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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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galoppierte er davon.
    »Idiot!« sagte Gorkai.
    »Wir sind drei. Laß sie uns verfolgen«, drängte Baski.
    »Nicht nötig. Das einzige Wasser im Umkreis von sechzig Kilometern ist Kalls Tümpel. Wir werden sie schon finden.«
     
    Talisman saß ein Stück abseits des Feuers, als die drei Reiter sich dem Lager näherten, das er rund zweihundert Meter von Kalls Tümpel entfernt aufgeschlagen hatte. Es war nur ein weiterer Felsentümpel, der weitgehend durch Quellen in tiefen Gesteinsschichten gespeist wurde. Schlanke Bäume wuchsen am Rand, und leuchtend bunte Blumen klammerten sich in der weichen Erde am Ufer ans Leben. Zhusai hatte das Lager am Wasser aufschlagen wollen, aber Talisman hatte sich geweigert. So hatten sie ihr Feuer vor einer Felswand in Sichtweite des Wassers gebaut. Das Mädchen schlief am ersterbenden Feuer, als die Reiter kamen, aber Talisman war hellwach. Sein Säbel lag griffbereit vor ihm. Neben ihm lag sein Jagdbogen, drei Pfeile aus seinem Köcher steckten in der Erde.
    Die Reiter blieben stehen und beobachteten ihn, wie er sie beobachtete. Der Krieger in ihrer Mitte war untersetzt, mit kurzgeschnittenem Haar, das über der Stirn einen Wirbel hatte. Rechts von ihm stand ein kleinerer, schlankerer Reiter mit brennenden Augen, und links von ihm ein Mann mit dickem Gesicht, der einen pelzverbrämten Eisenhelm trug.
    Die Reiter warteten, doch weder rührte sich Talisman, noch sagte er ein Wort. Endlich stieg der Anführer ab. »Ein einsamer Ort«, sagte er leise. Zhusai erwachte und setzte sich auf.
    »Für einen einsamen Mann ist jeder Ort verlassen«, sagte Talisman.
    »Was soll das heißen?« fragte der Krieger und winkte seine Kameraden zu sich heran.
    »Wo in all diesem Land aus Stein und Wasser kann sich ein Keista willkommen fühlen?«
    »Du bist nicht sehr freundlich«, sagte der Mann und machte einen Schritt nach vorn. Die anderen beiden gingen zur Seite, die Hand am Schwertgriff.
    Talisman erhob sich, ohne den Säbel aufzunehmen, seine Hände hingen locker an den Seiten. Der Mond schien hell auf die kleine Gruppe. Zhusai wollte aufstehen, aber Talisman sagte: »Bleib wo du bist … Zhusai. Bald ist alles gut.«
    »Du scheinst dir da sehr sicher zu sein«, sagte der Anführer mit der Stirnlocke. »Und dabei bist du in einem fremden Land, und nicht unter Freunden.«
    »Das Land ist mir nicht fremd«, widersprach Talisman. »Es ist Nadirland, beherrscht von den Göttern von Stein und Wasser. Ich bin Nadir, und dieses Land ist durch Recht und Blut mein Land. Ihr seid die Fremden hier. Könnt ihr nicht euren Tod in der Luft, im Wind spüren? Keistas! Der Name allein stinkt wie ein totes Schwein.«
    Der Anführer wurde rot. »Glaubst du, wir haben uns den Titel vielleicht ausgesucht, du arroganter Bastard? Glaubst du, wir wollten so leben?«
    »Wieso redest du überhaupt mit ihm?« knurrte der Krieger mit dem Mondgesicht. »Machen wir ihn fertig!« Er zog sein Schwert aus der Lederscheide und rannte los. Talismans rechte Hand zuckte hoch, das Messer schoß durch die Luft und bohrte sich bis zum Elfenbeingriff in das linke Auge des Mannes. Der Krieger lief noch zwei Schritte, dann stürzte er nach links mit dem Gesicht voran zu Boden. Als der zweite Krieger sich nach vorn warf, drang ihm Zhusais Messer seitlich in den Hals. Blut gurgelte in seine Luftröhre. Hustend ließ er sein Schwert fallen und zog das Messer heraus. Schockiert und ungläubig starrte er auf die schmale Klinge hinab. Er sank auf die Knie und versuchte zu sprechen, doch stattdessen strömte das Blut in rotem Schaum aus seinem Mund. Talisman schnippte den Säbel mit dem Fuß in die Luft und fing ihn geschickt auf.
    »Dein toter Freund hat dir eine Frage gestellt«, sagte er zu dem betäubten Anführer. »Aber ich würde gern die Antwort hören.
Warum
redest du überhaupt mit mir?«
    Der Mann blinzelte, dann setzte er sich plötzlich ans Feuer. »Du hast recht«, sagte er. »Ich kann die Verachtung spüren. Und ich bin allein. Es war nicht immer so. Ich machte einen Fehler, aus Stolz und Dummheit, und ich bezahle seit zwanzig Jahren dafür. Und kein Ende in Sicht.«
    »Zu welchem Stamm gehörtest du?« fragte Talisman.
    »Den Nordgrauen.«
    Talisman ging zum Feuer und setzte sich dem Mann gegenüber. »Ich heiße Talisman, und ich habe mein Leben dem Einiger gewidmet. Sein Tag ist fast gekommen. Wenn du wieder Nadir sein willst, dann folge mir.«
    Der Mann lächelte und schüttelte den Kopf. »Der Einiger? Der Held mit den

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