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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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Besuchern entgegenzubringen ist. Besonderen Gästen und Firmengästen werden größere Privilegien zugestanden als einem durchschnittlichen Besucher, aber beide liegen weit unter der Ebene der persönlichen Gäste, denen die volle Gastfreundschaft und Freundschaft des Inneren Kreises der Familie gebührt. Diese Ehre wurde von uns niemals leichtfertig einem Gast zugestanden. Um Ihnen einen vollständigen Durchblick zu ermöglichen, Counselor: Dejah ist eine der erfolgreichsten Industriellen in der Geschichte der menschlichen Zivilisation und einer der angesehensten Gäste, die diese Welt seit einiger Zeit begrüßen durfte. Und doch ist es gemäß den Bedingungen des Protokolls nicht für notwendig erachtet worden, sie oder zuvor den Khaajiir höher einzustufen als einen persönlichen Gast.«
    Wie ein Gewicht lasteten die Blicke aller auf mir. »Und was ist dann ein Ehrengast?«
    »Jemand, dem alle Privilegien und Vergünstigungen gewährt werden, die jedem Angehörigen des Inneren Kreises zustehen, einschließlich des vollen Anteils an den Erträgen des Inneren Kreises, solange sich die Person auf Bettelhine-Terrain befindet. Das macht sie temporär selbst zu einem Bettelhine. Im Augenblick ist mein Vater der Einzige, der eine solche Ehre gewähren kann, und soweit ich weiß, hat er das bisher nur zwei Mal getan, jedes Mal unter außergewöhnlichen Umständen.«
    Ich klappte den Mund auf. Klappte ihn zu. Warf Jason und Jelaine einen Blick zu. Beide nickten. Und wieder bemerkte ich an der Art, wie sie mich ansahen, etwas Größeres als bloße Zuneigung oder Bewunderung. Aber nun erkannte ich, was es war: Liebe.
    Obwohl das Blut in meinen Ohren pulsierte, hörte ich Philips abschließende Worte: »Ich weiß immer noch nicht, was das alles zu bedeuten hat, Counselor, aber Ihren Status in diesem Dokument klar darzulegen, ist das verfahrenstechnische Äquivalent dazu, diesen Truppen zu sagen, dass sie nicht von drei Bettelhines an Bord dieser Kabine ausgehen sollen, sondern von vier...«
 
    Wethers beendete seine Niederschrift und las den Brief anschließend laut vor für den Fall, dass noch irgendjemand etwas hinzufügen wollte. Doch es wurden keine weiteren Korrekturen gefordert.
    Dejah, die mich während der letzten Minuten, seit Philip die Bombe hatte platzen lassen, ständig im Auge behalten hatte, bemerkte: »Ich muss sagen, Counselor, für einen Hilferuf ist dieses Dokument erstaunlich formell. Lassen Sie sich eigentlich je gehen, wenigstens für einen Moment?«
    »Ja«, sagten die Porrinyards.
    Wethers blinzelte sie mehrere Sekunden lang an, ehe er die Bedeutung ihrer Worte erfasst hatte, woraufhin er leuchtend rot anlief. »Oh.«
    Jelaine nahm ihm das Dokument ab und legte es in das Gefäß, das Philip beschafft hatte. Es handelte sich um einen isolierten, luftdichten Zylinder, abgeschirmt gegen Magnetfluss, extreme Temperaturen und die meisten Scantechniken; normalerweise diente er als Schutzhülle für heikle Aufzeichnungsmedien im Transit aus dem Orbit, weshalb er den Wiedereintritt in die Atmosphäre ohne messbaren Schaden an seinem Inhalt überstehen konnte. Philip zufolge würde die magnetische Ladung auf der Unterseite reichen, ihn am Rumpf festzuhalten, solange wir weiterhin reglos außerhalb der Atmosphäre verharrten. Das Kombinationsschloss war unter diesen Umständen überflüssig, aber wir konnten den Verschlussmechanismus auch aktivieren und dennoch jedem, der den Behälter in seinen Besitz brachte, einen problemlosen Zugang ermöglichen.
    Meine Idee gegenüber Mendez' Vorschlag, den Behälter wegzuwerfen, lautete, wir sollten es den Mächten um uns herum überlassen, zu entscheiden, wann sie ihn gefahrlos abholen konnten.
    »Ich sollte das machen«, sagte Jason.
    Mendez hatte sich bereits umgezogen; das flexible Material des Raumanzugs aus Bettelhine-Fertigung versiegelte seinen ganzen Körper mit Ausnahme des noch unbehelmten Kopfes. Als er nun Jasons Vorschlag vernahm, verzog er sogleich gepeinigt das Gesicht. »Und wie sollte ich es rechtfertigen, das zugelassen zu haben, Sir?«
    »Die Erklärung würde ich auch gern hören«, ließ sich Philip vernehmen.
    Jason schien bereit zu sein, gleich drei oder vier mögliche Antworten zu liefern, verwarf sie jedoch alle als unzureichend, ehe er schließlich eine ziemlich lahme und wenig überzeugende Erklärung zum Besten gab: »Mir missfällt der Gedanke, von anderen Leuten zu fordern, dass sie ihr Leben für mich riskieren sollen.«
    »Willkommen in

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