Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)
finden. Schlag eine andere Seite
auf!«, sagte Maxim.
»Nein,
Nadia! Sie schafft es auch ohne Gegenstand. Dieses Buch ist für
normale Magier gedacht, wir sind aber mit den Zwölf
Gaben beschenkt
worden. Sie schafft es auch ohne. Nadia, was brauchen wir dazu?«
Motzig wandte sich ihr zu.
»Einen
Kristallpendel und ein Medium?«
»Was
meinen die mit Medium?«, fragte Maxim. »Vermutlich eine
Stadtkarte?«, sagte Roxy und blickte auf.
Motzig
zog seinen Autoschlüssel aus der Tasche und warf ihn Maxim zu.
»Hol meine Stadtkarte aus dem Auto! Roxy, wo finden wir ein
Pendel?«
»Keine
Ahnung. Wo gibt es denn so etwas zu kaufen?«
Nadia
stand auf, ging zum Wandregal, öffnete das dritte Schubfach von
oben und holte ein Pendel hervor.
»Prima«,
lobte Motzig.
»Jetzt
müssen wir nur noch warten, bis der Schwachkopf wieder da ist«,
meinte Roxy. Wenig später war Maxim zurück.
»Okay
faltet den Stadtplan auf. Nadia, du liest, was zu tun ist!«,
befahl Motzig.
Sie
schüttelte den Kopf. »Dazu brauch ich keine Anleitung.« Nadia hielt das
Pendel in der flachen Hand über den Stadtplan, ließ es
fallen und
mit geschlossenen
Augen kreisen, fast so wie vorher ihre Hände vor dem
Bücherregal.
»Wieso
klappt es nicht?«, flüsterte Maxim und Roxy ermahnte ihn
zur Ruhe.
Nadia
kam es lange vor, bis sie endlich einen Druck im Pendel spürte.
Es fühlte sich an, als würde ein Magnet in der Karte das
Pendel anziehen. Mit einem leisen Klonk fiel es auf die Karte und
Nadia öffnete ihre Augen. »Kurtstraße«, las
Roxy.
»Wo
ist das?«, fragte Motzig.
»Am
Dutzenteich, dort trainiert unsere Eishockeymannschaft«, wusste
Maxim und alle standen auf.
Jäh
ließ sie eine unbekannte Stimme zusammenschrecken. »Nein,
o nein, ihr wollt doch nicht aufbrechen, ohne
eine Ahnung zu haben, was euch erwartet?«
Nadia
blickte hinter sich. Dort
stand eine Katze mit getigertem goldenem Fell. Doch seit wann standen
Katzen auf zwei Pfoten?
Roxy
stand der Mund offen, während Maxim von seinem Sessel rutschte.
Motzig
hingegen hob seine Hände, offenbar zum Kampf bereit.
»Motzig,
lass diese Spielchen! Ich bin schon länger dabei, als du dir
vorstellen kannst. Deine Telekinese kann ich ohne Mühe
abwehren.«
»Woher
weißt du, was ich für Kräfte besitze?«
»O
je, auch noch eine sprechende Katze«, sagte Nadia. Ihr wurde
schwummrig vor Augen.
Als
sie wieder aufwachte, lag sie auf dem Boden neben dem Couchtisch. Die
Katze und die anderen Drei blickten auf sie herab.
»Ahhhhhh!«
Nadia sprang auf die Füße.
Die
anderen wichen ruckartig zur
Seite.
»Siehst
du, jetzt schreit sie wieder!«, sagte Roxy,
»in
was für einem Streifen bin ich bloß geraten. Erst finde
ich ständig Geld …«
»Da
würde ich mich aber nicht beschweren.«
» … dann verfolgt
mich diese Nebelfrau …«
»Ich
denke, sie hat auch einen Namen.«
» … und nun eine
sprechende Katze!«
»Eigentlich
bin ich keine Katze, sondern ein …«
»Hör
auf zu reden! Katzen reden nicht!«, brüllte Nadia.
»Die
Frau hat ein Organ«, meinte Roxy genervt und hielt sich wieder
die Ohren zu.
»Ich
glaube, sie hat einen Nervenzusammenbruch«, meinte die Katze
und blickte sie besorgt an.
»Aaaaaaaah!«
»Nadia
beruhig dich doch, sie redet doch nur«, versuchte Motzig sie zu besänftigen .
»Nur
…«, flüsterte Nadia und lachte zittrig, während
sie sich auf einen Sessel sinken ließ. »Jetzt flippt sie
aus«, meinte Maxim lakonisch, ehe er sich eine Tüte Chips
vom Tisch angelte und sie aufriss.
»Hab
ich jetzt die Aufmerksamkeit aller?«, fragte die Katze und
Nadia stöhnte schrill auf.
»Mein
Name ist Oliver Felin. Ich bin keine Katze, sondern ein Wolpertinger.
Wir sehen aus wie Katzen, so können wir getarnt in der
Menschenwelt leben.«
»Du
bist also keine Katze?«, fragte Nadia..
»Nein,
voll und ganz ein Wolpertinger. Sieh her.« Er öffnete eine
Art Gürtel um seine Hüfte und es entfalteten sich zwei
lederne Flügel zu beiden Seiten seiner Schultern.
Nadia
gab ein Kreischen von sich und hielt sich die Augen zu.
»Voll
krass«, meinte Maxim mit vollem Mund.
»Okay!
Wir haben’s verstanden. Bitte pack diese Dinger wieder dorthin,
wo sie hingehören, sonst kreischt die uns wieder die Ohren
voll«, ergänzte Roxy.
Motzig
schien ebenfalls überrascht zu sein, sagte aber nichts.
»Ich
hab ja schon immer gedacht, dass es so was gibt und immer daran
geglaubt, aber es jetzt so zu sehen! Einfach unglaublich!«,
meinte Roxy und kam aus dem Staunen nicht
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