Die drei !!! - Undercover im Netz
selbst nicht so genau, was es war. »Übrigens hättest du vor Dana nicht so über Marie ablästern sollen. Das war nicht besonders nett.«
»Na und? Ich hab doch recht!« Franzi machte ein trotziges Gesicht. »Marie lässt uns total oft warten, das weiß du ganz genau.«
»Ja, aber ...«, begann Kim, als Marie plötzlich hinter ihnen auftauchte. Kim verstummte schnell.
»Ist Dana weg?«, fragte Marie.
Kim nickte. »Setz dich. Es gibt überraschende Neuigkeiten. Mit etwas Glück ist der Fall bald gelöst.«
Aber Kims Hoffnung sollte sich leider nicht erfüllen.
Verraten und verkauft
Am Sonntagabend klingelte Maries Handy. Sie hatte es sich gerade vor dem Fernseher gemütlich gemacht und stellte leicht genervt den Ton leiser. Wer störte sie denn um diese Uhrzeit? »Hallo?«, nuschelte sie etwas ungnädig in den Hörer.
»Hallo, Mary. Ich bin’s.« Lizzys Stimme drang kühl wie ein winterlicher Windhauch an Maries Ohr.
Marie richtete sich auf. »Oh, hallo Lizzy. Was ist los?«
»Kannst du zu mir kommen? Es gibt etwas Wichtiges zu besprechen.«
»Wie – jetzt?« Marie runzelte die Stirn. »Es ist gleich halb neun!« »Ich weiß.« Lizzy ließ sich nicht beirren. »Versuch dich irgendwie loszueisen. Es ist wirklich dringend. Bis gleich. Ciao.«
Sie legte auf, ohne Maries Antwort abzuwarten. Offenbar ging sie fest davon aus, dass Marie kommen würde. Marie schnaufte ärgerlich. Was bildete sich diese arrogante Kuh eigentlich ein? Dass alle sofort sprangen, wenn sie pfiff? Dummerweise hatte sie keine Wahl. Wenn sie ihre Undercover-Position nicht gefährden wollte, musste sie tun, was Lizzy verlangte. Obwohl sie viel lieber auf dem gemütlichen Sofa liegengeblieben wäre, wickelte sie sich aus der Wolldecke, die sie sich um die Beine geschlungen hatte, und stand auf.
Zum Glück saß ihr Vater mit irgendeinem Regisseur in einem noblen Restaurant in der Innenstadt. Er würde sicher nicht vor Mitternacht zurück sein und konnte deshalb auch keine unangenehmen Fragen stellen.
Marie eilte ins Bad, um sich wieder in Mary zu verwandeln. Kurze Zeit später trat sie mit roter Lockenmähne und grünen Katzenaugen auf den Flur, stieg in ihre Stiefel und zog den Mantel an. Draußen trommelte der Regen gegen die Fenster der Penthouse-Wohnung. Bei dem Wetter schickte man eigentlich keinen Hund vor die Tür. Seufzend schlug Marie ihren Mantelkragen hoch und machte sich auf den Weg.
Bei Lizzy war die ganze Clique versammelt. Die Mädchen hockten in ihrem Zimmer auf dem Fußboden und sahen Marie erwartungsvoll entgegen. Überrascht bemerkte Marie, dass auch Dana dabei war. Sie saß ganz hinten in der Ecke und hielt den Kopf gesenkt. Hatte sie nicht heute Nachmittag noch behauptet, aussteigen zu wollen? Irgendetwas stimmte hier nicht. Die Atmosphäre war ganz anders als sonst. Kathi grinste über das ganze Gesicht. Sie sah sehr zufrieden aus. Lizzy hatte Marie ziemlich kühl begrüßt und führte sie nun zum Schreibtisch. »Setz dich doch.« Sie drückte Marie auf einen Stuhl.
»Was ist denn hier los? Plant ihr eine Verschwörung?« Marie versuchte ein Lächeln, das von den anderen jedoch nicht erwidert wurde.
»Wir müssen dir unbedingt etwas zeigen. Es wird bestimmt sehr interessant für dich sein.« Lizzys Stimme klang freundlich, aber ihre Augen blickten noch eisiger als sonst. Marie fröstelte. Was erwartete sie?
Der Computer war bereits eingeschaltet. Lizzy drückte ein paar Tasten. Ein Film begann. Marie traute ihren Augen kaum. Das waren doch Kim und Franzi! Sie saßen im Cafe Lomo . Wer hatte das aufgenommen? Und wann? Da begann Franzi im Film zu sprechen.
»Wir haben jede Menge Erfahrung mit kriminellen Handlungen und ihren Folgen«, sagte sie. »Und wir arbeiten absolut diskret und zuverlässig.«
Leider war der Winkel der Kamera ziemlich ungünstig. Franzi wurde von unten gefilmt, und aus dieser Perspektive sah es aus, als hätte sie ein riesiges Doppelkinn.
Nun stieß Kim auch noch gegen ihren Becher. Der Kakao ergoss sich über ihre Jacke.
»Ich bin ein echter Hornochse!«, rief Kim und versuchte hektisch, den Fleck mit einem Taschentuch zu entfernen, was unfreiwillig komisch aussah. Hinter Marie kicherte jemand. Sie drehte sich nicht um, denn sie wusste auch so, dass es Kathi war.
»Wo ist eigentlich das dritte Clubmitglied?«, fragte eine Stimme aus dem Off.
»Marie hat sich mal wieder verspätet«, sagte Kim. »Sie ist nicht gerade die Pünktlichste. Aber sie müsste jeden Moment hier
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