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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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heißt doch Naval Research Center«, entgegnete Dwain. »Deswegen kam ich auch sofort auf das Militär. Ich wollte es schon raus zum General Willston Camp bringen, aber mir wurde zugesichert, dass es zu einer anderen Einheit gehört und hier abgeholt wird.«
    Der Captain nickte freundlich und gab seinem Begleiter, einem Unteroffizier, ein Zeichen. Der trat vor und legte das Paket in eine Metallbox.
    »Vielen Dank, Sheriff. Sie haben absolut richtig gehandelt.«
    Dwain lächelte. »Das habe ich doch gern gemacht. Schließlich sind wir hier Patrioten.«
    Als sie gegangen waren, stand Lazard noch immer mit offenem Mund neben dem Schreibtisch. Ungläubig hatte er die Szenerie verfolgt.
    »Du hast ein Paket der Army gefunden?«, fragte er. »Du hast mir gar nichts davon erzählt.«
    Dwain lachte. »Ich bin zweimal darübergefahren und habe es in das größte Schlammloch geworfen, das ich finden konnte. War ’ne Menge Arbeit, bis es so aussah.«
    »Du hast sie ausgetrickst.«
    »Ich habe uns ein wenig auf die Sprünge geholfen. Jetzt wissen wir sicher, dass Mcnish in einem Militärcamp war.«
    »Aber sie werden Fragen stellen, wenn sie ein leeres Paket öffnen«, entfuhr es Lazard.
    »Es ist nicht leer«, erwiderte Dwain. »Ich habe die alte Platine eines unserer Funkgeräte und ein paar Teile meines alten Laserpointers hineingelegt, bevor ich darübergefahren bin. Soviel ich weiß, ist in einem Laserpointer ein schwach radioaktives Element.«
    »Du hast ihnen einen Brocken hingeworfen, und sie haben danach geschnappt wie hungrige Straßenköter«, murmelte Lazard grinsend. »Du bist ganz schön durchtrieben.«
    »Liegt wohl in der Familie«, entgegnete Dwain.
Socorro County, New Mexico
    Es war ein alter, verbeulter Wagen, aber er würde seinen Dienst tun. Sie hatten eine heruntergekommene Hinterhofgarage an einer Ausfallstraße von Albuquerque aufgesucht. Der indianische Verkäufer grinste, als er das Preisschild von der Windschutzscheibe entfernte. Er hatte ein sehr gutes Geschäft gemacht, und Brian war froh, dass er, ohne bürokratische Hürden überwinden zu müssen, einen Wagen ergattert hatte. Der rote Geländewagen hatte beinahe 200000 Kilometer auf dem Tacho und war schon über acht Jahre alt. Aber die Bereifung war noch gut, und schließlich galten die japanischen Dieselmotoren als sehr zuverlässig.
    Der Motor des alten Toyota Landcruiser schnurrte zufrieden und gleichmäßig, als Brian ihn eine halbe Stunde später über die Interstate 25 von Albuquerque in Richtung Socorro lenkte. Über den Wäldern trieben vereinzelte Nebelfetzen, und der Himmel war bedeckt. Die Landschaft wechselte zunehmend ihr Gesicht. Ausgedehnte Steppen, hoch aufragende Gebirge und staubige Öde entlang der Straße. Teils zeigten die Berge ihren nackten roten Fels, andere, weiter im Westen gelegen, waren bis in die Höhen mit dichten Wäldern bewachsen. Die Häuser trugen pastellfarbene Fassaden und waren kaum mehr als zwei Stockwerke hoch. Für die Städter aus dem Nordosten der Vereinigten Staaten ein ungewohntes Bild.
    Vor einem Geschäft in Socorro, im typischen Stil eines Krämerladens des Wilden Westens erbaut, hielten sie an. Brian blickte sich argwöhnisch um, als er aus dem Wagen stieg. Das Sheriff-Office befand sich nur ein paar Häuser entfernt. Zwei blau-weiß gestreifte Limousinen und ein Geländewagen standen auf dem Parkplatz vor dem flachen Gebäude. Das Leben in dieser Kleinstadt schien seinen üblichen Gang zu gehen.
    Sie betraten den Laden und kauften ein paar nützliche Dinge ein. Ein Jagdmesser, eine kleine handliche Säge, einen Bolzenschneider, ein Zangenset, einen Feldstecher und ausreichend Wasser für die nächsten Tage und vor allem ausreichend Kartenmaterial der Gegend. Brian bezahlte mit Bargeld.
    »Wünschen Sie sonst noch etwas?«, fragte der Ladenbesitzer und musterte Brian durch seine dicke Brille.
    »Wir wollen in den Bergen wandern und ein wenig abschalten«, sagte Brian. »Gibt es hier in dieser Gegend gekennzeichnete Wanderwege?«
    Der Ladenbesitzer nickte. »Fragen Sie doch einfach die Ranger in Magdalena, die können Ihnen sicher weiterhelfen.«
    »Wir fahren zuerst rüber zu den Satellitenschüsseln«, beschloss Brian, nachdem er im Wagen einen Blick auf die Landkarte geworfen hatte. Es war elf Uhr am Vormittag. Der Tag war nur mäßig warm, und allenthalben zeigten sich die Spuren des vergangenen Orkans. Umgeknickte Bäume, abgerissene Äste und Schilder, viele der Dächer beschädigt.
    Als ihnen

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