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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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dann haben wir ihn für immer verloren.«
    »Und was denkst du, sollten wir tun?«
    Brian atmete tief ein. »Ericksons Therapie magja bei gewissen Patienten die richtige Methode sein. Ich möchte vorher noch etwas anderes versuchen.«
    »Wir stehen unter Druck«, gab Suzannah zu bedenken. »Brandon wird uns mit Hohn und Spott überschütten, wenn wir keine Fortschritte machen.«
    »Brandon«, sagte Brian verächtlich. »Er pumpt Sanders mit Medikamenten voll und macht aus ihm einen ferngesteuerten Roboter ohne Hirn und Verstand.«
    »Er arbeitet nach der klassischen Methode. Er stellt ihn ruhig, unterdrückt die Symptome und setzt auf Zeit.«
    »Er bekämpft den Schmerz, aber er lässt den Stachel im Fleisch stecken.«
    »Er setzt auf die natürlichen Verdrängungsprozesse und hofft, dass sich der Stachel von selbst in Wohlgefallen auflöst.«
    Brian lächelte.
    »Welche Methode schwebt dir vor?«, fragte Suzannah nach einer Weile.
    »Ich stehe voll hinter dir, ich will nur ein zusätzliches Sicherungsnetz einbauen. Über die Lautsprecher lässt sich nicht nur Musik übertragen. Ich brauche nur einen kleinen Verstärker, etwas Raumhall und ein Mikrofon, dann kannst du von hier draußen zu ihm sprechen. Wir werden sehen, wie er dann reagiert.«
    Suzannah schüttelte den Kopf. »Du vergisst ein wesentliches Element von Ericksons Therapie: die Nähe zum Patienten«, erklärte sie. »Er muss meine Anwesenheit spüren, nur so wird er Vertrauen zu mir fassen. Aber das weißt du genau – oder hast du alles vergessen, was du damals in den Vorlesungen gehört hast?«
    Betreten schaute Brian zu Boden. Für einen Augenblick war er nahe daran, Suzannah zu gestehen, dass er schreckliche Angst um sie hatte. Wenn sie allein diesen Raum betreten würde, befand sie sich in höchster Gefahr. Nach dem nächtlichen Vorfall wusste er, dass Ziegler eine unbändige Kraft entwickeln konnte, wenn er sich in die Enge getrieben fühlte. Er hatte es am eigenen Leib erlebt. Und er befürchtete, dass Suzannah nicht lange warten würde, bis sie die Fixierung des Astronauten löste. Aber im Grunde genommen, das wusste Brian selbst, war es der einzige und auch richtige Weg. Ein Weg mit einem hohen Risiko.
NOAA, Boulder, Colorado
    Cliff Sebastian raste mit seinem Dodge die Ash Street in Boulder hinunter. Tektonische Aktivitäten im Kaimangraben. Was steckte dahinter? Seine Gedanken kreisten um die möglichen schrecklichen Folgen, die ein Seebeben an der Schwelle zum Golf von Mexiko haben konnte. Ging dieses Katastrophenjahr geradeso weiter, wie es begonnen hatte?
    Die rote Ampel an der Kreuzung zur 32nd Street übersah er. Das laute Hupen eines verärgerten Autofahrers, der wegen ihm scharf bremsen musste, riss ihn zurück in die Wirklichkeit. Er konzentrierte sich wieder auf die Straße.
    Die gemessene Stärke der seismologischen Aktivitäten war bedenklich. Sicherlich, die Erdoberfläche war kein fest gezimmerter Fußboden. Sie bestand aus einzelnen Platten, die sich übereinandergeschoben hatten und sich bewegten, und war somit labil und sensibel. Unter der dünnen Oberfläche brodelte ein niemals erlöschendes Feuer.
    Sebastian hoffte, dass es bei diesem vergleichbar leisen Getöse bleiben würde. Wie viele Katastrophen hatten die Menschen des Kontinents noch zu ertragen? Tief in sich wusste er, dass Cäsar nicht der letzte Hurrikan in diesem Jahr gewesen war, der die amerikanische Südküste heimsuchte, bis schließlich der Oktober mit kälteren Temperaturen dem Spuk ein Ende setzte.
    Er bog in das Areal des NOAA-Gebäudes ein. Der Pförtner erkannte seinen Wagen und öffnete die Schranke. Sebastian parkte neben dem Hauptportal und betrat das Gebäude. Zielstrebig wandte er sich zum Fahrstuhl, doch noch bevor er ihn erreichte, hielt ihn die Stimme des Leiters der Wochenendbereitschaft zurück.
    »Simon, was ist nur los in diesen Tagen?«, seufzte Sebastian und reichte dem untersetzten älteren Mann die Hand.
    Der Angesprochene zog die Stirn kraus. »Die Meldung kam vor drei Stunden herein. Mittlerweile hat das Seismologische Institut die Messung bestätigt. Das Epizentrum liegt ungefähr zwanzig Kilometer westlich von Jamaika. Es kam zu einem Gasausstoß, ansonsten ist wieder Ruhe eingekehrt. Es gibt leider Vermisste. Zwei Boote sind spurlos verschwunden. Eines davon gehörte einem meeresbiologischen Forschungsprojekt an. Die Küstenwache ist ausgerückt.«
    »Und was gibt es sonst noch für Hiobsbotschaften?«
    »Wie wäre es mit einer

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