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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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Auseinandersetzung?«
    »Ganz und gar nicht. Zwischen uns hat es keinerlei Rivalität gegeben, wir hatten nicht einmal gemeinsame Auftraggeber. Man könnte sagen, dass wir auf gegenüberliegenden Straßenseiten gearbeitet haben, insofern dass ich Welten entwerfe, wohingegen sie nur immer umfangreicherer und bessere Methoden entwickeln, damit die Leute sich gegenseitig in die Luft jagen können. Wenn überhaupt, dann haben sie meine Geschäfte gefördert, indem sie Bedarf für mich schafften, wann immer ihre Kunden bewohnte Welten irreparabel zerstört haben. Aber das ist eine kranke, gewinnsüchtige Betrachtungsweise. Die Wahrheit ist, dass ich oft genug über ihre Schweinereien gestolpert bin und genug von dem Leid gesehen habe, das sie verursacht haben, um alles zu verachten, wofür diese Leute stehen. Darum habe ich von Zeit zu Zeit, immer wenn sich eine passende Gelegenheit geboten hat, meinen eigenen beträchtlichen Einfluss dafür benutzt ... die Nachfrage nach ihren Produkten zu verhindern. Das habe ich über die Jahre so oft getan, dass sie schließlich mit offenen Feindseligkeiten reagiert haben, die bisweilen an Gewalt grenzten.«
    »Irgendwelche Attentatsversuche?«, fragte ich.
    »Sieben. Bei einem wäre beinahe mein armer Mann Karl umgekommen, aber er hat überlebt dank der besonderen Vorsehung, die stets den Unschuldigen und den Narren zugute kommt.«
    Skyes Stimme war kälter als alles, was ich bisher von den Porrinyards gehört habe, sei es gemeinsam oder einzeln gewesen. »Mir fällt auf, dass Sie kein Problem damit haben, hinter seinem Rücken schlecht über ihn zu reden.«
    Dejah verzog gepeinigt das Gesicht. »Das tue ich durchaus, nicht wahr?«
    »Das war heute Abend das vierte Mal in meiner Hörweite«, verkündete Paakth-Doy.
    Dejah blickte zu Boden und schaute dann mich an, während sie nach passenden Worten suchte. »Sie haben recht. Karl verdient Besseres.«
    »Warum«, hakte Skye nach, »sprechen Sie dann auf diese Weise über ihn?«
    »Ich muss. Ich liebe den Mann, ich möchte mein Leben mit keinem anderen verbringen, aber der hohe Einsatz, um den ich spiele, zwingt mich, offen mit seinen Stärken und Schwächen umzugehen. Und die traurige Wahrheit ist, dass Karl trotz seiner Güte und seiner Großzügigkeit und allem anderen, was ich an ihm bewundere, in intellektueller Hinsicht eine eingeschränkte Kreatur ist, ein Dummkopf im klassischen Sinne. Er ist die Art von Mensch, die über alles Mögliche stolpert und grundsätzlich ein Desaster anrichtet, wenn sie versucht, etwas Gutes zu bewirken. Das hat zu der kriminellen Laufbahn geführt, die an dem Tag endete, an dem wir uns erstmals begegnet sind. Ich habe ihn auf diese Reise nicht mitgenommen - obwohl Hans Bettelhine uns beiden einen sicheren Aufenthalt zugesichert hat -, weil seine besten Absichten kombiniert mit den schlimmsten Absichten der Bettelhine Corporation eine zu explosive Mischung ergeben hätten für ein Zusammentreffen, von dem unsere Gastgeber den Eindruck vermittelt haben, es könnte der Auftakt zu einem dauerhaften Frieden werden.«
    Aus irgendeinem Grund war Skye offenbar immer noch fest entschlossen, den unbedeutenden Karl zum Thema zu machen. »Sie reden immer noch über ihn, als wäre er ein Haustier und kein Ehemann.«
    »Er ist ein Ehemann«, versicherte Dejah. »Aber er kann, soweit es das Geschäft betrifft, kein Partner sein. Da gibt es einen Unterschied.«
    Skye wollte erneut protestieren, als ich eine Hand hochreckte und »Es reicht!« sagte und damit jeder weiteren Erkundung dieser Tangente ein abruptes Ende setzte. Ich wandte mich an Dejah. »Auch wenn sie ihre guten Absichten beteuert haben, hätte ich erwartet, dass Sie darauf bestehen, Hans Bettelhine auf neutralem Terrain zu treffen. Nur für den Fall, dass seine Einladung den Rahmen für Attentatsversuch Nummer acht bilden sollte.«
    Sie seufzte. »Vor vielleicht einem oder zwei Jahren hätte ich das getan. Und es bedurfte monatelanger flehentlicher Beschwörungen, bevor ich mich entschlossen habe, die Einladung anzunehmen. Aber ich hatte Informationen zusammengetragen, die mir Grund zur Sorge geliefert haben.«
    »Inwiefern?«
    »Das hat etwas mit den Nachfolgeregelungen der Bettelhines zu tun. Traditionell beansprucht jeder Angehörige des Inneren Kreises die Leitung einiger Unternehmensteile, wobei die diversen Forschungs­und Entwicklungseinrichtungen als besonders begehrenswert gelten. Da steht mehr auf dem Spiel, als Sie sich vorstellen können.

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