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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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einmal.«
    Farben verschwammen vor ihren Augen, und sie fiel, sich drehend und wirbelnd, durch die Wolken. Das Land unter ihr war golden und grün, die Kornfelder und Weiden der sentranischen Ebene, reich und fruchtbar. Nach Osten sah es aus, als hätte ein Riese seinen Mantel achtlos auf das Land geworfen, grau und leblos; die Berge von Skeln waren nichts weiter als Falten im Tuch. Sie flog näher, bis sie über dem Paß schwebte und auf die kämpfenden Armeen niederschaute.
    Druss war nicht schwer zu finden.
    Er stand, wie immer, inmitten des Kampfgeschehens, seine mörderische Axt hieb und tötete.
    Trauer erfüllte sie, eine so tiefe Trauer, daß es ein Schmerz in ihrer Seele war.
    »Lebwohl, mein Liebster«, sagte sie.
    Und wandte ihr Gesicht dem Himmel zu.
     
    Die Unsterblichen stürzten sich auf die Drenai, und das Klirren von Stahl übertönte die Trommeln. Druss hämmerte Snaga in ein bärtiges Gesicht und wich dann einem mörderischen Stich aus, um seinen Gegner anschließend zu töten. Ein Speer traf ihn ins Gesicht; ein Schwert riß eine oberflächliche Wunde in seine Schulter. Einen Schritt zurückgeworfen, grub Druss die Hacken in die Erde, und seine blutige Axt hieb in die schwarzsilbernen Reihen vor ihm.
    Langsam drängte der Druck der Unsterblichen die Drenai zurück.
    Ein mächtiger Hieb spaltete Druss’ Schild. Er schleuderte ihn von sich, packte Snaga mit beiden Händen und hieb die Axt wie eine rote Sense in die Reihen des Feindes. Sein Ärger verwandelte sich in Wut.
    Druss’ Augen funkelten. Kraft durchströmte seine müden, schmerzenden Muskeln.
    Die Drenai waren fast zwanzig Schritt zurückgedrängt worden. Noch zehn, und der Paß erweiterte sich. Dort würden sie ihn nicht halten können.
    Druss’ Mund verzog sich zu einem Totenschädelgrinsen. Zu seinen beiden Seiten bog sich die Reihe der Drenai zurück, doch der Axtschwinger selbst rührte sich nicht vom Fleck. Die Unsterblichen bedrängten ihn, wurden jedoch mühelos niedergeschlagen. Kraft durchströmte Druss.
    Er begann zu lachen.
    Es hörte sich entsetzlich an, und es erfüllte die Adern des Feindes mit Eis. Druss hieb Snaga einem bärtigen Unsterblichen ins Gesicht. Der Mann wurde rücklings in die Reihen seiner Kameraden geworfen. Der Axtschwinger sprang vor und schlug Snaga dem nächsten Krieger in die Brust. Dann hämmerte er nach links und rechts. Männer wichen vor ihm zurück und öffneten eine Lücke in ihren Reihen. Druss brüllte seine Wut zum Himmel empor und griff an. Certak und Diagoras folgten ihm.
    Es war selbstmörderisch, doch die Drenai formierten sich mit Druss an der Spitze zu einem Keil und mähten die Ventrier nieder.
    Der riesige Axtschwinger war nicht aufzuhalten. Von allen Seiten stürzten sich Krieger auf ihn, doch seine Axt blitzte überall auf wie Quecksilber. Ein junger Krieger namens Eericetes, der erst vor einem Monat bei den Unsterblichen aufgenommen worden war, sah Druss angreifen. Angst stieg ihm wie Galle in die Kehle. Er ließ sein Schwert fallen, machte kehrt und stieß den hinter ihm stehenden Mann an.
    »Zurück«, rief er. »Zurück!«
    Die Männer machten ihm Platz, und der Schrei wurde von anderen aufgenommen, in der Meinung, es wäre ein Befehl der Offiziere.
    »Zurück! Zurück zum Fluß!« Der Schrei pflanzte sich durch die Reihen fort, und die Unsterblichen warfen sich herum und strömten zurück zum ventrischen Lager.
    Von seinem Thron aus beobachtete Gorben entsetzt, wie seine Männer den flachen Fluß durchwateten, verwirrt und aufgelöst.
    Sein Blick fuhr hinauf zum Paß, wo der Axtschwinger stand und Snaga durch die Luft wirbelte.
    Druss’ Stimme hallte zwischen den Felsen zu ihm herab.
    »Wo ist eure Legende jetzt, ihr Hurensöhne des Ostens?«
    Abadai, dem das Blut aus einem oberflächlichen Schnitt an der Stirn rann, ging zum Kaiser, sank auf die Knie und beugte den Kopf.
    »Wie ist das passiert?« wollte Gorben wissen.
    »Ich weiß es nicht, Majestät. Im einen Moment drängten wir sie zurück, im nächsten wurde der Axtschwinger verrückt und griff uns an. Wir hatten sie. Wir hatten sie wirklich schon. Aber irgendwie verbreitete sich der Ruf zum Rückruf, und alles endete im Chaos.«
    Am Paß schärfte Druss rasch die stumpf gewordenen Schneiden seiner Axt.
    »Wir haben die Unsterblichen geschlagen«, rief Diagoras und schlug Druss auf die Schulter. »Bei allen Göttern Missaels, wir haben die verdammten Unsterblichen geschlagen.«
    »Sie werden wiederkommen, Freund. Und

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