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Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Titel: Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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allen Göttern im Himmel, war das eine Zeit zum Leben gewesen!
    Beltzer spürte den Wind im Gesicht und schlenderte in den letzten Tunnel.
    Und blieb wie angewurzelt stehen …
    Vor ihm waren Scharen von Nadirkriegern, die durch den Eingang schlichen. Sie hatten ihn nicht gesehen, und er huschte rasch zurück in die Schatten.
    Er dachte an seine Freunde, die nur dreißig Schritt entfernt friedlich schliefen. Die Nadir würden in wenigen Sekunden bei ihnen sein.
    Aber wenn er blieb, wo er war, konnte er sich vielleicht retten. Er konnte leben. Er besaß das Gold, das er in der Nähe von Finns Hütte vergraben hatte. Es würde für Jahre reichen.
    Gerechter Himmel, ich will nicht sterben!
    Er stellte sich den Nadir in den Weg. Das Licht der Fackeln glänzte auf seinem rotsilbernen Bart, und seine Axt schimmerte blutrot.
    »Nadir!« brüllte er, und der Schrei hallte durch die Tunnel. Sie zogen ihre Schwerter und griffen an. Beltzer war noch nie für Abwarten gewesen, und so hob er die Axt, stieß einen Kriegsruf aus und stürmte ihnen entgegen. Die Klingen sausten nieder. Krieger schrien vor Schmerz, als der Riese sie in dem schmalen Tunnel niedermähte. Schwerter drangen in sein Fleisch, doch er spürte es nicht einmal. Ein Mann baute sich vor ihm auf, und Beltzer stieß mit der Axt zu, so daß die Spitzen der Schmetterlingsklinge seine Brust aufspießten. Der Nadir fiel nach hinten. Beltzer taumelte, blieb jedoch auf den Beinen.
    »Nun, Jungs«, sagte er. »Wollt ihr auf meinen Berg? Wollt ihr den Himmel sehen?«
    Ein Krieger zog seinen Bogen und schoß einen Pfeil ab. Beltzer riß die Axt hoch, und der Pfeil glitt von den Klingen ab und ritzte die Haut an seiner Schläfe. Wieder griffen die Nadir an, doch in dem engen Tunnel konnten sie immer nur zu dritt nebeneinander kämpfen. Vier weitere Nadir starben; dann noch einmal drei, ehe sie zurückwichen.
     
    Hinten in der Höhle hatte Chareos sein Schwert gepackt und rannte in Richtung der Tunnel; Harokas und die anderen folgten ihm. Asta Khan trat Chareos in den Weg. »Ihr könnt nichts tun!« zischte der alte Mann.
    »Er ist mein Freund«, protestierte Chareos und wollte den Schamanen beiseiteschieben.
    »Ich weiß!« flüsterte Asta. »Deswegen stirbt er für euch, um euch eine Chance zu geben. Laßt ihn jetzt nicht im Stich. Es würde ihn zerbrechen, wenn auch ihr sterben würdet. Kannst du das nicht verstehen?«
    Chareos stöhnte. Er wußte, daß Asta Khan recht hatte, doch der Schmerz dieser Erkenntnis war kaum zu ertragen.
    »Folgt mir!« sagte Asta und verschwand in der Dunkelheit. Er führte die Suchenden zu einer zweiten Kammer, kleiner als die erste. Dort kniete er nieder und hob die Hände, so daß die Handflächen nach außen zeigten. Kein Wort wurde gesprochen, doch in der Kammer wurde es kalt und kälter. Tanaki schauderte und lehnte sich dicht an Kiall, der ihr seinen Mantel um die Schultern legte. Eine tiefe Dunkelheit formte sich vor dem alten Mann, und er stand auf. »Folgt mir«, befahl er. Er trat durch das schwarze Tor.
    Und verschwand …
    Für einen Augenblick blieben die Suchenden wie angewurzelt stehen; dann folgte Harokas dem alten Mann – gefolgt von Chien und dem zitternden Oshi.
    »Jetzt du«, sagte Chareos zu Kiall.
    Der jüngere Mann blickte Chareos an und las in dessen Augen, Was er vorhatte.
    »Nein, Chareos. Wir gehen zusammen hindurch – oder zusammen zurück.«
    »Ich will nicht, daß du stirbst, Junge.«
    »Und ich will nicht, daß du stirbst. Aber der Schamane hat recht. Beltzer würde dich nicht dabeihaben wollen. Dies ist sein Sieg – daß wir entkommen.«
    Tränen brannten Chareos in den Augen, als er durch das Tor sprang. Tanaki und Kiall folgten ihm.
    Die Dunkelheit schloß sich um sie.
     
    Im Tunnel merkte Beltzer, daß ihn allmählich die Kräfte verließen. Ein Dolch ragte aus seinem Bauch, und Blut rann aus einer schrecklichen Wunde an seinem linken Oberarm. Der Arm hing schlaff an seiner Seite, und Beltzer wußte, daß der Knochen zerschmettert war. Doch er schwang die Axt noch immer in der rechten Hand und bot den Kriegern vor sich Trotz. Der Tunnelboden war glitschig von Blut, und das Stöhnen der Sterbenden hallte von den Wänden wider. Erneut griffen sie an und zwangen Beltzer zurückzuweichen. Ein Schwert fuhr in seine Seite und brach ihm die Rippen. Seine Axt hämmerte einen Krieger von den Füßen. Klingen zuckten ihm entgegen, durchbohrten ihn. Er brüllte den Feind an und stürzte auf die Knie. Sie

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