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Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter

Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter

Titel: Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campus
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Initiativen lieber als isolierte Projekte gesehen haben. Die Regierung Cameron hat wenigstens damit begonnen, die Sache systemisch anzugehen; sie hat verstanden, dass die fünf Säulen der Dritten Industriellen Revolution eine nahtlose Infrastruktur für den Aufbau eines neuen ökonomischen Paradigmas bilden.
    Barker ist der Mann, der für die Erarbeitung einer detaillierten ökonomischen Strategie für die Dritte Industrielle Revolution verantwortlich ist. Er fragte an, ob Vertreter unseres Teams für globale Strategien und des Third Industrial Revolution Global CEO Business Roundtables sein Ministerium in seiner Arbeit unterstützen würden, und beteuerte, die Regierung Cameron setze alles daran, bis zum Frühjahr 2011 einen umfassenden Wirtschaftsplan auf die Beine zu stellen. Ich erklärte mich einverstanden, und wir ließen ein Meeting folgen. Sechs Leute aus unserer Planungsgruppe und ebenso viele Vertreter der britischen Regierung diskutierten die verschiedenen Elemente, die in eine DIR-Strategie für Großbritannien zu integrieren wären: Beseitigung von Barrieren gegen einen Markteintritt, Aufskalierung, Markteindringung |173| und so weiter. Außerdem interessierte sich Camerons Team für das gesetzliche und normative Regelwerk sowie für Anreize und Kredite zur Produktionssteigerung, die nötig wären, um einen Entwicklungsplan einer DIR-Wirtschaft zu realisieren.
    Was ich an der Erfahrung mit den Briten faszinierend fand, war, dass da zwei junge Politiker, Miliband und Cameron, den traditionellen Labels ihrer Parteien trotzten: der eine noch teilweise dem alten hierarchischen Ansatz der Entwicklung von Energie und Wirtschaft verhaftet, der andere mit einigem Vertrauen in den dezentralen Netzwerkansatz. Ob die Regierung Cameron sich an ihre Zusicherungen hält und nicht wieder in den Silo-Ansatz inkrementeller Anläufe in eine grüne Zukunft verfällt, die so typisch für andere Regierungen ist, bleibt abzuwarten.
    Wir werden gegenwärtig Zeugen der Morgendämmerung einer neuen politischen Bewegung in Europa. Im Spätsommer 2010 besprach sich Angelo Consoli, der Brüsseler Repräsentant meiner Stiftung, mit Guglielmo Epifani, dem Generalsekretär des italienischen Gewerkschaftsbunds Confederazione Generale Italiana del Lavoro (CGIL), der mit über fünf Millionen Mitgliedern etwa 60 Prozent der gewerkschaftlich organisierten Arbeiterschaft vertritt. Epifani zeigte sich an einem Treffen mit mir während meines nächsten Aufenthalts in Rom interessiert, um die Möglichkeiten einer Unterstützung der Dritten Industriellen Revolution durch seine Gewerkschaft zu besprechen. Ich sollte am 27. September vor Angehörigen des italienischen Parlaments eine Rede halten; Thema war die Notwendigkeit, das Fundament für eine empathische Zivilisation und ein Biosphärenbewusstsein zu legen. Gianfranco Fini, rechtskonservativer Präsident der italienischen Abgeordnetenkammer, hatte mein Buch
Die empathische Zivilisation
gelesen und Gefallen an meiner alternativen Darstellung der Geschichte des menschlichen Bewusstseins gefunden. Er wollte dem Buch unbedingt zu einer breiteren Leserschaft unter Politikern verhelfen. Ich beschloss also, meine Visite mit einem Treffen mit Epifani zu verbinden. So verbrachte ich den 27. September mit dem rechtskonservativen Präsidenten der Abgeordnetenkammer und dem Generalsekretär eines |174| italienischen Gewerkschaftsbunds – zwei Menschen, deren politische Positionen nicht verschiedener sein könnten.
    Ich traf mich mit Epifani vormittags im Hauptquartier der CGIL. Mit dabei waren drei weitere hochrangige Gewerkschafter. Epifani sagte mir, die Gewerkschaften seien bereit, sich mit ganzer Kraft hinter die Strategie einer Dritten Industriellen Revolution in Italien zu stellen und ohne politische Lackmustests mit gewählten Volksvertretern des gesamten Spektrums zusammenzuarbeiten – solange diese zur Einführung der fünfsäuligen Infrastruktur in ihrer Region entschlossen seien.
    Für Epifani ging es hauptsächlich darum, der italienischen Arbeiterschaft Millionen grüner Jobs zu verschaffen. Bedeutete das, dass die CGIL das Rollout einer Dritten Industriellen Revolution für Rom auch mit dem Bürgermeister Gianni Alemanno, einem ehemaligen Neofaschisten, unterstützen würde? Die Antwort war ja.
    Der Gewerkschaftsverband, so schlug ich vor, sollte sich mit Italiens anderen beiden mächtigen Wirtschaftsakteuren, den kleinen und mittleren Arbeitgeberverbänden sowie den

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