Die drei !!! - Undercover im Netz
schaffte es einfach nicht, Benni diese Turm-springer-Tussi komplett auszureden. Es würde ihn traurig machen, und das konnte sie nicht ertragen. »Also, ich würde vielleicht noch etwas warten. Sonst denkt sie, du läufst ihr hinterher.«
Benni nickte eifrig. »Okay. Dann rufe ich sie erst morgen an. Vielleicht hat sie ja Lust, eine Runde zu skaten. Willst du nicht auch mitkommen? Bei der Gelegenheit könntest du sie gleich kennenlernen. Ihr werdet euch bestimmt prima verstehen.« Da war Franzi anderer Meinung. Sie hatte nicht die geringste Lust, Bennis neue Flamme zu treffen. »Nein danke, morgen hab ich schon was vor. Aber ich wünsche dir viel Glück.« Franzi merkte, wie ihr schon wieder die Tränen in die Augen stiegen. Das klang so nach Abschied. Hatte sie Benni für immer verloren? Sie musste hier weg und zwar schnell. Abrupt schob sie ihren Stuhl zurück und stand auf.
»Willst du etwa schon los?«, fragte Benni verdutzt. »Du bist doch gerade erst gekommen. Und dein Wasser hast du auch noch nicht angerührt.« Er nickte zu dem Mineralwasser hinüber, das die Bedienung inzwischen gebracht hatte.
»Ich hab keinen Durst«, behauptete Franzi. »Und ich hab ganz vergessen, dass ich noch dringend Hausaufgaben machen muss.«
»Am Sonntagnachmittag?«, wunderte sich Benni.
Franzi nickte. »Genau. Wir haben total viel auf – leider.«
Da fiel Benni noch etwas ein. »Was wolltest du mir eigentlich erzählen?«
Franzi winkte ab. »Hat sich erledigt. War auch nicht so wichtig.« Die Tränen brannten jetzt gefährlich hinter ihren Augenlidern. Lange würde sie sie nicht mehr zurückhalten können. »Ich ruf dich an, okay?«
Benni nickte. Dann stutzte er. »Sag mal, hast du ein neues Kleid? Steht dir echt gut!«
Das war zu viel für Franzi. Sie stürmte aus dem Cafe. Draußen ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Die Wimperntusche rann in dunklen Bächen über ihre Wangen, und ihre Lippen bebten. Sie hatte den einzigen Jungen verloren, der ihr jemals wirklich etwas bedeutet hatte. An eine Turmspringerin! Gab es etwas Schlimmeres? Franzi wollte nur noch eins: auf der Stelle sterben.
In diesem Moment klingelte ihr Handy. Mit zitternden Fingern zog sie es hervor. War Benni etwa doch noch zur Vernunft gekommen und hatte festgestellt, dass Franzi ihm viel mehr bedeutete als diese Elisa? Nein. Kims Name leuchtete auf dem Display auf.
»Hallo!« Kims fröhliche Stimme drang an Franzis Ohr. »Ich wollte nur mal hören, wie es mit Benni gelaufen ist. Was hat er gesagt?«
Franzi schluchzte auf. Sprechen konnte sie nicht.
»Was ist passiert?«, fragte Kim besorgt. »Hat er dich abblitzen lassen?«
»B.B.Benni h.hat eine A.. .Andere«, stotterte Franzi zwischen zwei Schluchzern. »K.. .kann ich vorbeikommen?« »Klar.« Kims Stimme klang warm und mitfühlend. »Ich sag Marie Bescheid. Wir warten hier auf dich.«
Franzi steckte das Handy weg und stolperte weiter. Es ging ihr bereits ein klitzekleines bisschen besser. Sie beschloss, das Sterben auf später zu verschieben. Jetzt würde sie sich erst mal von den beiden Menschen trösten lassen, die sie am besten auf der Welt kannten und die ihren Kummer hundertprozentig verstehen würden: ihre Freundinnen Kim und Marie.
Detektivtagebuch von Kim Jülich
Mittwoch, 14:32 Uhr
Es gibt aufregende Neuigkeiten! Marie kommt mit ihren Undercover-Ermittlungen gut voran und hat schon eine Menge herausgefunden. Am Samstag war sie zum Beautyabend bei Lizzy. Kathi und Eva waren auch da, Dana nicht. Offenbar gehört sie noch nicht zum engeren Kreis. Lizzy hat mit ihren edlen Kosmetikprodukten angegeben, von denen sie offenbar Unmengen besitzt. Als Marie gefragt hat, wie sie sich das leisten kann, hat sie sehr geheimnisvoll getan und behauptet, sie hätte keinen Cent dafür ausgegeben, weil sie andere Quellen habe. Auf jeden Fall hat Marie eindeutig die Schminksachen identifiziert, die Dana im Einkaufszentrum gestohlen hat.
Es gibt also kaum noch einen Zweifel: Die Clique lässt sich von Mädchen wie Dana, die gerne dazugehören möchten, teure Kosmetikprodukte klauen. Lizzy lässt andere die Drecksarbeit machen und hält nur die Hand auf Sie selbst geht natürlich kein Risiko ein. Was für eine Schweinerei!
Zum Glück scheint Lizzy nach wie vor völlig begeistert von Marie zu sein, sodass unsere Undercover-Agentin bestimmt noch viel mehr herausfinden wird. Das Passwort für die internen Rubriken auf der Cliquenhomepage hat sie leider noch nicht bekommen. Aber das ist bestimmt nur eine
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