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Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter

Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter

Titel: Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campus
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der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) ausweiteten. In einem gesonderten Abkommen wurde die Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM) gegründet, ein Gemeinschaftsprojekt zur Entwicklung der friedlichen Nutzung der Kernenergie.
    Die heutige Europäische Union umfasst 27 Mitgliedsstaaten mit einer Gesamtbevölkerung von 500 Millionen Bürgern in einem Raum, der sich von Irland bis an die Grenzen Russlands erstreckt. Jetzt, wo die EU das zweite halbe Jahrhundert ihres Bestehens angeht, steht wieder die Energie im Mittelpunkt dieser neuen Phase kontinentaler Entwicklung. Obwohl die Europäische Union – mit 500 Millionen Verbrauchern und weiteren 500 Millionen in den Partnerregionen über den Mittelmeerraum hinaus bis nach Nordafrika – der potenziell größte Binnenmarkt der Welt ist, kam es bisher allerdings noch nicht zu einem einzigen integrierten Markt.
    Erst die Dritte Industrielle Revolution ermöglicht den Aufbau einer dezentralisierten kontinentalen Energie- und Kommunikationsinfrastruktur, die für einen nahtlosen Wirtschaftsraum sorgen wird, auf dem eine Milliarde Menschen problemlos, effizient und nahezu emissionsfrei miteinander Handel treiben können. Europa wird so bis 2050 der weltweit größte integrierte gemeinsame Markt werden. Das ist der ausschlaggebende, bislang unerledigte Punkt.
    Asien, Afrika und Südamerika schicken sich an, dem europäischen Beispiel folgend, ihre eigenen kontinentalen Bündnisse einzugehen; alle haben sie dasselbe Ziel: die Schaffung eines integrierten gemeinsamen Marktes. Und wie die Europäer bringen sie dezentralisierte Internet-Kommunikationsmedien mit erneuerbaren Energien zusammen beim Aufbau einer Infrastruktur für die Wirtschaft der Dritten Industriellen Revolution, die schließlich als »Host« für ein voll integriertes Strom- und Kommunikationsnetz sowie als Transportsystem für einen kontinentalen |192| Handels- und Gewerberaum dienen kann. Darüber hinaus wird eine dezentrale und kollaborative, ganze Kontinente überspannende Energie-Kommunikations-Infrastruktur auch zu einem Reifeprozess kontinentalen Regierungshandelns führen.
    Der Verband Südostasiatischer Nationen
    In Asien hat dieser Prozess mit dem Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) bereits begonnen. Gegründet 1967 als Reaktion auf den Vietnamkrieg und als Bollwerk gegen die Volksrepublik China, ging es den fünf Signatarstaaten zunächst nur um die Förderung wirtschaftlicher Prosperität und politischer Stabilität. Heute gehören zehn südostasiatische Staaten zur ASEAN: Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Singapur, Thailand, Burma, Vietnam, Laos und Kambodscha. Drei weitere Länder – China, Japan und Südkorea – sind seit 1997 assoziiert; gemeinsam bilden sie die ASEAN Plus Three (APT).
    Erst 2003 haben sich die Mitgliedsstaaten auf die Gründung einer ASEAN-Gemeinschaft geeinigt, die ähnliche Regeln wie die Europäische Union anstrebt. 2007 ist auf dem ASEAN-Gipfel auf der philippinischen Insel Cebu der Entwurf einer Charta über den beschleunigten Aufbau der Gemeinschaft bis 2015 unterzeichnet worden, die 2008 in Kraft trat. Darin verpflichten sich die Unterzeichner zur Wahrung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten.
    Auf dem Cebu-Gipfel im Sommer 2007 verständigten sich die ASEAN-Staaten zudem auf eine zweite Übereinkunft: die Erklärung über ostasiatische Energiesicherheit als Grundlage für den Aufbau einer kontinentalen Energieinfrastruktur und als Fundament für eine DIR-Ökonomie auf der asiatischen Landmasse. Dieses Energieabkommen wurde auch von ASEANs regionalen Partnern China, Indien, Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland unterzeichnet. Darin erkannten alle Unterzeichner »die sich verschlimmernden Umwelt- und Gesundheitsprobleme und die dringende Notwendigkeit, sich mit der Erderwärmung und dem Klimawandel zu befassen«, an. 47 Sie gaben |193| ihre Absicht zu Protokoll, »die Abhängigkeit von konventionellen Brennstoffen zu reduzieren …, die Kapazitäten von erneuerbaren und alternativen Energiequellen unter Reduzierung der Kosten durch innovative Finanzierungsmaßnahmen zu erhöhen« und »die Verfügbarkeit eines stabilen Energienachschubs durch Investitionen in die regionale Energieinfrastruktur wie das ASEAN-Stromnetz zu garantieren«. 48
    Der Aufbau dieses ASEAN-Stromnetzes ist von entscheidender Bedeutung für den Übergang zu einer kontinentalen Wirtschaft der Dritten Industriellen Revolution und zur Festigung

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