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Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Titel: Die Drenai-Saga 3 - Waylander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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durch Fleisch und Knochen drangen.
    Die Wölfe schauderten.
    Und schwollen an …
    Während die Männer schrumpften, die Haut in flatternden Falten von ihnen hing, streckten sich die Wölfe. Ihre Pfoten schwollen zu pelzbedeckten Fingern, die Nägel wurden dunkel und krümmten sich zu Klauen. Die Brustkörbe dehnten sich, blähten sich unter neuen Muskeln, Schultern formten sich, und die Kreaturen richteten sich auf und ließen zu Boden fallen, was wie ein Sack alter Knochen aussah.
    »Seht mich an, meine Kinder«, sagte Kesa Khan. Die sechs Wesen gehorchten, und er fühlte die Macht ihrer blutroten Augen auf sich gerichtet, spürte die ganze Wildheit ihres Blickes.
    »Geht hin und tötet«, flüsterte er.
    Und sechs Ungeheuer trabten in die Nacht.
    Nach einer Weile kehrten die Akolythen zurück.
    »Entfernt die Toten«, sagte der Schamane.
    »Können wir diese Dinger Tote nennen?« fragte ein junger Mann mit aschgrauem Gesicht.
    »Nenn sie, wie du willst, Junge, aber bring sie weg.«
    Kesa Khan sah ihnen nach, dann entzündete er ein Feuer und hüllte sich in ein Gewand aus Ziegenleder. Das Ritual hatte ihn ausgelaugt, und er fühlte sich sehr alt und sehr müde. Es hatte eine Zeit gegeben, in der nur die stärksten Krieger genommen worden waren, aber das beleidigte Kesa Khan. Auf diese Art war es besser, denn es verlieh Männern, die von Unglück gebeugt waren, einen letzten Hauch wahren Lebens.
    Sie würden Waylander jagen und ihn verschlingen. Dann würden sie sterben. Wenn sie Wasser tranken, würden sie daran ersticken. Wenn sie Fleisch fraßen, würde es sie vergiften. Innerhalb eines Monats würden sie verhungern.
    Aber sie würden eine letzte gute Mahlzeit haben, wenn sich ihre großen Kiefer um das Fleisch von Waylander schlossen.
     
    Kaem lauschte schweigend den Berichten: achtundsechzig Männer tot, siebenundvierzig verletzt. Vierhundert Zelte waren zerstört und zwei Lagerhäuser bis auf die Grundmauern abgebrannt. Beide hatten Fleisch und Getreide enthalten. Ein Schiff, das an der Mole vertäut lag, hatte in der Gluthitze die Segel verloren, war aber ansonsten intakt geblieben. Die Ratten jedoch hatten die restlichen Lebensmittellager heimgesucht und überrannten die Lagerhäuser. Kaem entließ die Offiziere und wandte sich an die schwarzgekleidete Gestalt an seiner Seite.
    »Verschaff mir meine gute Laune wieder, Nemodes. Erzähle mir noch einmal, wie die Bruderschaft den Sieg über die Priester schon vor Augen hat.«
    Nemodes zuckte die Achseln, seine schwerlidrigen Augen mieden den Blick des Generals.
    Der Anführer der Bruderschaft war ein kleiner, ausgemergelter Mann mit einer dicken, fleischigen Nase, die in seinen hageren Zügen fehl am Platze wirkte. Er hatte einen lippenlosen Mund und Zähne wie Grabsteine.
    »Drei von ihnen sind letzte Nacht gestorben. Das Ende ist nahe«, wisperte er.
    »Drei? Ich habe achtundvierzig verloren.«
    »Diese drei sind mehr wert als dein Abschaum«, fauchte Nemodes.
    »Bald werden sie nicht mehr die Kraft haben, uns auszusperren, und dann werden wir an Karnak arbeiten, so wie wir Degas vernichtet haben.«
    »Deine Versprechen sind wie Schweinefürze«, sagte Kaem. »Stark, aber nicht dauerhaft. Weißt du, wie dringend ich diese Festung brauche? Eisenfaust hat im Süden unsere Armee zerschlagen und marschiert nach Drenan. Ich kann keine Männer ausschicken, um ihn aufzuhalten, weil Egel noch immer in Skultik herumläuft und Karnak diese letzte Festung hält. Ich kann nicht verlieren … und ich kann auch nicht gewinnen.«
    »Wir werden die abtrünnigen Priester töten«, versicherte Nemodes ihm.
    »Ich will nicht, daß sie an Altersschwäche sterben, Nemodes! Du hast mir versprochen, daß die Festung fallen würde. Sie ist nicht gefallen. Du hast mir versprochen, daß die Priester tot sein würden. Sie leben. Du hast mir Waylander versprochen. Was für schlechte Neuigkeiten hast du in dieser Hinsicht?«
    »Cadoras hat uns verraten. Er hat den Mörder aus einem Nadirdorf gerettet, wo sein Tod gewiß gewesen wäre.«
    »Warum? Warum sollte Cadoras so etwas tun?«
    Nemodes zuckte die Achseln. »Das geht über meinen Verstand. In seinem ganzen Leben hat Cadodas nie selbstlos gehandelt. Vielleicht hatten er und Waylander ein Abkommen. Es spielt keine Rolle, denn Cadoras ist tot. Neun meiner Brüder sind gegenwärtig auf dem Weg nach Raboas. Es sind die besten Krieger meines Ordens, und das heißt, die besten des Kontinents. Und wir haben immer noch Durmast.«
    »Ich

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