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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Militärhubschrauber abgeholt worden. In der Stadt ging das Gerücht, dass es ein hochrangiger Offizier, ein General oder Admiral direkt aus dem Pentagon gewesen sei, der bei dem Unfall verletzt worden war. Doch wann immer jemand Dwain danach fragte, hüllte er sich in Schweigen.
    »Na, ihr zwei Süßen«, fragte Mary Ann, die blonde Bedienung. »Wollt ihr auch etwas essen, oder ernährt ihr euch heute flüssig?«
    »Bring uns Steaks, Kartoffeln und Bohnen«, sagte Dwain und wandte sich wieder Lazard zu. Sein Neffe war am späten Nachmittag aus Los Angeles zurückgekehrt.
    »Ich weiß nicht so recht«, sagte Lazard. »Warum sollte die Army Mcnish im Drogenrausch in der Wildnis aussetzen? Da gäbe es doch bessere Möglichkeiten, ihn spurlos verschwinden zu lassen.«
    »Du hast mir nicht richtig zugehört«, entgegnete Dwain Hamilton. »Ich sage ja nicht, dass er ausgesetzt wurde. Nein, er ist ihnen entkommen. Der alte Jack hat ihn unweit von Magdalena auf dem Highway sitzend gefunden. Das Camp ist von dort nicht weit entfernt.«
    »Die Army hält Kriegsgefangene und Terrorverdächtige ganz in unserer Nähe gefangen, um sie mit Wahrheitsdrogen und sonstiger Folter zum Reden zu bringen. Und alles unter dem Deckmantel der Geheimhaltung. Ich kann es nicht glauben, aber es klingt sehr plausibel, muss ich zugeben.«
    »So wie letzten Herbst die junge Frau«, bekräftigte der Sheriff, »deretwegen dieser Lastwagenfahrer aus Houston von der Straße abkam. Ich habe dem Mann damals nicht geglaubt, aber jetzt sehe ich die Sache anders. Wahrscheinlich ist sie auch aus dem Lager weggelaufen.«
    Lazard nahm einen Schluck Bier. »Was tun wir jetzt?«
    Hamilton zuckte mit den Schultern.
    »Und wenn wir Howard Bescheid geben?«
    »Howard ist ein Idiot«, polterte Dwain. »Der Fall ist abgeschlossen und auf Eis gelegt. Angeblich ist die Leiche noch nicht identifiziert. Dabei müsste er nur in die Fahndungscomputer schauen, und der Tote hätte einen Namen.«
    Lazard seufzte. »Weißt du, was ich glaube. Ich glaube, der Fall wurde auf Intervention von oben auf Eis gelegt. Deswegen hat er auch so gereizt reagiert, als er erfahren hat, dass du hinter seinem Rücken weiterermittelst.«
    »Mein Gott, Junge«, antwortete Dwain. »Wenn du recht haben solltest, dann stecken am Ende alle unter einer Decke.«
    »Ein richtiges Komplott. Die Army, die NSA und sogar die State Police. Was sollen wir jetzt tun?«
    Dwain schüttelte den Kopf. »Ich habe keinen blassen Schimmer, aber ich glaube, die Lösung des Rätsels liegt dort draußen im Cibola Forest. Es muss einen uneinsehbaren Weg geben, auf dem man hineingelangt. Schließlich ist ihnen Mcnish und davor auch das Mädchen entkommen.«
    Die Bedienung näherte sich mit zwei Tellern.
    »Ich glaube, ich nehme mir ein paar Tage frei«, sagte Dwain. »Ich wollte schon lange mal wieder jagen gehen. Wie steht es mit dir, kommst du mit?«
    »Ich habe noch drei Tage Urlaub und nichts Besonderes vor«, antwortete Dave Lazard mit einem Augenzwinkern.
Kennedy Space Center, Florida
    Der düstere, weitläufige Raum war vollkommen mit Gummimatten abgedichtet. In der Mitte standen zwei riesige elektromagnetische Spulen, zwischen denen ein etwa zwei Meter großes Modell eines Shuttles an unsichtbaren Schnüren schwebte. Hinter einer getönten Panzerglasscheibe befand sich der Kontrollraum für das aufwendige Experiment. Das Modell des Shuttles wies an seiner Außenhülle das gleiche Beschädigungsmuster auf wie das Original, die Raumfähre Discovery.
    Wayne Chang beobachtete zusammen mit Lisa White Eagle, Helmut Haarmann und Joseph Stone das Kontrollpaneel, hinter dem ein Ingenieur der NASA Platz genommen hatte. Gespannte Stille herrschte.
    »Ich wäre dann so weit«, sagte der NASA-Mitarbeiter und blickte Professor Haarmann fragend an, der das Zeichen zum Start des Experiments gab.
    Als der Ingenieur den Schalter betätigte und langsam die Regler des Kontrollpults in die Höhe fuhr, war ein immer lauter werdendes Brummen zu vernehmen. Das Brummen steigerte sich zu einem infernalischen Rauschen. Lisa hielt sich die Ohren zu. Immer weiter schob der Techniker die Regler in die Höhe. Der Zeiger des Anzeigeinstruments erreichte den roten Bereich.
    »Gleich wird’s mächtig hell«, sagte Wayne.
    »Ich hoffe nur, dass unsere Berechnungen zutreffen«, meinte Stone. »Wir haben nur dieses eine Modell.«
    Noch ehe sein letztes Wort verklungen war, entlud sich in einem lauten Knall die elektrische Ladung zwischen den

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