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Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes

Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes

Titel: Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Arm um sie und küßte sie auf die Wange. »Vulkanische Höhlen, verzauberte Burgen und jetzt hundert Kilometer unter der Erde eine Reise in die Dunkelheit.«
    »Nicht mehr als hundert Meter«, sagte Ekodas.
    »Das war dichterische Übertreibung«, fauchte Senta.
    Miriel lachte. »Du hättest ja nicht mitzukommen brauchen«, sagte sie.
    »Und das hier verpassen?« rief er in gespieltem Erstaunen. »Was wäre das für ein Mann, der einen Spaziergang im Dunkeln mit einer schönen Frau ablehnt?«
    »Und einem Priester«, betonte sie.
    »Das ist allerdings ein Makel!«
    »Still!« zischte Ekodas. Erstaunt wollte Senta schon zu einer zornigen Erwiderung ansetzen, als er sah, daß Ekodas angespannt lauschte. Seine dunklen Augen waren zu Schlitzen verengt, um die Dunkelheit am Ende des Ganges zu durchdringen.
    »Was ist?« flüsterte Miriel.
    »Ich dachte, ich hätte etwas gehört – wie ein Atmen. Ich weiß nicht, vielleicht habe ich es mir nur eingebildet.«
    »Unwahrscheinlich, daß hier unten etwas lebt«, meinte Miriel. »Hier gibt es keine Nahrungsquellen.«
    »Ich kann meine Gabe hier nicht einsetzen«, sagte Ekodas und wischte sich den Schweiß vom Gesicht. »Ich fühle mich so … eingeschränkt. Als wäre ich plötzlich blind geworden.«
    »Sei froh, daß du deine Gabe nicht brauchst«, meinte Senta, immer noch gereizt durch den plötzlichen Ausbruch des Priesters.
    »Dies ist kaum …« Er hielt mitten im Satz inne, denn jetzt konnte auch er ein lautes Atmen hören. Vorsichtig zog er sein Schwert.
    »Es könnte eine natürliche Täuschung sein«, flüsterte Miriel. »Ihr wißt schon, als wenn Wind durch einen Felsspalt pfeift.«
    »In dieser Tiefe gibt es für gewöhnlich nicht viel Wind«, erwiderte Senta.
    Sie gingen vorsichtig weiter, bis sie in einen langgestreckten Raum voller Metallschränke kamen. Die meisten der glühenden Wandpaneele waren erloschen, doch zwei warfen noch immer ein fahles Licht auf den eisernen Fußboden. Miriel sah einen Gegenstand unter einem umgeworfenen Tisch liegen. »Senta«, sagte sie leise. »Da drüben!«
    Der Schwertkämpfer durchquerte den Raum und kniete nieder. Rasch stand er wieder auf und ging zu Ekodas und Miriel zurück. »Es ist ein menschliches Bein«, sagte er. »Oder was davon noch übrig ist. Und glaubt mir, über die Größe der Bißspuren solltet ihr lieber nichts wissen.«
    »Kesa Khan sagte, hier bestünde keine Gefahr«, wandte Miriel ein.
    »Vielleicht wußte er es nicht«, erwiderte Ekodas. »Der Kristall ist hinter diesem Durchgang. Laßt mich ihn suchen und vernichten, dann verschwinden wir so schnell wie möglich von hier.«
    »Selbst wenn wir hier mit einem magischen Blitz verschwinden, wäre das nicht schnell genug«, erklärte Senta. Der Priester lächelte nicht, sondern ging weiter zu den Überresten des Türrahmens. »Sieh dir das an«, sagte Senta zu Miriel. »Die Steine in der Wand rings um den Rahmen sind herausgerissen. Weißt du – selbst wenn du mich langweilig findest, aber im Augenblick würde ich lieber in deiner Hütte sitzen, die Füße dem Feuer entgegenstrecken und darauf warten, daß du mir einen Becher Glühwein bringst.« Sein beiläufiger Tonfall konnte die Angst in seiner Stimme nicht verbergen, und als Ekodas aufschrie, offenbar vor Schmerzen, hätte Senta beinahe sein Schwert fallen lassen.
    Miriel war als erste am Türrahmen.
    »Zurück!« brüllte Ekodas. »Bleib hinter den Wänden! Die Macht ist zu groß, als daß du sie ertragen könntest!«
    Senta packte Miriel am Arm und riß sie zurück. »Weißt du, meine Schöne, es macht mir nichts aus, dir zu sagen, daß ich Angst habe. Nicht zum erstenmal, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.«
    »Ich auch nicht«, gab sie zu.
    Vom anderen Ende des Ganges hörten sie ein schlurfendes Geräusch.
    »Ich habe ein ungutes Gefühl«, flüsterte Senta.
    Dann kam das Wesen in Sicht. Es war ungeheuer, fast vier Meter hoch, und Senta starrte voller Entsetzen auf die zwei Köpfe. Beide waren monströs und wiesen nur entfernt menschliche Züge auf: Die Münder waren breit, fast so breit wie sein Unterarm lang, die Zähne gekrümmt und scharf. Miriel zog ihr Schwert und wich zurück. »Was immer du tun mußt, Ekodas, tu es jetzt!« rief sie.
    Das Wesen beugte sich vor und stützte sein Gewicht zum Teil auf die zwei riesigen Arme; die drei Beine hatte es unter den aufgeblähten Bauch gezogen. Es sah wie eine weiße Riesenspinne aus, die vor ihnen kauerte. Einer der Köpfe drehte sich nach

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