Die drei !!! - Undercover im Netz
sein.«
Franzi verdrehte die Augen. »Oder auch nicht. Vielleicht ist ihr mal wieder eine Aerobicstunde dazwischengekommen. Oder ein Friseurtermin. Ich kenne niemanden, der so unpünktlich ist wie Marie. Keine Ahnung, wie viele Stunden meines Lebens ich schon damit verbracht habe, auf sie zu warten.«
»Nervt das nicht ziemlich?«, fragte die Stimme aus dem Off. War es Dana?
»Und ob!« Franzi seufzte. »Manchmal könnte ich sie echt gegen die Wand klatschen.«
»Vielen Dank für eure Hilfe!«, sagte die Stimme, die vielleicht Dana gehörte. Dann wurde ein kurzer Text eingeblendet:
DIE DREI HORNOCHSEN -
neugierig, nervig und tollpatschig.
Wir verstehen uns super, und wir lösen jeden Fall!
Ruft einfach an!!!
Lizzy und die anderen Cliquenmitglieder prusteten los und applaudierten spontan, doch Marie hörte es kaum. Sie starrte immer noch auf den Bildschirm. Doch es war nicht der fiese Text, der ihr die Luft zum Atmen nahm. Es war Franzis Stimme, die immer noch in ihrem Kopf nachhallte.
»Manchmal könnte ich sie echt gegen die Wand klatschen!«
Dazu dieser genervte Gesichtsausdruck in Großaufnahme, der sich unauslöschlich auf Maries Netzhaut eingebrannt hatte. Franzis verzerrte Miene, ihr abschätziger Blick. Franzi, die sie für ihre beste Freundin gehalten hatte. Und Kim? Hatte nicht widersprochen. Hatte keinen Ton gesagt. Ihre Freundinnen hatten in ihrer Abwesenheit über sie abgelästert. Im Grunde waren sie kein bisschen besser als Lizzy und ihre Clique. Marie traten Tränen in die Augen. Sie fühlte sich verraten und verkauft. »Wie gefällt dir der kleine Film?«, fragte Lizzy mit zuckersüßer Stimme. »Ist er nicht irre komisch?«
»Zum Totlachen!«, kreischte Kathi leicht hysterisch. »Ein echtes Meisterwerk!«
»Ich werde ihn ins Internet stellen«, sagte Lizzy sanft. »Er wird einen Ehrenplatz auf unserer Homepage bekommen. Und diese eingebildeten drei !!! können ihren lächerlichen Club für immer und ewig vergessen. Was sagst du dazu?«
Doch Marie sagte gar nichts. Sie bekam einfach keinen Ton heraus.
»Ist das nicht ein genialer Plan?«, fragte Lizzy. »Oder bist du etwa anderer Meinung – Marie Grevenbroich ?« Die letzten zwei Worte sprach sie mit schneidender Stimme. Marie zuckte zusammen, als hätte Lizzy sie geschlagen.
»Woher weißt du ... wieso ... ich heiße Mary!«, stammelte sie. »Ach ja?« Lizzy griff nach Maries roten Locken und riss ihr die Perücke vom Kopf. »Überraschung! Unsere liebe Mary hat gar keine roten Haare. Sie ist blond! Und sie heißt auch nicht Mary, sondern Marie. Marie Grevenbroich, Tochter des berühmten Schauspielers Helmut Grevenbroich – und drittes Clubmitglied bei den drei !!!.«
Alle starrten sie an. Marie merkte, wie sie feuerrot wurde. Jetzt war es passiert. Ihre Tarnung war aufgeflogen. Es hatte keinen Zweck, länger zu leugnen.
»Seit wann weißt du es?«, fragte Marie so ruhig wie möglich, obwohl ihr Puls raste.
»Ich hatte schon länger einen Verdacht«, antwortete Lizzy. »Aber ganz sicher bin ich mir erst seit gestern. Du hast so komisch reagiert, als ich von den drei !!! erzählt habe. Während du auf dem Klo warst, haben wir deine Handtasche inspiziert. Und das hier gefunden.« Sie schwenkte einen kleinen Zettel.
Marie schloss einen Moment die Augen. Der Kassenbon aus der Parfümerie! Wie hatte sie ihn nur vergessen können? Sie hätte ihn zu Hause sofort wegschmeißen müssen! Diese kleine Nachlässigkeit war ihr nun zum Verhängnis geworden.
»Du hast den blauen Nagellack nicht geklaut, sondern gekauft!«, ereiferte sich Kathi. »Ich hab’s ja gleich gewusst! Ich war mir sicher, dass mit dir etwas nicht stimmt.«
»Ich bin dir gestern auf dem Nachhauseweg unauffällig gefolgt«, erzählte Lizzy. Sie grinste. »Ich wollte auch mal ein bisschen Detektiv spielen! Und auf dem Klingelschild stand dein richtiger Name. Ich musste nur noch eins und eins zusammenzählen. Es war gar nicht schwer.«
Marie nickte langsam. Jetzt wurde ihr alles klar. Sie war in die Falle getappt – genau wie Franzi und Kim, die vermutlich heute Nachmittag im Cafe Lomo von Dana heimlich gefilmt worden waren.
»Dann willst du also gar nicht wirklich aussteigen?«, fragte Marie an Dana gewandt, die bisher keinen Ton gesagt hatte. Doch es war Lizzy, die für Dana antwortete. »Natürlich will sie nicht aussteigen. Das war nur ein Vorwand, um diesen wundervollen Film drehen zu können.«
»Wirst du ihn wirklich ins Internet stellen?«, wollte Marie wissen,
Weitere Kostenlose Bücher