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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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wenn es dem Präsidenten nicht gefällt, dann kann er ja umschalten. Dies hier ist ein freies Land. Lange bevor Sie geboren und Ihr Boss zum Präsidenten gewählt wurde, haben sich die Menschen in diesem Land mit Blut die Freiheit erkauft. Und diese Freiheit nehme ich auch für mich in Anspruch. Guten Tag.«
    Cliff Sebastian drückte auf den roten Knopf und beendete das Gespräch. Er warf den Telefonhörer auf den Wohnzimmertisch und ließ sich in einen Sessel fallen. Die Gedanken überschlugen sich in seinem Kopf. Das Telefon klingelte erneut. »Was ist denn nun noch?«, rief er ungehalten in die Sprechmuschel.
    »Ich … entschuldigen Sie«, erklang die verunsicherte Stimme seiner Sekretärin. »Tut mir leid, dass ich Sie störe, aber es ist dringend.«
    Cliff Sebastian atmete durch. »Entschuldige, Jenny«, sagte er sanft. »Ich hatte gerade etwas Ärger. Was liegt an?«
    »Ich soll Ihnen ausrichten, dass das Seismologische Institut aus Philadelphia angerufen hat. Die Außenstelle auf Jamaika hat ungewöhnlich starke tektonische Aktivitäten südlich des Kaimangrabens gemessen. Ein Beben der Stärke 4,5. Ich glaube, Sie sollten sofort herüberkommen.«
    »Ich komme«, seufzte Sebastian.
    Das fehlte noch. Geriet die Natur nun vollends aus den Fugen?
Kennedy Space Center, Florida
    Brian und Suzannah hatten einen wunderschönen Tag in Orlando zugebracht. Nach dem Shopping in der Innenstadt hatten sie sich in ein Café gesetzt und sich unterhalten. Seit ihrer Trennung war viel Zeit ins Land geflossen, und sie hatten sich einiges zu erzählen. Suzannah war nahe daran, Brian zu gestehen, dass sich ihre Gefühle für ihn nie geändert hatten, sosehr er sie damals auch vor den Kopf gestoßen hatte. Aber sie hielt sich zurück. Brian hatte sich verändert. Aus dem leichtsinnigen, unsteten, um nicht zu sagen, verantwortungslosen Abenteurer, der ihr damals fast das Herz gebrochen hatte, war ein reifer, nachdenklicher Mann geworden, wie sie fand.
    Brian wiederum erzählte, dass er nach ihrer Trennung eine weitere Beziehung hatte, mit einem Mädchen aus Port Rowan, doch auch diese Verbindung war nicht von langer Dauer gewesen. Bald hatte er wieder die Flucht ergriffen. Den Grund behielt er für sich.
    Wieder zurück, duschte Brian und streifte sich gerade seine Hose über, als es an der Tür klopfte. Überrascht – bis zu seiner Verabredung mit Suzannah im Hospital war es noch eine halbe Stunde – humpelte Brian zum Eingang, während er den Reißverschluss seiner Hose hochzog, zog schwungvoll die Tür auf und blickte in das Gesicht von Wayne Chang.
    »Oh, ich störe hoffentlich nicht. Ich sah Licht …«
    »Hallo, Wayne, wieder zurück aus dem Süden?« Brian machte eine einladende Geste. Wayne Chang trat herein, in seiner Hand hielt er einen Aktenordner.
    »Ich habe hier die Abschrift des Flugschreibers«, sagte er.
    Brian führte seinen Gast zu der kleinen Sitzecke, doch am liebsten hätte er ihm den Ordner auf der Stelle aus der Hand gerissen. Kaum saßen sie, überflog er hastig das niedergeschriebene Protokoll der letzten Unterhaltung an Bord der Fairchild, bevor die Maschine südlich von den Kaimaninseln ins Meer stürzte. Endlich fand er die Zeilen, nach denen er suchte. Hitze wallte in ihm auf.
    »Sie wissen, dass ich Ihnen diese Unterlagen gar nicht geben dürfte«, sagte Wayne in die Stille.
    Brian hielt Wayne den Ordner vor die Nase und zeigte auf die Stelle auf der vorletzten Seite, wo die letzten Worte protokolliert waren, kurz darauf war die Maschine im Meer versunken.
    Copilot: »Da ist ein Schatten in den Wolken. Ich spüre es, dort draußen. Er kommt auf uns zu. Ergreift nach uns.«
    Pilot: »Komm zu dir! Jetzt reiß dich zusammen, wir stürzen ab.«
    »Eine Wahnvorstellung, oder?«, fragte Wayne.
    Brian erhob sich und ging an seinen Schreibtisch. Er holte ein paar Blätter hervor und suchte die entsprechende Passage darin. Schließlich reichte er Wayne einen Bogen.
    »Der verdammte Sturm war näher, als ihr dachtet. Hat uns ganz schön durchgewirbelt. Beinahe wären wir abgeschmiert. Ich glaube, in den Wolken steckte etwas …«
    »Was ist das?«, fragte der Meteorologe.
    »Das ist das Protokoll des Funkverkehrs zwischen der Discovery und der Bodenkontrolle während des Landeanfluges«, erklärte Brian. »Fällt dir dabei etwas auf?«
    »Aber was soll in den Wolken gewesen sein?«, fragte Wayne. »Außerirdische, ein Ufo oder Terroristen? Das ist doch alles Blödsinn.«
    »Es muss ja nicht unbedingt etwas

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