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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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durchging. Kein Geräusch war zu hören. Die Sandarenen waren leer, die Brunnen hatten aufgehört zu fließen. Ein alter Mann mit einem Eimer Wasser kam in Sicht. Es war der Diener, der sich um den Betteljungen gekümmert hatte. »Wo sind sie alle?« fragte Druss.
    »Weg. Alle weg.«
    »Was ist mit Klay?«
    »Sie haben ihn in ein Hospital im Südviertel gebracht. Diese dreckfressenden Bastarde!«
    Druss schlenderte zurück ins Hauptgebäude. Sofas und Stühle waren zerschlagen, die Vorhänge von den Fenstern gerissen. Ein Porträt von Klay war zerschnitten, und das Zimmer stank nach Urin. Druss schüttelte verwirrt den Kopf. »Warum sollten die Aufständischen so etwas tun? Ich dachte, sie verehren diesen Mann.«
    Der alte Mann setzte den Eimer ab, stellte einen Stuhl auf und sank darauf. »O ja, sie verehrten ihn, bis sein Rückgrat brach. Dann haßten sie ihn. Die Menschen hatten ihre ganzen Ersparnisse auf ihn gesetzt. Sie hörten, daß er in eine Wirtshausschlägerei verwickelt war und daß alle Wetten nichtig waren. Weil sie ihr Geld verloren hatten, sind sie über ihn hergefallen. Über ihn hergefallen wie die Tiere! Nach allem, was er für sie gewonnen hat, was er für sie getan hat. Weißt du«, sagte er, und sein altes Gesicht war rot vor Zorn, »das Hospiz, in das sie ihn gebracht haben, wurde von Geld erbaut, das Klay gestiftet hat. Vielen der Menschen, die herkamen und Schmähreden führten, hatte er in der Vergangenheit geholfen. Keine Dankbarkeit. Aber der schlimmste von allen war Shonan.«
    »Klays Trainer?«
    »Pah!« der alte Mann spie aus. »Trainer, Hundeführer, Besitzer? Nenn ihn wie du willst, aber ich nenne ihn einen blutsaugenden Parasiten. Klay ist weg – und mit ihm sein Reichtum. Shonan behauptet sogar, daß dieses Haus ihm gehört. Wie es scheint, besaß Klay überhaupt nichts. Kannst du dir das vorstellen? Der Bastard hat noch nicht einmal die Kutsche bezahlt, die Klay ins Krankenhaus gebracht hat. Er wird dort völlig mittellos sterben.« Der alte Mann lachte bitter. »Vor einem Augenblick noch war er der Held von Gothir – von allen geliebt, von allen umschmeichelt. Jetzt ist er arm, allein und ohne Freunde. Bei den Göttern, das gibt einem zu denken, oder?«
    »Er hat dich«, sagte Druss. »Und er hat mich.«
    »Dich? Du bist der Drenai-Kämpfer, du hast ihn kaum gekannt.«
    »Ich kenne ihn, und das ist genug. Kannst du mich zu ihm bringen?«
    »Ja, mit Vergnügen. Ich bin hier fertig. Ich hole noch meine Sachen, dann treffen wir uns vor dem Haus.«
    Druss wanderte zu dem Rasen vor dem Haus. Eine Gruppe von vielleicht einem Dutzend Athleten kam gerade durch das Tor, und ihr Gelächter weckte Druss’ Zorn. In der Mitte der Gruppe ging ein glatzköpfiger Mann, der eine goldene, juwelenbesetzte Halskette trug. Sie blieben bei der Statue stehen, und Druss hörte einen jungen Mann sagen: »Bei Shemak, diese Scheußlichkeit hat über 3000 Raq gekostet. Jetzt ist es nur noch Schrott.«
    »Hin ist hin«, sagte der mit der Goldkette.
    »Was willst du jetzt machen, Shonan?« fragte ein anderer.
    Der Mann zuckte die Achseln. »Einen anderen Kämpfer suchen. Das wird schwer, glaubt mir, denn Klay war begabt Daran besteht kein Zweifel.«
    Der alte Mann kam zu Druss. »Rührt dich ihr Kummer nicht zu Tränen? Klay hat sie alle unterstützt. Siehst du den jungen Blonden da? Klay hat erst vor einer Woche seine Spielschulden bezahlt. Etwas über tausend Raq. Und das ist der Dank dafür!«
    »Ja, sie sind ein mieser Haufen«, sagte Druss. Er überquerte den Rasen und ging zu Shonan.
    Der Mann grinste Druss an. »Wie die Mächtigen fallen«, sagte er und deutete auf die Statue.
    »Genau wie die nicht so Mächtigen«, erwiderte Druss. Seine Faust donnerte dem Mann ins Gesicht und riß ihn von den Füßen. Ein paar der Athleten stürzten vor, doch Druss starrte sie so finster an, daß sie wie angewurzelt stehenblieben. Langsam zogen sie sich zurück, und Druss ging zu dem gestürzten Shonan. Beide Vorderzähne waren durch die Lippen gedrungen, sein Kiefer hing schlaff herab. Druss riß ihm die Kette vom Hals und warf sie dem alten Mann zu. »Damit kannst du vielleicht ein, zwei Rechnungen im Krankenhaus bezahlen«, sagte er.
    »Bestimmt«, stimmte der alte Mann zu. Die Athleten standen noch immer in der Nähe. Druss deutete auf den jungen Mann mit dem blonden Haar.
    »Du da, komm her.« Der Mann blinzelte nervös, machte aber einen Schritt vor.
    »Wenn dieses Miststück hier aufwacht, sag ihm, daß

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