Die drei !!! - Undercover im Netz
besorgt. »Hast du geweint?«
Franzi schluchzte. »Benni hat ein Date mit dieser Turmspringerin! Ich glaube, er hat sich ernsthaft in sie verliebt.«
»Komm erst mal rein.« Kim zog Franzi ins Haus und schob sie die Treppe hinauf in ihr Zimmer. »Und jetzt erzähl mir alles.« Eine halbe Stunde später waren Franzis Tränen endlich versiegt. Nachdem sie sich ihren Kummer von der Seele geredet hatte, schien es ihr etwas besser zu gehen. Kim schob ihr den Rest der Schokoladentafel hin, die sie aus dem Geheimfach in ihrem Schrank geholt hatte. Dort bewahrte sie immer etwas Süßes für Notfälle auf. Und Schokolade war nun einmal der beste Seelentröster überhaupt.
»Hier, nimm noch ein Stück«, forderte sie Franzi auf. »Und mach dir nicht zu viele Gedanken. Vielleicht stellt sich ja heraus, dass diese Elisa gar nicht Bennis Typ ist. Weiß Marie schon Bescheid? Wir könnten sie anrufen, dann kommt sie bestimmt rüber.«
Franzi schüttelte den Kopf. »Ich hab schon mit ihr gesprochen, bevor ich zu dir gefahren bin. Sie war total komisch am Telefon. Richtig zickig und abweisend.«
Kim runzelte die Stirn. Das passte überhaupt nicht zu Marie. Normalerweise hatte sie immer ein offenes Ohr für die Probleme ihrer Freundinnen. »Merkwürdig.« murmelte sie. »Hast du sie gefragt, was los ist?«
»Na klar.« Franzi nickte. »Sie hat gesagt, ich soll auf der Homepage von Lizzys Clique nachsehen, dann wüsste ich Bescheid. Wahrscheinlich hat sie mal wieder ein anstrengendes CliquenTreffen über sich ergehen lassen müssen und war deshalb genervt.«
»Ich weiß nicht .« Auch wenn Kim bereits aufgefallen war, dass die Undercover-Mission zunehmend an Maries Nerven zu zerren schien, hatte sie das Gefühl, dass diesmal mehr hinter ihrer schlechten Laune steckte. »Am besten befolgen wir Maries Rat und gehen schnell ins Internet.«
Kim stand auf und fuhr ihren Laptop hoch. Als sich die Homepage der Clique aufbaute, stockte ihr der Atem. »Was ist das denn?«, flüsterte sie entsetzt.
Auch Franzi, die hinter Kim stand, wurde blass. Mitten auf der Seite prangte in Großbuchstaben:
DIE WAHRHEIT ÜBER DIE DREI!!!
-EIN CLUB VOLLER ÜBERRASCHUNGEN!
Klickt hier und lacht euch kringelig.
Viel Spaß!!!
Mit zitternden Fingern klickte Kim auf das Videosymbol. Der Film begann. Er war kurz, aber das machte ihn nicht weniger schockierend. Als der Film zu Ende war, breitete sich betroffenes Schweigen in Kims Zimmer aus. Nur die Schreie der Zwillinge waren gedämpft aus dem Nachbarzimmer zu hören. Es klang, als würden sie sich gegenseitig umbringen – was vielleicht nicht die schlechteste Idee war.
Schließlich brach Franzi das Schweigen. »So eine riesengroße Schweinerei!«, sagte sie mit heiserer Stimme. »Dieses Video ist echt das Letzte!«
Kim starrte immer noch auf den Bildschirm. Sie fühlte sich wie betäubt. In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken herum. Wer hatte den Film gedreht? Und wann? Es musste Dana gewesen sein, bei ihrem gestrigen Treffen. Darum hatte sie also so lange in ihrer Tasche gewühlt! Sie hatte bestimmt ihr Handy so positioniert, dass sie das ganze Gespräch filmen konnte. Und sie und Franzi hatten nichts gemerkt.
»Kann man das irgendwie löschen?«, fragte Franzi.
Kim schüttelte den Kopf. »Die Seite kann nur von autorisierten Personen bearbeitet werden. Wahrscheinlich hat inzwischen die halbe Stadt den Film gesehen« Sie fühlte sich leer und mutlos. Wie sollte sie es schaffen, morgen zur Schule zu gehen? Und übermorgen? Und danach jeden weiteren Tag? Wie sollte sie ihren Mitschülern gegenübertreten? Bestimmt hielten sie jetzt alle für eine aufgeblasene Angeberin, die sich nur wichtig machen wollte und zudem noch nicht einmal einen Becher Kakao trinken konnte, ohne sich von oben bis unten zu bekleckern.
Unten klingelte es wieder, aber Kim blieb einfach sitzen. Früher oder später würde ihre Mutter bestimmt öffnen. Sie saß im Arbeitszimmer und korrigierte die Diktate ihrer Grundschüler. Kim versuchte, die Konsequenzen des Videos abzuschätzen, doch es gelang ihr nicht.
Da wurde die Tür aufgerissen, und Marie stürmte herein. »Hallo, Marie.« Kim lächelte schwach. »Gut, dass du da bist. Wir haben gerade das Video gesehen.«
»Ein ganz schöner Schock, was?«, fragte Franzi.
Marie blitzte sie wütend an. Erst jetzt fiel Kim auf, dass ihre Miene wie versteinert war. »Ja, vor allem ein Schock für mich. Lizzy hat mir den Film gestern Abend vor der versammelten Clique vorgespielt. Und
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