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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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Fundamente unter seinen Füßen zu Staub zerfallen waren. »Ich verstehe das nicht«, sagte er. »So etwas sollte gar nicht möglich sein.«
    Ich glaube nicht, dass er mit mir sprach, eher schon mit dem Universum im Allgemeinen, ein Gefüge, das, nachdem es die Unverletzbarkeit der Bettelhines längst als Täuschung enttarnt hatte, ebenso gut hätte beschließen können, Schwerkraft, Relativität und Thermodynamik über Bord zu werfen. Die trotzige Fassade - hinter der er sich versteckt hatte, als es noch möglich gewesen war, Hoffnung darauf zu setzen, dass die Sicherheitssysteme, für die seine Familie bezahlt hatte, Hilfe schicken würden - begann unter diesem jüngsten Schlag zu bröckeln. Er war stark, zu stark, um sich nicht wieder zu erholen, aber nun hatte er seinen Tiefpunkt erreicht. Dies war der Punkt, an dem er besonders verletzlich war.
    »Warum sollte das nicht möglich sein, Sir?«, fragte ich ihn.
    »Ich ... ich verstehe nicht.«
    »Sie wissen, wovon ich spreche. Jede menschliche Gesellschaft seit dem Beginn der industriellen Revolution hatte ihre Anarchisten, ihre Saboteure, ihre Terroristen. Und je weiter wir uns entwickeln, je mehr auf dem Spiel steht, desto leichter wird es für die Unzufriedenen, unsere Sandburgen zu zertreten. Warum sollte das also nicht möglich sein? Warum sollte so etwas nicht passieren?«
    Seine Augen waren gerötet, sein Ton gereizt. »Es ist nur ... sollte nicht funktionieren.«
    »Ich wiederhole: Warum nicht? Wozu brauchen Sie Sicherheitsmaßnahmen, wenn es nicht zumindest im Bereich des Möglichen liegt, dass es auch hier Kriminelle gibt.«
    »Es gibt Kriminelle«, sagte er, als wollte er sich an dieser Tatsache festhalten. »Wir haben Gefängnisse.«
    »Gewiss. Das dort unten ist eine Gesellschaft von Menschen. Ich würde wetten, dass Sie auch jede Menge gewöhnlicher Diebe, Vergewaltiger, Mörder und Soziopathen haben; ich bin in der Tat davon überzeugt, dass Farley da drüben nicht der einzige Pädophile auf Ihrem Planeten ist, auch wenn er zweifellos einer zu viel ist. Aber wie kommt es, dass die Erkenntnis, dass es bei Ihnen noch mehr Verbrecher gibt, Sie so erschüttert? Immerhin gibt es bei Ihnen Tausende, vielleicht sogar Millionen von Menschen, die direkt in die Entwicklung neuer und immer tödlicherer Waffen eingebunden sind, und diejenigen, die zugelassen haben, dass dieser Fahrstuhl überfallen wird, gehören vermutlich auch dazu. Warum halten Sie es für unmöglich, dass irgendein verärgerter Techniker die wie auch immer gearteten Voraussetzungen schafft, um den Bettelhines genau diesen Stich mitten ins Herz zu versetzen? In einer Welt, in der fortschrittliche Waffen eine alltägliche Geschäftsgrundlage darstellen. Warum hat es da nicht schon früher irgendwelche Möchtegern-Eroberer gegeben, die bereit waren, sich an einem Staatsstreich zu versuchen?«
    Er sagte nichts, starrte nur seine Hände an. Juje helfe dem Erben der Macht, dessen persönliche Stärke nie ausreichend auf die Probe gestellt wurde; an dem Tag, an dem er sich dieser Prüfung stellen muss, könnte sich erweisen, dass seine Knochen aus Sand bestehen. Vielleicht wird er sich wieder erheben, stärker als zuvor. Vielleicht auch nicht.
    Ich sah mich unter den anderen Passagieren nach einer sorglosen Miene oder einer entspannten Haltung um, die jene hätte verraten können, für die diese Entwicklung keine Überraschung darstellte. Ich fand nichts. Jason sah blass und erschüttert aus, immer noch entschlossen, eine souveräne, angstfreie Fassade aufrechtzuerhalten, obgleich seine körperlichen Reaktionen nicht minder entschlossen waren, ihn zu verraten. Jelaine wirkte eher wütend, wenn auch nicht weniger verängstigt -eine emotionale Mischung, die in dem unerschütterlichen Beschluss gipfelte, jemandem wehzutun, sobald sie wusste, wer es verdient hatte. Farley Pearlman war an der Bar geblieben und arbeitete an seinem sechsten oder siebten Drink, stierte dabei in sein Glas, als neide er dem Schnaps die Fähigkeit, sich seiner Form zu fügen. Dina Pearlman blickte mir wütend entgegen, doch war ihr Blick von einer zornigen Konzentration geprägt, die in meinen Augen ein klares Zeugnis darüber ablegte, dass sie innerlich genauso wie alle anderen angestrengt darum kämpfte, herauszufinden, was hier los war. Dejah war genauso wütend. Monday Brown sah krank aus. Schweiß troff von seiner Stirn, als forderte jeder einzelne Moment, in dem die Bettelhines in dieser Lage verharren mussten,

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