Die drei !!! - Undercover im Netz
Sammelverteiler in ihrem Telefonbuch auf und drückte dann zweimal hintereinander auf Versenden. »So, das wäre erledigt. Schließlich sollen die anderen auch mal etwas zu lachen haben.«
»Du hast die Fotos aus dem Jeansladen verschickt?«, fragte Marie ungläubig.
Lizzy nickte. »Natürlich! An unsere ganze Klasse. Und an die Parallelklasse. So ist es doch viel lustiger. Was bringen die schönsten Fotos, wenn sie niemand sieht? Nachher werde ich sie auch noch auf unsere Internetseite stellen.«
»Genau!« Kathi klatschte in die Hände wie ein kleines Kind, das sich über etwas freut. »Morgen möchte ich nicht in Jeannettes und Carmens Haut stecken, wenn die halbe Schule ihre Fotos auf dem Handy hat. Das wird ein Spaß!«
Marie hatte einen vernichtenden Kommentar auf der Zunge, schluckte ihn aber hinunter. Sie musste den Mund halten. Wenn ihre Tarnung nicht auffliegen sollte, blieb ihr nichts anderes übrig, als das Spiel mitzuspielen. Sie rang sich ein Lächeln ab und murmelte: »Ihr seid echt cool.« Dabei dachte sie in Wirklichkeit genau das Gegenteil.
Lizzy hakte sich bei Marie unter. »Ich weiß. Darum bist du doch mit uns zusammen, oder?« »Klar.« Marie versuchte, nicht zurückzuschrecken, als Lizzys Hand ihren Arm berührte. Lizzy verströmte eine Kälte, die fast körperlich spürbar war. Mit so viel Bosheit hatte Marie nicht gerechnet. Allmählich fragte sie sich, ob Lizzy überhaupt menschliche Gefühle hatte.
Doch es sollte noch viel schlimmer kommen.
Ein überraschendes Geständnis
Zwei Tage später saß die Clique im Lucky Star und ging einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen nach: Milchkaffee trinken und über die anderen Gäste lästern.
»Manche Leute übertreiben es einfach.« Lizzy zeigte auf eine junge, sehr auffällig geschminkte Frau. »Für meinen Geschmack hat die viel zu viel Farbe im Gesicht.«
Marie nickte. »Stimmt. Ein Wunder, dass das Make-up nicht abbröckelt.« Sie nahm einen Schluck Kaffee. »Wie haben eigentlich die anderen auf die Fotos reagiert, die du letztens herumgeschickt hast?«
»Du meinst, die Bilder vom Baywatch-Team?« Lizzy grinste. »Die sind eingeschlagen wie eine Bombe!«
»Genau«, plapperte Kathi weiter. »Jeanette und Carmen sind jetzt bei allen total unten durch. Sie haben sich zum Gespött der ganzen Schule gemacht.«
»Heute ist Carmen nicht zum Unterricht gekommen«, sagte Eva.
»Die Arme!« Kathis Stimme triefte vor falschem Mitleid. »Was hat sie nur? Hoffentlich ist sie nicht ernsthaft krank!«
Lizzy zuckte mit den Schultern. »Das ist mir so was von egal. Am besten wäre es, die beiden würden überhaupt nicht mehr in unserer Klasse auftauchen. Ich kann den Anblick von hässlichen Menschen einfach nicht ertragen.«
Marie musste einmal tief durchatmen, um nichts Unüberlegtes zu sagen. Es fiel ihr immer schwerer, ihre wirkliche Meinung zu den fiesen Lästereien vor den anderen zu verbergen.
»Ich schätze, mit Jeannette und Carmen sind wir fertig«, stellte Lizzy fest. »Als Nächstes sollten wir uns diese aufgeblasene Möchtegern-Detektivclique vornehmen.« »Meinst du Die drei!!!?«, fragte Eva.
Lizzy nickte. »Genau. Die stehen schon länger auf meiner Abschussliste.«
Marie starrte Lizzy ungläubig an. In letzter Sekunde unterdrückte sie einen überraschten Ausruf und versuchte, ein völlig normales Gesicht zu machen.
Trotzdem musste man ihr etwas ansehen, denn Kathi fragte scheinheilig: »Was ist los, Mary? Du bist ja plötzlich kreidebleich im Gesicht. Geht’s dir nicht gut?«
»D...doch, doch«, versicherte Marie schnell. »Ich muss nur mal schnell aufs Klo.«
Sie sprang auf und lief zur Toilette. Dort atmete sie mehrmals tief durch und ließ kaltes Wasser über ihre Handgelenke laufen, während sie darauf wartete, dass sich ihr galoppierender Herzschlag wieder beruhigte. Als sie in den Spiegel sah, zuckte sie zusammen. Sie war tatsächlich so weiß wie ein Gespenst. Schnell kniff sie sich in die Wangen, um wieder eine gesunde Gesichtsfarbe zu bekommen.
»Reiß dich zusammen, Marie!«, murmelte sie ihrem Spiegelbild beschwörend zu. »Weiche Knie kannst du dir jetzt nicht erlauben. Bleib ganz cool!« Aber das war leichter gesagt als getan. Nach ein paar Minuten ging es ihr besser. Sie überprüfte den Sitz ihrer Perücke, ordnete ihre roten Locken und bereitete sich innerlich darauf vor, der Clique wieder gegenüberzutreten. Jetzt war schauspielerisches Talent gefragt. Ehe sie zum Tisch ging, zauberte Marie ein Lächeln auf
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