern. »Übung macht den Meister. Ich hab schließlich nicht zum ersten Mal etwas mitgehen lassen. Mit der Zeit entwickelt man so seine Tricks.«
    »Was denn für Tricks?«, fragte Kathi misstrauisch.
    »Erst einmal erwarten die Leute nicht, dass jemand klaut, der so gepflegt und teuer gekleidet ist wie ich«, erklärte Marie. »Das gibt mir eine gewisse Sicherheit. Außerdem kaufe ich auch immer eine Kleinigkeit. Wer an der Kasse steht, wirkt nicht so verdächtig wie jemand, der mit leeren Händen den Laden verlässt, nachdem er sich stundenlang dort herumgedrückt hat.« »Nicht schlecht«, sagte Lizzy. »Das leuchtet mir vollkommen ein.«
    »Du hast etwas gekauft?« Eva runzelte die Stirn. »Ist das nicht gegen die Regeln?«
    »Davon habt ihr mir vorher nichts gesagt.« Marie zog den rosafarbenen Nagellack hervor. »Den hab ich regulär bezahlt. Aber den anderen Nagellack hab ich geklaut – und das war doch die Aufgabe, oder?«
    »Stimmt.« Lizzy nickte. »Du hast die Prüfung bestanden!« Sie ignorierte Evas und Kathis schmollende Mienen. »Herzlichen Glückwunsch, Mary, ab heute bist du offizielles Cliquen-Mitglied!«
    Marie strahlte über das ganze Gesicht und versuchte, hocherfreut auszusehen. »Prima! Vielen Dank. Ich verspreche, dass ich euch keine Schande machen werden.« Sie winkte der Bedienung. »Das muss gefeiert werden! Wie wär’s mit Milchkaffee und Kuchen für alle?«
    »Wie aufmerksam von dir.« Lizzy warf ihre schwarzen Haare über die Schulter zurück. »Aber für mich keinen Kuchen, ich muss an meine Figur denken.«
    Auch die anderen wollten nichts essen. Also verzichtete Marie ebenfalls schweren Herzens auf die Schwarzwälder Kirschtorte, mit der sie bereits geliebäugelt hatte, und bestellte vier Milchkaffee. Sie war so erleichtert, dass sie am liebsten laut gesungen hätte. Sie hatte es geschafft! Sie hatte die Mutprobe bestanden, ohne Lizzys Verdacht zu erregen. Lizzy und Eva prosteten ihr mit ihren Milchkaffee-Tassen zu. Nur Kathi schien immer noch misstrauisch zu sein. Ihr lauernder Blick erinnerte Marie daran, dass sie trotz allem sehr vorsichtig sein musste. Sie durfte sich keinen Fehler erlauben – nicht einmal den allerkleinsten. Sonst war sie schneller aus der Clique wieder draußen, als sie NewFace sagen konnte.
    Nachdem sie ihren Milchkaffee ausgetrunken hatten, verließen die vier Mädchen das Cafe und schlenderten noch ein bisschen durch die Fußgängerzone. Vor einem kleinen Jeansladen, der im Schaufenster mit unglaublichen Tiefpreisen warb, blieb Eva stehen.
    »Was ist los?«, fragte Kathi. »Willst du da etwa rein?« Sie kicherte. »Ich wusste gar nicht, dass du neuerdings auf Billigangebote stehst!«
    »Das tue ich auch nicht.« Eva ignorierte Kathis spöttischen Ton. Marie bewunderte sie für ihre Ruhe. Sie ließ sich nicht so leicht provozieren, obwohl Kathi sie oft mit kleinen Seitenhieben und spitzen Bemerkungen traktierte. »Sind das da drinnen nicht Jeannette und Carmen?«, fragte Eva.
    »Stimmt!« Lizzy grinste. »Das Baywatch-Team ist offenbar auf der Suche nach neuen Jeans.«
    »Na, hoffentlich führen sie in dem Laden auch Übergrößen.« Kathi lachte gehässig über ihren eigenen Scherz.
    »Ihr kennt die beiden?« Marie sah Lizzy fragend an. Die zwei Mädchen, die sie durch die geöffnete Ladentür erblickt hatte, waren vollschlank, völlig ungeschminkt und trugen nichts sagende 08/15-Klamotten. Sie sahen nicht so aus, als würde Lizzy sich auch nur eine Sekunde lang mit ihnen abgeben.
    »Das Baywatch-Team geht in unsere Klasse«, erklärte Lizzy. »Wir nennen sie so, weil sie gute Rettungsschwimmerinnen abgeben würden.«
    »Schließlich haben sie ihre Rettungsringe immer dabei!« Kathi prustete los. Auch Lizzy und Eva kicherten. Marie lachte pflichtschuldig mit, obwohl sie den Witz ziemlich fies fand. »Kommt, wir gehen mal kurz rein.« Lizzy betrat den Laden, und die anderen folgten ihr. Marie fragte sich, was Lizzy vorhatte. Freundschaftlich unterhalten wollte sie sich mit den beiden Mädchen bestimmt

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