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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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Krebs. Die beiden. Und wenn man einen Krebsherd entfernt, muss man manchmal auch einen Teil des gesunden Gewebes um ihn herum mit herausschneiden.«
    »Wie Philip«, sagte ich.
    »Er hätte nicht hier sein sollen, aber er ist entbehrlich. Die Familie kann auch ohne ihn überleben, solange es mir gelingt, sie zu n-neutralisieren. Wenn das die einzige Möglichkeit ist, den Bettelhines die Chance zu geben, sich von dem zu erholen, was sie getan haben.«
    Ich ging eine Stufe weiter hinunter. »Das ist nicht Ihre Entscheidung.«
    Er griff mit einer zweckgerichteten Bestimmtheit in seine Jacke, die mich mitten im Schritt verharren ließ. »Oh, das ist meine Entscheidung. Es ist meine Pflicht.«
    Ich stellte mir vor, er würde eine weitere Klaue Gottes zum Vorschein bringen und mir in den Rücken oder die Brust rammen. Ich stellte mir den sanften, schmerzlosen Intervall vor, der dem Angriff folgen würde, der mir nur durch mein Wissen um die Veränderungen in meinem Inneren Qualen bereiten würde. Ich hatte mich in meinem Leben viele Male mit Messern, Knüppeln, Energiewaffen und sogar Sprengwaffen auseinandersetzen müssen, aber ich war nicht sicher, ob ich hatte, was nötig war, um damit fertig zu werden.
    »Sagen Sie mir wenigstens, ob ich mit meiner Vermutung bezüglich der Herkunft der Klauen recht hatte.«
    Das schien ihn zu amüsieren. »Interessiert Sie das so sehr?«
    »Ich muss wissen, ob ich recht hatte.«
    »Wir hatten etwa fünfzig funktionstüchtige Modelle, die in einem Regal in einer der Fabriken im Außenbereich des Systems Staub gesammelt haben. Ich habe die letzten paar Monate damit verbracht, ungefähr ein Dutzend von ihnen an verschiedenen Stellen in und um die Kutsche zu verstecken und noch ein paar weitere überall auf Xana, für den Fall, dass ich auf dem Planeten hätte aktiv werden müssen. Aber die Kutsche war immer Plan A. Sie bot mir die beste Möglichkeit...« Wieder versagte seine Stimme für einen Moment. »... J-J-Jah-Jason und J-Jelaine samt den v-verderblichen Einflüssen, die sie nach Xana bringen wollten, von allen Rettungskräften abzuschneiden.«
    »Verderbliche Einflüsse, zu denen der Khaajiir, Dejah und ich zählten.«
    »Es war unmöglich, genau festzustellen, wer schädlich war und wer nicht. Aber ich musste wissen, was Jason und Jelaine vorhatten. Das war meine Pflicht. Alles, was Sie mit Ihren Fragen erreicht haben, war, mir die Arbeit abzunehmen.«
    Ich stieg eine weitere Stufe hinunter. »Warum haben Sie dann Philips Befragung unterbrochen? Warum haben Sie die Feuerschlange aktiviert?«
    Wieder schrak er zurück, weniger wie ein lauerndes Raubtier, das sich auf den Angriff vorbereitete, denn wie ein Beutetier in der Falle, das sich bereitmachte zu töten, um sich selbst zu verteidigen. »Ich habe die Befragung unterbrochen, weil es in Hinblick auf die Machtstrukturen der Bettelhines Dinge gibt, die Sie nichts angehen.«
    »Dinge wie Dina Pearlmans interne Regler?«
    Nun sah er gepeinigt aus.
    »Sie haben Philip dazu gebracht, den Raum zu verlassen, als ich dieses Thema erörtern wollte. Sie haben mich mit dem Zorn des Bettelhine-Konzerns bedroht.«
    »Das war meine Pflicht!«
    »Und war es auch Ihre Pflicht, die Feuerschlange zu aktivieren, Sie verfluchter Hurensohn?«
    Ich ging auf ihn los, behielt dabei stets die Hand in seiner Jacke im Auge, bereit, loszusprinten, sollte sie wieder zum Vorschein kommen und nicht mehr leer sein. Wie sollte ich auch wissen, was ein Verschwörer innerhalb des Bettelhine-Konzerns, einer, der imstande gewesen war, sich in den Besitz mehrerer Klauen Gottes und einer Feuerschlange zu bringen, in seiner Hand halten könnte. Er verblüffte mich damit, nichts Bösartigeres als eine Faust hervorzuholen, mit der er weit ausholte, um sie mir mit einer Kraft, die mich hätte niederwerfen können, ins Gesicht zu schlagen.
    Sie berührte mich nicht: Ich zuckte zurück und sah den Schwinger in Form eines verschwommenen, fleischfarbenen Flecks vor meinen Augen vorbeisausen.
    Die Hand verschwand wieder in der Jacke.
    Vielleicht hatte er dort doch noch etwas versteckt. Etwas, das so schrecklich war, dass der Gedanke, es einzusetzen, sogar ihn zum Zögern brachte.
    Wir umkreisten einander, und der rein zweckmäßige Boden wurde zu unserer Arena.
    Er plapperte. »Sie hätte mich nicht umgebracht - oder Sie, wenn wir schon dabei sind. Das war, wie Sie gesagt haben, ein Ablenkungsmanöver. Eine zusätzliche Variable, die dafür sorgen sollte, dass Sie sich auf

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