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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Hubschrauber kreiste über der Unfallstelle. Der grelle Suchscheinwerfer strich über den verunglückten LKW.
    »Was ist jetzt los?«, fragte Dwain. Martinez zuckte mit den Schultern. Die Scheinwerfer kamen näher. Dwain erkannte zwei Jeeps und einen Militärlaster.
    Das laute Rufen von Deputy Hollow riss ihn aus seiner Starre. Hollow stand am Straßenrand und gestikulierte wild. Dwain lief zu ihm hinüber.
    »Was ist?«, rief er ihm zu.
    Hollow wies auf eine stählerne Box, die aus dem Lastwagen geschleudert worden war und neben dem Straßenrand lag.
    »Schau dir das an«, sagte der Deputy.
    Dwain musterte den Container. Das gelbe Dreieck mit dem Piktogramm stach ihm ins Auge: das Warnsymbol für Radioaktivität.
    »Lässt sich feststellen, was der Wagen geladen hat?«, rief Dwain seinem Kollegen zu.
    »Ich klettere in den Truck, dort wird doch so etwas wie ein Frachtpapier zu finden sein«, sagte Hollow.
    Dwain nickte. Er wandte sich um, als direkt neben ihm ein Wagen bremste. Es war ein schwarzer Jeep Cherokee mit getönten Scheiben. Dwain wurde heiß und kalt.
    Die Türen wurden aufgerissen, und ein dunkelhäutiger Mann und eine Frau mit kurzen roten Haaren stiegen aus. Der Mann trug einen dunklen Anzug und kam auf Dwain zu, der einen Schritt zur Seite getreten war, damit er das Kennzeichen des Wagens ablesen konnte. Seine Aufregung legte sich wieder, denn der Wagen hatte eine offizielle Regierungszulassung.
    »Sind Sie der Einsatzleiter hier?«, fragte der Dunkelhäutige und hielt Dwain einen Ausweis vor die Nase.
    Dwain nickte.
    »Ich bin Agent Cline, und das ist meine Kollegin Cisco«, stellte sich der Dunkelhäutige vor. »Packen Sie hier zusammen, wir übernehmen.«
    Dwain schaute sich um. Inzwischen waren auch einige Militärfahrzeuge eingetroffen. Soldaten mit Sturmgewehren stiegen aus. Zwei Männer im gelben Strahlenanzug gingen auf den LKW zu. In ihrer Hand trugen sie ein Strahlungsmessgerät.
    »Ich will wissen, was da drinnen ist«, erwiderte Dwain und wies auf den Stahlcontainer mit dem gelben Aufkleber.
    »An diesem Unfall ist ein Transportfahrzeug des Militärs mit Alphapriorität beteiligt. Ich bin nicht autorisiert, Ihnen weitere Auskünfte zu geben. Aber ich kann Sie beruhigen. Solange die Container dicht sind, kann nichts passieren.«
    Die rothaarige Frau musterte Dwain mit einem freundlichen Lächeln. »Selbst wenn einer einen Riss bekommen hätte, was eigentlich nicht passieren darf, ist es nicht gefährlich. Es handelt sich nur um schwach radioaktives Material für Messgeräte, keine Sorge, großer Mann.«
    »Ich nehme an, Sie sind berechtigt, diese Unfallstelle zu übernehmen?«, fragte Dwain.
    »Wir haben eine Autorisation vom Weißen Haus«, erwiderte die Frau.
    Deputy Moonlight eilte herbei. »Sheriff, die wollen, dass wir abziehen«, sagte sie verblüfft.
    Dwain überlegte einen kurzen Moment. Dann antwortete er: »Packt alles ein, wir verschwinden!«
    »Ich weiß, dass wir damit Ihre Kompetenzen beschneiden«, sagte die NSA-Agentin und zeigte auf den Lastwagen. »Es ist schließlich Ihr Bezirk. Aber wir tun alle nur unsere Arbeit. Und weiß Gott, darauf hätten wir gern verzichtet .«
    »Es ist Ihr Fall«, entgegnete Dwain. »Ich nehme an, wir müssen uns auch nicht um die Absperrung und um die Bergung des Lasters kümmern?«
    Agent Cline schüttelte den Kopf. »Das ist ab jetzt unsere Sache.«
    Dwain wies auf die Straße. »Also gut, Ihre Show«, sagte er und ließ die beiden NSA-Agenten stehen. Er stapfte zurück zu seinem Streifenwagen, in dem bereits Deputy Hollow saß, und ließ sich auf den Fahrersitz fallen.
    Hollow warf ihm einen ungläubigen Blick zu. »Dürfen die das überhaupt?«, fragte er.
    »Ich denke schon.« Dwain startete den Motor.
Kennedy Space Center, Florida
    Suzannah lag nackt in ihrem zerwühlten Bett. Sie erwachte, als die ersten Sonnenstrahlen durch den Rollladen ins Schlafzimmer fielen und in ihrer Nase kitzelten. Ihr Kopf schmerzte. Das letzte Glas Wein in dem bezaubernden Restaurant in Cocoa Beach war wohl zu viel gewesen. Benommen blickte sie sich um. Warum zum Teufel war sie nackt? Sie schlief nie nackt, es sei denn …
    Die leisen und gleichmäßigen Atemzüge, die neben ihr erklangen, ließen sie zusammenzucken. Sie wandte den Kopf, und ihr Blick erfasste den nackten Oberkörper von Brian, der friedlich schlummerte.
    Verdammt, was war nur geschehen? Sie versuchte, sich zu erinnern. Sie waren essen gewesen, hatten geplaudert, Wein getrunken und sich

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