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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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Teil des Gangs ab.
    Auf der anderen Seite der Luke legte er den Druckschalter um, ehe ich auch nur den halben Weg zurückgelegt hatte. Ein ohrenbetäubendes Kreischen schrillte durch die Luft - die Standardwarnung luftdichter Kabinen eine Sekunde vor der Verriegelung. Eine glänzende Metalltür, auf der das verdammt nutzlose Bettelhine-Familiensiegel prangte, glitt aus ihrem Gehäuse in der Wand hervor und schob sich über die Türöffnung, trennte uns von der Gestalt, die noch immer bemüht war, den Abstand zwischen sich und uns zu vergrößern.
    Eine Sekunde zu spät, und die Tür würde mich in zwei Teile schneiden, aber ich hatte keine Zeit zum Nachdenken und da waren all die Stimmen hinter mir, die weiter-weiter-weiter brüllten und dann plötzlich nein-nein-nein, als es so aussah, als würde ich es nicht schaffen. Ich musste mich seitwärts durch die Öffnung quetschen, schaffte es gerade noch, meinen rechten Fuß hindurchzuziehen, ehe die vorwärtsgleitende Tür ihn amputieren konnte. Meine Aussicht auf den hinter mir liegenden Gang war auf einen schmalen Schlitz begrenzt, und mir blieb kaum ein Herzschlag, um nachzuschauen, wen ich dort zurückgelassen hatte, aber ich erhaschte einen Blick auf Jason, Jelaine, Paakth-Doy und - neu dazugekommen - Dejah, die alle zu spät kamen, um mir zu folgen.
    Ich kehrte ihnen den Rücken zu und rannte, vorbei an den Mannschaftsquartieren, vorbei an zwei weiteren luftdicht schließenden Türen, die zu aktivieren Wethers entweder zu selbstsicher oder zu gehetzt gewesen war, bis hin zu der Wendeltreppe, die hinunter in den Frachtbereich führte. Ich erreichte sie gerade rechtzeitig, um seinen Kopf unter der Ebene des Decks verschwinden zu sehen. Ich machte mir nicht die Mühe, die Stufen zu nehmen. Stattdessen sprang ich in einem Winkel über das Geländer, der mich mit den Füßen voran auf seine Schultern trug, ein Zug, der viel beeindruckender klingt, als er tatsächlich aussah. Wethers grunzte, schlug gegen das kreisförmige Geländer, schaffte es aber irgendwie, auf den Beinen zu bleiben. Ich wiederum glitt an dem Mittelpfosten herab, prallte gegen seine Beine, schlug sie ihm unter dem Leib weg, sodass wir beide wie ein um sich tretendes und schlagendes Bündel aus Körpergliedern schreiend auf den Stufen landeten. Ich stieß mich an einer höheren Stufe ab und rammte ihm das Knie in den Schritt. Er krümmte die Finger zu Klauen und wollte mir die Augen ausstechen. Ich schnappte einen der Finger, biss kräftig zu, wurde mit Blut und einem Schrei belohnt und war bereit, mich so lange in ihm zu verbeißen, bis ich auf dem Knochen war.
    Aber sich im Zuge einer Schlägerei im gegnerischen Finger zu verbeißen, birgt das große Problem, dass, während Sie den Finger Ihres Gegners haben, der Ihren Kopf hat.
    Er legte alle Kraft in das Bemühen, meinen Kopf zurück auf die Stufen zu drücken. Ich keuchte, ließ von ihm ab. Er ging mit beiden Daumen auf meine Augen los. Ich ergriff sein Handgelenk und stieß mit dem schmerzenden Kopf nach vorn, zertrümmerte seine Nase mit der Stirn. Er wich zurück, verlor das Gleichgewicht und stürzte zum Fuß der Treppe hinunter.
    Es wäre so einfach gewesen, in diesem Moment einfach aufzugeben und mich einer Ohnmacht zu ergeben.
    Stattdessen packte ich den Handlauf, zog mich auf die Beine und schaffte es, auf meinen Füßen zu stehen, als Vernon Wethers das Gleiche auf dem Deck unter mir fertigbrachte.
    Für einen langen, heiklen Moment starrten wir einander nur schwer atmend an.
    Dann richtete er sich gerade auf. Nun war er nicht mehr der Hysteriker, der er gewesen war, als er sich den Bettelhines stellen und für den Betrug verantworten musste, den er begangen hatte, sondern nur ein weiterer, resignierter Funktionär, der einem Außenseiter gegenüberstand, der ihm nicht das Geringste bedeutete.
    »Sie haben verloren«, sagte ich zu ihm.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, das habe ich nicht.«
    »Sie haben. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die anderen die Tür geöffnet haben. Sie sind nur ein paar Minuten hinter uns. Ich muss weiter nichts tun, als Sie beschäftigen, bis sie hier sind.«
    Wieder schüttelte er den Kopf. »Das wird nicht reichen.«
    »Warum nicht? Was haben Sie erreicht? Den Tod eines harmlosen Akademikers und zweier Bediensteter?«
    Das schien ihn zu kränken. »Denken Sie, ich fühle mich damit besonders wohl? Aber J-Jason weiß gar nicht, wie recht er hatte, als er das über den Krebs gesagt hat. Nur sind sie der

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