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Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter

Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter

Titel: Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campus
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Jahre altes servomechanisches Stromnetz durch ein intelligentes digitales Netz auf dem neuesten Stand der Technik zu ersetzen, und drängt auf Tausende von Meilen neuer Leitungen, um Amerikas künftigen Strombedarf decken zu können. Aber warum zieht der Präsident diesen zentralisierten Ansatz dem einer dezentralisierten Erzeugung erneuerbarer Energien, die doch von Natur aus dezentral und überall lokal verfügbar sind, vor?
    Die alte Energielobby rüstet zum letzten Gefecht
    Folgen Sie einfach dem Geld. Die großen Energieunternehmen können mit Fug und Recht behaupten, Washingtons mächtigste Lobby zu haben: ein Heer von über 600 registrierten Lobbyisten, eine Kraft, so einflussreich, dass sie dem Land, wenigstens bis jetzt, seine energiepolitischen »Möglichkeiten« diktieren konnte. 37 Wer sind diese Lobbyisten? |183| Laut einer Studie sind drei von vier Interessenvertretern von Öl- und Gaskonzernen ehemalige Kongressabgeordnete, die entweder einmal in Ausschüssen zur Überwachung und Regulierung der Branche saßen oder Mitarbeiter diverser Bundesbehörden zur Regulierung der Energieindustrie waren. 38 Das Karussell, auf dem Führungskräfte des Energiesektors und Regierungsvertreter Hut und Schreibtisch tauschen, dreht sich so schnell, dass man die einzelnen Leute kaum sieht.
    Senatoren und Kongressabgeordnete in Schlüsselausschüssen werden für ihre branchenfreundliche Haltung und die Ausarbeitung entsprechender Gesetze mit Wahlkampfspenden belohnt. Und wenn sie ihr Amt verlassen, bekommen sie Posten als Lobbyisten der Industrie. Und was bekommt die Energieindustrie für ihre Großzügigkeit? Jede Menge. Der Ertrag ihrer Investitionen würden jeden Banker vor Neid erblassen lassen. Zwischen 2002 und 2008 beliefen sich die Bundeszuschüsse für die fossile Brennstoffindustrie auf über 72 Milliarden Dollar. Erneuerbare Energien wurden im selben Zeitraum mit weniger als 29 Milliarden subventioniert. 39
    Um sicherzustellen, dass die Politiker spuren, gibt die Energielobby Milliarden für Medienkampagnen aus, finanziert ihre eigenen Bildungseinrichtungen, vergibt Stipendien an branchenfreundliche Forscher und finanziert Basisbewegungen, die dem amerikanischen Wähler weiszumachen versuchen, seine einzige Zukunft liege im Öl. Und der Erfolg gibt ihnen Recht.
    Ein Gutteil der Anstrengungen von Big Oil konzentriert sich in den letzten Jahren darauf, in der Öffentlichkeit Zweifel und Skepsis in Sachen Klimawandel zu säen. In den Jahren 2009 und 2010 haben die Öl-, Kohle- und Versorgungsindustrien 500 Millionen Dollar ausgegeben, um die Regierung von einer Gesetzgebung gegen den Klimawandel abzuhalten. 40
    Wenigstens teilweise von Ölinteressen finanzierte Gruppen wie Americans for Prosperity und Freedom Works waren besonders erfolgreich darin, die aufkeimende Tea-Party-Bewegung bei Wahlkampagnen im ganzen Land dazu zu bekommen, ihre Message zu akzeptieren. Laut einer Umfrage von
New York Times /
CBS im Herbst 2010 – am |184| Vorabend des Wahljahres – glaubten im Vergleich zu 50 Prozent der gesamten Bevölkerung nur 14 Prozent der Tea-Party-Unterstützer, dass die Erderwärmung ein Umweltproblem ist. 41
    Die wachsende öffentliche Skepsis gegenüber dem Klimawandel ist auch den Politikern nicht entgangen, vor allem bei knappen Wahlen, wo einige wenige Prozent über Sieg oder Niederlage entscheiden. Das
National Journal
berichtete, dass 19 von 20 republikanischen Senatskandidaten bei den Wahlen von 2010 den Klimawandel infrage stellten und gegen eine Gesetzgebung zur Erderwärmung waren. 42
    Die fossile Energielobby kämpft in den Vereinigten Staaten seit Jahrzehnten gegen das Hinzufügen erneuerbarer Energien zum Elektrizitätsmix an. Und in den wenigen Fällen, in denen große Ölfirmen den Markt für erneuerbare Energien betraten, nahmen sie die tradierte Route von zentralisierter Produktion und Einspeisung in ein unidirektionales Netz.
    Wozu es bisher nicht gekommen ist, jedenfalls nicht in signifikantem Ausmaß, das ist eine Koalition zwischen einer mächtigen Lobby der erneuerbaren Energien und den Begleitindustrien, die die fünfsäulige Infrastruktur der Dritten Industriellen Revolution ausmachen. Das liegt mit daran, dass viele der Schlüsselindustrien, die lange Teil der Zweiten Industriellen Revolution gewesen sind, sich in der Zwickmühle zweier Energieordnungen und ökonomischen Zeitalter und zweier völlig verschiedener Geschäftsmodelle sehen.
    Der Ausgang des Ringens zwischen einem

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