Die drei !!! - Undercover im Netz
obwohl sie die Antwort eigentlich schon kannte.
Lizzys Augen blitzten triumphierend. Ihr war klar, dass sie so gut wie gewonnen hatte. »Natürlich. Euren Detektivclub könnt ihr dichtmachen. Wenn ich mit euch fertig bin, will kein Mensch in der ganzen Stadt mehr mit euch reden, geschweige denn mit euch befreundet sein.« Sie lächelte eiskalt. »Das heißt – du scheinst ja jetzt schon keine Freundinnen mehr zu haben, so wie die beiden über dich gelästert haben.«
»Stimmt.« Kathi grinste. »Wer solche Freundinnen hat, braucht keine Feinde mehr.«
Eva schüttelte in gespieltem Bedauern den Kopf. »Das war aber gar nicht nett!«
Marie versuchte, sich innerlich abzuschotten, aber es klappte nicht. Die spitzen Bemerkungen trafen sie direkt ins Herz. »Ich schätze, das ist das Ende unserer gemeinsamen Zeit.« Lizzy öffnete die Zimmertür. »Du findest alleine hinaus, oder?« Marie stand auf. Ihre Bewegungen waren ruckartig und hölzern wie die eines Roboters. Unter dem Gelächter der Clique verließ sie das Zimmer. Es war ein erbärmlicher Abgang. Aber das war Marie in diesem Moment egal. Etwas anderes trieb ihr die Tränen in die Augen. Franzi und Kim hatten sie verraten! Ihre beiden besten Freundinnen! Marie ballte die Fäuste. Das würde sie ihnen nie verzeihen.
Detektivclub ade?
»Hallo, hier ist Benni!«
Franzi drückte den Telefonhörer fester ans Ohr. Ihr Herz begann aufgeregt zu klopfen. »Hey, wie geht’s denn so?«, fragte sie so locker wie möglich.
Seit dem missglückten Treffen im Cafe Lomo hatte sie Benni nicht mehr gesehen oder gesprochen. Ob er sich mit ihr verabreden wollte? Vielleicht fehlte sie ihm ja genauso sehr wie er ihr.
»Bestens!«, antwortete Benni überschwänglich. »Stell dir vor, übermorgen hab ich ein Date!«
Eine kalte Hand griff nach Franzis Herz. »Tatsächlich?«
»Ja, mit Elisa! Ist das nicht toll?«
»Hm.« Franzis Mund war plötzlich ganz trocken und ihr Hals rau. Die Turmspringerin! Franzi hatte versucht, sie aus ihren Gedanken zu verbannen und so zu tun, als gäbe es sie nicht, aber nun machte ihr die Wirklichkeit einen Strich durch die Rechnung.
»Ich hab deinen Rat befolgt und sie angerufen«, erzählte Benni, dem Franzis Schweigsamkeit nicht weiter aufzufallen schien. »Wir haben ein bisschen gequatscht, und dann hab ich sie gefragt, ob wir nicht mal zusammen skaten gehen wollen. Leider kann sie nicht skaten, also haben wir uns fürs Kino verabredet. Ich bin noch total aus dem Häuschen! Sie will tatsächlich mit mir ausgehen!« Er klang so glücklich, dass es kaum auszuhalten war.
»Schön für dich«, murmelte Franzi.
»Vielen Dank für deine guten Tipps«, sagte Benni. »Ohne dich hätte ich mich bestimmt nicht getraut, bei Elisa anzurufen.« Franzi hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Warum hatte sie Benni bloß geraten, sich bei Elisa zu melden? Warum hatte sie ihm diese Tussi nicht sofort ausgeredet?
»Ich muss jetzt Schluss machen.« Benni schien es eilig zu haben. »Ich meld mich wieder und erzähl dir, wie’s gelaufen ist, okay?«
»Okay«, presste Franzi hervor. Dabei war das Letzte, was sie hören wollte, eine ausführliche Schilderung von Bennis neuem Liebesglück.
Ihre Hand hielt krampfhaft den Hörer umklammert, aus dem jetzt nur noch monotones Tuten drang. Ihr Arm war schwer, genauso wie ihr restlicher Körper. Jede Bewegung kostete sie eine fast unüberwindliche Mühe. Sie fühlte sich krank. Und trotzdem wusste sie genau, was sie jetzt tun musste. Sie kämpfte die lähmende Traurigkeit nieder und wählte Maries Nummer.
Eine Stunde später hörte Kim, wie es an der Haustür klingelte. Erleichtert erhob sie sich von ihrem Schreibtisch. Sie versuchte gerade, sich eine ellenlange Liste von unregelmäßigen Verben für die nächste Englischarbeit einzuprägen, und war dankbar für jede Abwechslung.
Auf dem Weg zur Treppe kam sie an Bens und Lukas’ Zimmer vorbei, aus dem lautes Geschrei drang. Die beiden hatten einen Freund zu Besuch, und es klang, als würden sie das gesamte Mobiliar auseinandernehmen. Kim überlegte kurz, ob sie nach dem Rechten sehen sollte, beschloss dann aber, sich lieber nicht einzumischen. Außerdem klingelte es in diesem Moment ein zweites und ein drittes Mal, und Kim eilte die Treppe hinunter.
Vor der Haustür stand Franzi. Sie sah völlig aufgelöst aus. Ihr Gesicht war bleich, die roten Haare hingen strähnig herab, und ihre Augen waren rot und verquollen.
»Was ist denn mit dir los?«, fragte Kim
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