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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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verfolgte aufmerksam die Reportage.
    Der gewaltigste Wirbelsturm, der je registriert worden war, hielt auf die amerikanische Golfküste zu. Noch war nicht klar, wo genau er auf die Küste treffen würde, doch die Menschen in Südflorida trafen bereits Vorbereitungen, um dem Sturm zu trotzen oder das gefährdete Gebiet zu verlassen. Brian dachte an Wayne Chang. Professor Paul hatte Suzannah und ihn informiert, dass nunmehr sie als einziges Expertenteam verblieben waren. Das Physiker- und Meteorologenteam hatte seine Mission beendet und war abgereist. Bislang hatte sich der Meteorologe noch nicht bei Brian gemeldet. Aber er hatte im Augenblick wohl anderes zu tun.
    Brian erhob sich und ging in die Küche. Er schenkte sich ein Glas Wasser ein und leerte es in einem Zug. Als er in das Wohnzimmer zurückkam, flimmerten Bilder eines U-Bootes, aufgenommen von einem Hubschrauber, über den Bildschirm.
    … eine Tragödie an Bord abgespielt. Aus bislang unbekanntem Grund drehte einer der Matrosen durch, bemächtigte sich einer Schusswaffe und richtete unter der Besatzung ein Blutbad an. Er tötete insgesamt 37 Kameraden und verletzte 19 von ihnen schwer. Durch einen Schusswechsel wurde eine Explosion an Bord ausgelöst, bei der er schließlich selbst zu Tode kam. Das U-Boot mit dem Namen Tichonow trieb manövrierunfähig in der südlichen Sargassosee, als es von einem Flugzeug des Küstenschutzes ausgemacht wurde. Inzwischen ist ein Schlepper der US-Marine von Portsmouth ausgelaufen, um die Verletzten und die sieben Überlebenden zu bergen. Der Präsident hat bereits in einer Note die russische Regierung über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. Bislang schweigt der Kreml …
    Brian ging zum Fernsehapparat und schaltete ihn ab. Es wurde Zeit, sich um einen Wagen bei der Fahrbereitschaft zu kümmern. Eine Viertelstunde später holte er Suzannah in ihrem Apartment ab.
    In ihrem Wildlederrock, der weißen Bluse, den halbhohen Stiefeln und mit den hochgesteckten Haaren sah sie hinreißend aus. Dennoch lag ein Schatten auf ihrem Gesicht.
    »Was ist los?«, fragte Brian, dem ihre besorgte Miene nicht verborgen blieb.
    »Ach nichts weiter. Ich habe nur versucht, meine Schwester zu erreichen. Aber die Leitung ist tot.«
    »Bestimmt hat sie ihr Telefon abgeschaltet oder befindet sich in einem Funkloch.«
    Suzannah nickte. »Vermutlich hast du recht.«

D rittes B uch

     
     
    Geheimnisse
     

Sommer 2004

1
Socorro County, New Mexico
    Die Scheinwerfer der Feuerwehr erhellten die Szenerie und machten das Ausmaß des schweren Unfalls auf dem Highway 380, wenige Kilometer vor San Antonio, offenbar. Der Militärlastwagen war mit hoher Geschwindigkeit von der Fahrbahn abgekommen, hatte im angrenzenden Wald einige Bäume entwurzelt und war schließlich umgestürzt. Die beiden Insassen des PKW, der sich zum Unfallzeitpunkt auf der Überholspur befunden hatte, waren unversehrt geblieben. Doch sie standen unter Schock. Sergeant Harris, der Fahrer des Lastwagens, lebte nicht mehr. Er war aus seinem LKW geschleudert und von ihm erdrückt worden. Die Ladewand des Lastwagens hatte der Wucht des Aufpralls nicht standgehalten und war aufgeplatzt. Auf einer Strecke von fünfzig Metern hatte sich die Ladung verteilt. Zwischen den Bäumen lagen Pakete und Papierfetzen sowie Stahlcontainer und Metallboxen herum, die herausgeschleudert worden waren.
    Die Unfallstelle war weiträumig abgesperrt. Das laute Brummen der Generatoren erfüllte die Luft. Ein Rettungswagen und mehrere Fahrzeuge der Feuerwehr aus San Antonio waren eingetroffen. Dwain Hamilton hatte die Einsatzleitung vor Ort übernommen. Noch war der tote Fahrer nicht geborgen. Der Sheriff hatte einen großen Kranwagen aus Albuquerque angefordert, um den Lastwagen anheben zu können.
    »Es dauert noch eine Stunde, bis der Kranwagen ankommt«, meldete Deputy Rogers am Funkgerät.
    Dwain nickte und wandte sich wieder Sarah Moonlight zu, seiner indianischen Kollegin, die Fotos von der Unfallstelle machte. »Mach noch eine Aufnahme von der anderen Seite!«, rief er ihr zu. Sarah hob den Daumen und signalisierte, dass sie verstanden habe.
    Deputy Martinez kam herbeigeeilt. »Wir haben die Spuren vermessen«, sagte er. »Der muss einen ganz schönen Zahn draufgehabt haben.«
    Noch bevor Dwain antworten konnte, näherten sich mehrere Scheinwerfer aus Richtung San Antonio. »Ich dachte, die Straße ist abgesperrt«, murmelte Dwain.
    Martinez tippte Dwain auf die Schulter und zeigte nach oben. Ein

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