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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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zu.«
    »Fjodor?«
    »Er hat Fahrt aufgenommen. Bis Mittwoch ist er da. Vermutlich trifft er bei Pensacola die Küste. Alarmstufe 1, verstehst du. Checkst du keine E-Mails mehr? Seit Stunden berichten sämtliche Nachrichtensender von nichts anderem mehr.«
    Wayne zerbiss einen Fluch auf den Lippen. Natürlich, der Wirbelsturm, beinahe hätte er ihn vergessen.
Stone Travel Service, Miami, Florida
    Suzannah und Brian hatten kurzerhand einen Flug für den nächsten Tag gebucht. Am Tag zuvor hatte Suzannah immer wieder versucht, ihre Schwester Peggy auf dem Handy anzurufen, doch ohne Erfolg. Ebenso wenig hatte sie bei den Behörden und dem Reiseveranstalter Stone Travel Service in Downtown Miami ausrichten können. Sie hatte nur vage Informationen von den Mitarbeitern erhalten. Die Flüge am Montag waren bereits ausgebucht gewesen. Der Avrojet war am Dienstag pünktlich um neun Uhr in Orlando gestartet, doch über dem Miami International Airport hatte es eine Verzögerung von beinahe einer Stunde gegeben, bis dem Flieger endlich eine Landebahn zugewiesen werden konnte. Im Flugzeug selbst waren noch Plätze frei, doch auf dem Flughafen in Miami herrschte Chaos. Menschenmassen bevölkerten die Hallen. Noch immer kehrten Flüchtlinge aus dem Inland an die Küste zurück, die in Erwartung des Hurrikans geflohen waren.
    Es war beinahe unmöglich, ein Taxi zu bekommen. Brian und Suzannah nutzten die Wartezeit und nahmen ein zweites Frühstück im Flughafenrestaurant ein, ehe sich Brian wieder auf die Jagd nach einem Beförderungsmittel machte. Es war beinahe Mittag, als seine Versuche von Erfolg gekrönt wurden. Mit dem Taxi fuhren sie hinunter nach South Miami in die 3rd Street, wo sich in einem lang gestreckten Glaspalast der Stone Travel Service im siebten Stockwerk eingemietet hatte. Diesmal kamen sie überraschend schnell voran.
    Mit dem Fahrstuhl fuhren sie hinauf in das siebte Stockwerk, wo sie hinter einer Glastür von einer dunkelhaarigen, grell geschminkten Frau in einem roten Kostüm empfangen wurden, auf dem das Wappen der Firma mit dem Slogan »All over the world, we are number one« prangte.
    »Guten Tag, womit kann ich Ihnen dienen?«, fragte die Angestellte mit einem warmen Timbre in ihrer Stimme.
    »Mein Name ist Suzannah Shane. Ich versuche schon seit Tagen meine Schwester zu erreichen. Sie hat eine Kreuzfahrt auf der Caribbean Queen bei Ihnen gebucht.«
    Das Lächeln der Empfangsdame erstarb. »Tut mir leid, aber wir haben zurzeit keine genauen Informationen vorliegen«, antwortete sie.
    »Und wer kann mir da weiterhelfen?«
    »Aufgrund des Hurrikans ist die Kommunikation mit Kuba und den östlichen Karibikinseln gestört. Dort gab es riesige Überschwemmungen. Der Strom ist seit Tagen ausgefallen, und alle Telefone sind tot.«
    »Und was ist mit Funk?«, mischte sich Brian ein.
    Die Frau überlegte.
    »Hören Sie«, führ Brian fort. »Wir haben einen langen Weg hinter uns. Wenn wir hier anrufen, dann meldet sich der Anrufbeantworter. Und wenn doch einmal jemand aus Zufall abhebt, dann bekommen wir eine ausweichende Antwort. Wir lassen uns nicht mehr abspeisen. Wir wissen von dem Hurrikan und dem Umstand, dass einige Schiffe von einer riesigen Welle beschädigt wurden. Manche sind sogar gesunken. Was ist mit der Caribbean Queen geschehen?«
    Die Frau wurde zunehmend unsicher.
    »Wir gehen hier nicht weg, bevor uns jemand gesagt hat, was mit dem Schiff geschehen ist«, fügte Suzannah hinzu.
    »Einen Moment bitte!« Die Frau griff zum Telefonhörer. Zehn Minuten später saßen Suzannah und Brian im Büro des stellvertretenden Geschäftsführers. Das Namensschild auf seinem Schreibtisch wies ihn als Samuel L. Oppermann aus. Er war von der Situation sichtlich überfordert.
    »Einen Kaffee, Tee oder Mineralwasser?«, versuchte er seine Unsicherheit zu überspielen.
    »Antworten würden uns genügen«, erwiderte Brian.
    »Wir stehen vor einem Problem«, gestand Oppermann ein. »Uns fehlen detaillierte Informationen. Der Hurrikan hat ein Chaos angerichtet.«
    »Aber Sie wissen doch sicher, was mit dem von Ihnen gebuchten Schiff geschehen ist?«
    Suzannah pochte das Herz bis zum Hals. Offensichtlich tappte selbst der Veranstalter im Dunkeln, und sie befürchtete das Schlimmste.
    »Wir wissen nicht viel«, sagte Oppermann. »Vor allem wissen wir nichts über unsere Passagiere. Es befinden sich immerhin sechshundert Menschen an Bord. Die Besatzung nicht mitgerechnet.«
    »Dann erzählen Sie uns einfach, was Sie

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