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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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die beißenden Peitschen der Wagenlenker zu achten.
    Im selben Moment herrschte wildes Durcheinander. Die zweite Reihe der Wagen krachte in die erste. Pferde stürzten, Wagen überschlugen sich und schleuderten schreiende Männer auf die spitzen Felsen.
    Und in dieses Chaos warfen sich die Drenai, übersprangen die ersterbenden Flammen und fielen über die ventrischen Speerwerfer her, deren Lanzen auf eine so kurze Entfernung nutzlos waren.
    Von seinem Beobachtungsposten etwa achthundert Meter entfernt befahl Gorben, eine Infanterielegion in den Kampf zu schicken.
    Druss und die zweihundert Schwertkämpfer nahmen erneut Stellungen am Paß ein, hielten ihre Schilde dicht an dicht gegen den neuen Angriff und präsentierten der silbergerüsteten Infanterie eine glitzernde Mauer aus Klingen.
    Nachdem er einem Mann den Schädel gespalten und einem zweiten den Bauch aufgeschlitzt hatte, trat Druss einen Schritt zurück und warf einen funkelnden Blick nach links und rechts. Die Reihe hielt.
    Bei diesem Angriff fielen mehr Drenai als am vorigen Tag, doch es waren nur wenige verglichen mit den schweren Verlusten, die die Ventrier erlitten.
    Lediglich eine Handvoll Wagen durchbrach die Front der Drenai auf der Flucht zurück. In dem verzweifelten Verlangen, vom Paß fortzukommen, trieben sie die eigene Infanterie auseinander.
    Stunde um Stunde dauerte die heutige Schlacht, die auf beiden Seiten heftig ausgefochten wurde, ohne Gnade und ohne Gedanken an Schonung.
    Die silbergekleidete ventrische Infanterie griff weiter unbeirrt an, doch gegen Sonnenuntergang fehlte ihren Anstrengungen die Schlagkraft.
    Wutschnaubend befahl Gorben ihren General auf den Paß.
    »Kämpfe hart, sonst wirst du noch um deinen Tod betteln«, versprach er ihm.
    Binnen einer Stunde fiel der General, und im Dämmerlicht schlich die Infanterie über den Fluß zurück.
     
    Ohne die Vorführung der Tanzgruppe zu beachten, lehnte Gorben sich auf dem seidenbespannten Sofa zurück und unterhielt sich leise mit Bodasen. Der Kaiser trug volle Kriegsrüstung, und hinter ihm stand der muskelbepackte panthische Leibwächter, der in den vergangenen fünf Jahren Gorbens Scharfrichter gewesen war. Er tötete mit bloßen Händen. Manchmal erwürgte er seine Opfer langsam, manchmal drückte er den unglücklichen Gefangenen seinen Daumen in die Augenhöhlen. Alle Hinrichtungen wurden vor dem Kaiser ausgeführt, und es verging kaum eine Woche ohne eine solch grausige Szene.
    Einmal hatte der Panthier einen Mann getötet, indem er seinen Schädel zwischen beiden Händen zermalmt hatte, unter dem Beifall von Gorben und seinen Höflingen.
    Bodasen machte dies alles krank, doch er war gefangen in einem Netz, das er selbst gesponnen hatte. Über die Jahre hinweg hatte ihn nackter Ehrgeiz auf die Höhe der Macht getrieben. Jetzt befehligte er die Unsterblichen und war nach Gorben der mächtigste Mann in Ventria. Doch seine Stellung war gefährlich. Gorbens Verfolgungswahn überlebten nur wenige seiner Generäle längere Zeit, und Bodasen spürte allmählich, wie die Augen des Kaisers sich auf ihn richteten.
    Heute Abend hatte er Gorben in sein Zelt eingeladen und ihm einen unterhaltsamen Abend versprochen, doch der Monarch war in schlechter, streitsüchtiger Laune, und Bodasen war auf der Hut.
    »Du warst überzeugt, der Angriff der Panthier und der Wagen würde fehlschlagen, nicht wahr?« fragte Gorben. Die Frage steckte voller Bosheit. Lautete die Antwort ja, würde der Kaiser fragen, warum Bodasen nichts gesagt hatte. Schließlich war er der militärische Berater des Kaisers. Was nutzte ein Berater, der nicht beriet? Lautete die Antwort dagegen nein, bewies das, daß Bodasen militärisches Urteilsvermögen fehlte.
    »Wir haben im Laufe der Jahre viele Kriege geführt, Majestät«, sagte er. »In den meisten Fällen haben wir Rückschläge erlitten. Du hast immer gesagt: ›Solange wir es nicht versuchen, werden wir nie erfahren, ob es gelingt‹.«
    »Glaubst du, wir sollten meine Unsterblichen einsetzen?« fragte Gorben. Bislang hatte der Kaiser sie immer deine Unsterblichen genannt. Bodasen leckte sich die Lippen und lächelte.
    »Zweifellos könnten sie den Paß rasch freimachen. Die Drenai kämpfen gut. Sie sind diszipliniert. Aber sie wissen, daß sie den Unsterblichen nicht gewachsen sind. Die Entscheidung liegt jedoch ganz bei dir, Majestät. Nur du besitzt die göttliche Meisterschaft der Strategie. Männer wie ich sind nichts weiter als Spiegelbilder deiner

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