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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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ihnen zu gehen?«
    »Majestät?«
    »Geh zu ihnen, sagte ich. Nimm deinen Dolch und schlitze dir die Adern auf.«
    Der Offizier zog seinen Schmuckdolch und drehte ihn um; dann stieß er sich die Waffe in den Bauch. Einen Moment lang rührte er sich nicht. Dann begann der Mann zu schreien und sich zu winden. Gorben zog sein Schwert und schnitt ihm die Kehle durch.
    »Nicht einmal das konnte er richtig«, sagte Gorben.
     
    Druss betrat Siebens Zelt und warf seine Axt zu Boden. Der Dichter war wach, hatte jedoch schweigend die Sterne betrachtet, als Druss kam. Der Axtschwinger setzte sich auf den Fußboden und ließ den Kopf auf die Brust sinken. Er betrachtete seine Hände, öffnete und schloß die Fäuste. Der Dichter spürte seine Verzweiflung. Er versuchte sich aufzusetzen, wobei der Schmerz in seiner Brust zu einem Stechen wurde. Er stöhnte. Druss hob den Kopf und streckte den Rücken.
    »Wie fühlst du dich?« fragte Druss.
    »Gut. Ich nehme an, der Überfall schlug fehl?«
    »Gorben war nicht in seinem Zelt.«
    »Was ist los, Druss?«
    Der Kopf des Axtschwingers sank nach vorn; er antwortete nicht. Sieben kletterte aus dem Bett, ging zu Druss und setzte sich neben ihn.
    »Komm schon, altes Roß, sag’s mir.«
    »Ich habe Bodasen getötet. Er kam aus den Schatten, und ich habe ihn niedergeschlagen.«
    Sieben legte den Arm um Druss’ Schulter. »Was soll ich sagen?«
    »Sag mir, warum – warum ich es sein mußte.«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Ich wünschte, ich könnte es. Aber du bist nicht übers Meer gereist, um ihn zu töten, Druss. Er kam hierher. Mit einer Armee.«
    »Ich habe nur wenige Freunde in meinem Leben«, sagte Druss. »Eskordas starb in meinem Haus. Ich habe Bodasen getötet. Und ich habe dich hergebracht, damit du für ein paar Steine auf einem vergessenen Paß stirbst. Ich bin so müde, Dichter. Ich hätte nie herkommen sollen.«
    Druss stand auf und verließ das Zelt. Er tauchte die Hände in das Wasserfaß, das davor stand, und wusch sich das Gesicht. Sein Rücken schmerzte, vor allem unter dem Schulterblatt, wo ihn vor vielen Jahren der Speer getroffen hatte. Eine geschwollene Vene in seinem rechten Bein machte ihm zu schaffen.
    »Ich weiß nicht, ob du mich hören kannst, Bodasen«, flüsterte er und sah zu den Sternen auf, »aber es tut mir leid, daß ich es sein mußte. Du warst ein guter Freund in glücklicheren Tagen, ein Mann, mit dem man durch die Berge ziehen kann.«
    Als er ins Zelt zurückkehrte, lag Sieben halb schlafend im Sessel. Druss hob ihn sanft hoch, trug ihn zum Bett und deckte ihn mit einer warmen Decke zu. »Du bist ausgebrannt, Dichter«, sagte er. Er fühlte Siebens Puls. Sein Herz schlug unregelmäßig, aber kräftig. »Bleib bei mir, Sieben«, bat er. »Ich bringe dich nach Hause.«
    Als die ersten Strahlen der Morgensonne die Gipfel berührten, wanderte Druss langsam den Felshang hinab, um wieder seinen Platz bei den Drenai einzunehmen.
    Acht furchtbare Tage lang wurde Skeln zu einem Schlachthaus, übersät mit angeschwollenen Leichen und dem üblen Gestank der Verwesung. Gorben warf eine Legion nach der anderen in den Paß, nur um sie geschlagen und verzagt zurückstolpern zu sehen. Die schwindende Gruppe der Verteidiger wurde von dem unbezwingbaren Mut des schwarzgekleideten Axtschwingers zusammengehalten, dessen schreckliche Fähigkeiten die Ventrier mit Entsetzen erfüllten. Einige behaupteten, er sei ein Dämon, andere, ein Kriegsgott. Alte Sagen wurden wieder erzählt.
    Der Chaoskrieger lebte wieder auf in den Geschichten, die an den ventrischen Lagerfeuern erzählt wurden.
    Nur die Unsterblichen wurden von den Ängsten nicht berührt. Sie wußten, daß es ihre Aufgabe sein würde, den Paß zu erobern, und sie wußten, es würde nicht leicht sein.
    In der achten Nacht gab Gorben endlich dem beharrlichen Drängen seiner Generäle nach. Die Zeit wurde knapp. Der Weg mußte morgen frei werden, sonst würde die Armee der Drenai sie in dieser verfluchten Bucht in die Falle treiben.
    Der Befehl wurde erteilt, und die Unsterblichen schärften ihre Schwerter.
    Bei Morgengrauen standen sie lautlos auf, formierten ihre schwarzsilbernen Reihen am Fluß und blickten steinern auf die dreihundert Mann, die zwischen ihnen und der sentranischen Ebene standen.
    Die Drenai waren müde, erschöpft bis auf die Knochen und hohläugig.
    Abadai, der neue General der Unsterblichen, marschierte nach vorn und hob sein Schwert als lautlosen Salut für die Drenai, wie es der

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