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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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sie fest, ging zu den
Wandleuchtern und drehte die Glühbirnen heraus.
    »Was
machst du denn? Bist du verrückt? Was ist, wenn jemand in den
Kabinen sitzt.« Nadia
vergewisserte sich, dass sie allein waren, indem sie am Boden
entlangkrabbelte und unter die Türen blickte.
    Als
Roxy die letzte Glühbirne herausdrehte, war die Toilette nur
noch in Dämmerlicht zu erkennen.
    »Schau
her!« Roxy presste ihre Augen wieder zu.
    Nadia
sah jetzt dichten Rauch um Roxy auftauchen, er umhüllte sie und
wurde noch dichter, bis er sie ganz verschlang. »Was zum
Teufel?«, kreischte Nadia und schlug in den Rauch. Doch da war
keine Roxy mehr.
    »Hier
bin ich!«, sagte diese hinter Nadias Rücken.
    Sie
schreckte herum und sah Roxy im dichten Nebel wieder auftauchen.
    »Wie
hast du das gemacht?«, schrie Nadia. Roxy
hielt ihr den Mund zu. »Sei still, sonst
hört uns noch jemand!« Sie wehrte sich gegen Roxys Griff,
doch sie war stärker.
    »Hör
auf damit, du blöde Kuh. Wehr dich nicht! Ich tu dir doch
nichts.«
    Aus
Nadias Mund kamen unverständliche Laute. »Wenn du still
bist, lass ich dich los.«
    Nadia
brauchte etwas Zeit, bevor sie den Reflex, sich zu wehren,
unterdrücken, konnte. Roxy nahm die Hand von ihrem Mund und ließ
sie los. Nadia tat, als wollte sie ihre Brille zurechtrücken,
doch ehe Roxy sich umsehen konnte, rannte sie kreischend zur Klotür.
    Abrupt
stand Roxy vor ihr und schnitt ihr den Weg ab. »Sei endlich
ruhig!«
    Nadia
blickte sie mit vor Angst weit geöffneten Augen an.
    »Sei
doch keine Spielverderberin! So schnell konnte ich mich bisher noch
nicht teleportieren«, freute sich Roxy.
    Nadia
entriss sich ihrem Griff und lief rückwärts in die Mitte
der Toilette. Es war ziemlich dunkel und sie konnte Roxys Umrisse nur
schwer erkennen. »Was bist du für ein Monster?«
    »Monster?
Du nennst mich Monster? Dann bist du aber auch eins.«
    »Nein«,
flüsterte Nadia. Bevor Roxy etwas erwidern konnte, wurde die Tür
aufgerissen und Eugenia kam herein: »Was ist denn hier los?«
    »Wir
sind hier fertig! Nadia du weißt, wo
du hingehörst. Motzig meint, du wirst wissen, wo es langgeht.«
Roxy quetschte sich an Eugenia vorbei, nicht ohne ihr einmal frech
zuzuzwinkern und ließ die erschrockene Nadia und offensichtlich
verwirrte Eugenia zurück.
    »Ich
bin ja wirklich ein aufgeschlossener Mensch, aber ihre Sexkapaden in
unserer Damentoilette abzuhalten, das geht wirklich zu weit! Ich
denke, ich muss den Chef darüber informieren.« Ohne ein
weiteres Wort verschwand sie und ließ die Tür zufallen.
    Nadia
versuchte, sich wieder zu fassen. Was war da eben passiert? Konnte
sich Roxy tatsächlich teleportieren? Konnte sie das ebenfalls?
Sie presste ihre Augen zu und stellte sich vor, sie stünde vor
dem Waschbecken. Ein Kribbeln durchfuhr ihren Körper und sie
öffnete die Augen. Sie stand nach wie vor in der Mitte des
Raumes. Dankbarkeit durchfuhr sie. Was hätte sie tun sollen,
wenn etwas passiert wäre? Die Tür wurde ein weiteres Mal
aufgeschoben und herein kam Heidi Fenitzer. Sie hatte ein
Salamibrötchen in der Hand und schien sich nicht über die
im Klo herrschende Dunkelheit zu wundern.
    »Ich
finde dich immer im Damenklo, ist das nicht witzig?« Heidi
drückte Nadia zur Begrüßung die Semmel in die Hand.
    »Du
weißt doch, ich esse kein Fleisch!«
    »Stimmt!
Tut mir leid. Ich vergesse es jedes Mal aufs Neue.«
    Nadia
drehte die Glühbirnen wieder in die Fassungen, die Letzte
übernahm Heidi. Kurze Zeit später erstrahlte das Klo in
gewohntem angeberischen Glanz.
    »Dunkel
hat es mir besser gefallen«, meinte Heidi.
    »Hm«,
war das Einzige, was Nadia dazu einfiel. Heidi öffnete die Folie
um die Semmel und biss ein Stück davon ab. »Ach übrigens,
dein Anzug ist fertig. Meine Eltern haben eine Glanzleistung
vollbracht. Er ist wieder weiß!«
    »Dankeschön!
Macht nichts, dass du ihn heute zu Hause vergessen
hast. Wenn du ihn morgen mitbringst, reicht das auch noch.«
    »Danke,
aber ich hatte dir noch gar nicht erzählt, dass ich ihn zu Hause
vergessen hab. Woher wusstest du das?« Heidi sah Nadia mit
ihren Kulleraugen erstaunt an.
    Ihr
fiel auf, wie hübsch Heidi war, die den Blickkontakt unterbrach.
»Sag mal, ich hab vorhin euer Gespräch
gehört.«
    Nadias
Herz schlug schneller. Was hatte Heidi mitbekommen?
    »Also,
was das betrifft, was Eugenia sagte.«
    Ihr Herzschlag
beruhigte sich wieder.
    »Sag
mal, kommst du …«, Heidis Stimme war nur noch ein
Flüstern, » … kommst du vom
anderen

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