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Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes

Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes

Titel: Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Köpfe mit den Händen. Andere blieben starr vor Schreck einfach stehen. Shia marschierte in der Mitte der Kolonne, als der Zauber sie traf. Mit zitternden Händen nahm sie ihren Bogen von der Schulter und legte ungeschickt einen Pfeil auf die Sehne.
    Angel fühlte, wie der Arm des stummen Kleinen ihn umklammerte. Er drehte sich im Sattel um, hob den Jungen hoch und setzte ihn neben einem von Hand gezogenen Karren auf die Erde. Das Kind sah zu ihm auf, die Augen vor Angst weit aufgerissen. Angel zog sein Schwert und rang sich ein Lächeln ab. Das Kind zog seinen Stock aus dem Gürtel und schwenkte ihn durch die Luft.
    »Guter Junge!« sagte Angel.
    Die dreißig Nadir, die die Vorhut bildeten, galoppierten zu Belash und Anshi Chen. Angel stieß zu ihnen. »Ihr Zauberbann wird nicht halten, wenn das Töten einmal begonnen hat!« sagte Angel. »Vertraut mir!«
    »Es sind zu viele«, murmelte Anshi Chen mit zitternder Stimme.
    »Sie werden schon bald weniger sein«, schnaubte Angel. »Folgt mir!« Er ließ sein Pferd in Galopp fallen und setzte zum Angriff auf die schwarze Linie an.
    Die Bruderschaft galoppierte voran, und das Donnern der Hufe hallte im Tal wider wie die Trommeln des Verderbens. Zorn stieg in Angel auf. Hinter ihm waren Frauen und Kinder, und wenn die Bruderschaft durchbrechen sollte, was höchst wahrscheinlich war, wollte er nicht am Leben bleiben und das Schlachten mit ansehen. Er warf keinen Blick zurück, um zu sehen, ob die Nadir noch hinter ihm waren. Es war ihm egal. Das Schlachtfieber hatte ihn gepackt.
    Die schwarze Linie kam näher, und Angel lenkte sein Pferd zu ihrer Mitte. Belash galoppierte an seine Seite, einen Schlachtruf ausstoßend.
    Drei Reiter drängten sich um Angel. Er duckte sich unter einem wilden Hieb und hämmerte sein Schwert in den Helm eines zweiten Ritters. Der Mann wurde aus dem Sattel geworfen. Belashs Pferd stürzte, doch der Nadir sprang rechtzeitig ab und rollte sich auf die Füße. Eine Schwertklinge glitt von seiner Schulter ab. Er sprang auf, zerrte den Reiter aus dem Sattel und stieß dem Mann sein Messer in den Bauch.
    Der kleine Keil von Nadirreitern war inzwischen umzingelt, und die Flügel der Bruderschaft, etwa vierzig Mann, jagten den Frauen und Kindern nach.
    Shia sah sie kommen, angsterfüllt, und spannte ihren Bogen. Ihr erster Pfeil durchschlug den Hals des vordersten Pferdes. Es stürzte und drehte sich, so daß sein Reiter freikam, brachte dabei aber die zwei folgenden Pferde zu Fall. Andere Ritter wichen aus, um nicht mit den Gestürzten zusammenzustoßen. Ein zweiter Pfeil traf einen der Ritter im Hals. Er schwankte einen Moment im Sattel, ehe er zu Boden fiel.
    Shia legte einen dritten Pfeil auf … und dann hörte sich hinter sich das Donnern von Hufen! So nahe! Sie fuhr herum und sah eine Schar von Reitern in silberner Rüstung und flatternde weiße Umhänge. Sie galoppierten durch die Reihen der Flüchtlinge und griffen die Bruderschaft an. Shia wollte ihren Augen kaum trauen. Sie waren wie silberne Geister aus dem Nichts gekommen, und in ihrem Kielwasser löste sich der Zauber der Angst auf wie Eis in der Sonne.
    Auf der anderen Seite des Schlachtfeldes hieb Angel sich einen Weg durch die Massen und sah die weißen Ritter auf die Bruderschaft einschlagen. Jubilierend machte er wieder kehrt und trieb sein Pferd zurück ins Getümmel. Schwerter klirrten rings um ihn, doch er nahm gar keine Notiz von der Gefahr. Sein Pferd stürzte, und er schlug hart auf dem Boden auf. Ein Huf traf ihn an der Schläfe. Angel ließ sein Schwert los und rollte sich ab. Eine Klinge sauste auf ihn herab, aber er duckte sich darunter und warf sich dann mit seinem ganzen Gewicht gegen das Pferd des Reiters. Aus dem Gleichgewicht gebracht, stürzte das Pferd und warf seinen Reiter ab. Angel kletterte über das gestürzte Tier. Der Ritter versuchte aufzustehen, als Angels Stiefel auch schon gegen seinen Helm schmetterte. Der Kinnriemen riß, der Helm fiel herab. Der Ritter versuchte, seinen Angreifer zu erstechen, doch Angels Faust traf ihn im Gesicht, so daß es den Mann herumwarf. Angels Hände schlossen sich um seine Kehle wie Eisenbänder. Der Ritter ließ sein Schwert fallen und zerrte an den Fingern. Doch seine Kräfte erlahmten rasch.
    Angel ließ den Toten fallen und nahm das Schwert des Ritters an sich.
    Anshi Chen hieb mit seinem Schwert auf den Hals eines Angreifers ein, doch der Mann wehrte den Hieb teilweise ab, so daß die Klinge ihn seitlich am Helm traf und

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