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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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bei seiner Freundin?«
    »Ich weiß leider nicht, wie sie heißt und wo sie wohnt«, sagte Brian.
    Vargas war ein wenig irritiert.
    »Wir haben uns bei der NASA kennengelernt«, beeilte sich Brian zu erklären. »Er wollte etwas für mich erledigen. Wissen Sie, woran er gearbeitet hat?«
    Vargas seufzte. »In den letzten Tagen hat sich Wayne in sein Büro zurückgezogen. Er faselte irgendetwas von einem Analyseprogramm. Muss wohl mit den Hurrikans zu tun haben, die in der letzten Zeit über unser Land hinwegfegten. Aber genau weiß ich es nicht. Fahren Sie doch einfach bei ihm vorbei. Er wohnt in Arlington – das sind nur ein paar Kilometer von hier – am Washington Memorial Park. Die genaue Adresse lautet 1404 Quinn Street, Apartment 34b, Rosslyn Heights.«
    »Und falls er nicht dort sein sollte, wo finde ich seine Freundin?«
    Vargas musterte Brian von oben bis unten. Er überlegte, ob er diese sehr persönliche Information einfach so preisgeben durfte. Schließlich gab er sich einen Ruck. »Ich weiß nur, dass sie Jennifer heißt und beim South Coast Magazine in Beaumont in der wissenschaftlichen Redaktion arbeitet.«
    »Ich danke Ihnen«, antwortete Brian und reichte Vargas eine Visitenkarte. »Falls Wayne inzwischen hier eintrifft, soll er mich umgehend auf meinem Handy anrufen.«
    Vargas nickte. »Ich werde es ihm ausrichten.«
     
    Die Fahrt von Camp Springs hinüber nach Rosslyn Heights dauerte beinahe zwei Stunden. Die Straßen und Highways waren verstopft, und ausgerechnet auf der Theodore Roosevelt Memorial Bridge hatte es einen Unfall gegeben.
    Die Quinn Street zweigte vom Wilson Boulevard ab und führte in eine Gegend, in der sich Angehörige der gehobenen Mittelschicht niedergelassen hatten. Grün bestimmte das Bild. Ausladende Rasenflächen, Bäume, parkähnliche Anlagen mit anmutig arrangierten Sitzgelegenheiten. Wayne wohnte in einem neuen Apartmentkomplex, dessen verklinkerte und mit hellem Marmor abgesetzte Fassade sich harmonisch in die Umgebung einfügte. Suzannah und Brian überquerten die Straße und betraten das Mehrfamilienhaus. Die Aufzüge befanden sich gegenüber dem Eingang, doch bevor sie sich am Lageplan zwischen den beiden Aufzugstüren orientieren konnten, ertönte eine sonore Stimme in ihrem Rücken.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Suzannah und Brian fuhren herum. Ein dunkelhäutiger, groß gewachsener und mit kräftigen Oberarmen ausgestatteter Mann in der blauen Uniform eines Sicherheitsbeamten musterte die beiden misstrauisch.
    »Wir wollen zu Professor Wayne Chang. Er wohnt in Apartment 34b«, sagte Brian.
    »Ihr Name?«
    »Ich bin Brian Saint-Claire, ein Freund des Professors.«
    Der Sicherheitsbeamte nickte. »Warten Sie hier, ich werde Sie anmelden!« Der Uniformierte verschwand hinter dem Empfangstresen links vom Eingang. Brian hatte ihn glatt übersehen, als er zielstrebig zu den Fahrstühlen gegangen war. Zwei Monitore waren hinter dem Tresen angebracht. Auf einem Bildschirm wechselte das Panorama der Außenansicht im Takt von wenigen Sekunden. Der zweite Bildschirm zeigte den Bereich der Tiefgarage. Offenbar wurde Sicherheit hier großgeschrieben.
    »Es tut mir leid«, ertönte die Stimme des Uniformierten. »Möglicherweise ist Professor Chang außer Haus.«
    Brian warf Suzannah einen fragenden Blick zu. »Das ist aber ungewöhnlich, schließlich hat er uns hierherbestellt.«
    Der Mann zuckte mit den Schultern. »Ich kann es noch einmal versuchen, aber … Moment, bitte.« Er drückte einen Schalter auf einem Kontrollpaneel, das in den Tresen eingelassen war. Das Bild auf dem zweiten Monitor änderte sich, bis ein silberfarbener Mercedes der S-Klasse erschien. »Sein Wagen steht auf dem Stellplatz«, murmelte der Sicherheitsmann nachdenklich. »Ich habe den Professor aber seit Tagen nicht mehr gesehen. Er hat mir auch nichts von einem Besuch erzählt, den er erwartet. Normalerweise ruft er mich an, wenn er jemanden empfängt. Allerdings ist er viel unterwegs.«
    Brian nickte. »Ich weiß. Könnten Sie es nochmals bei ihm versuchen?«
    Der Sicherheitsmann nickte und griff abermals zum Telefon. Er wartete eine Minute und schüttelte dann den Kopf. »Er ist nicht zu Hause, tut mir leid.«
    »Dann lassen Sie uns nach oben, wir werden einfach mal an der Tür klopfen«, schlug Suzannah vor.
    Der Uniformierte schüttelte vehement den Kopf. »Das kann ich leider nicht zulassen.«
    »Dann machen Sie doch einfach mal eine Ausnahme«, setzte Brian nach. »Der Professor und ich sind

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