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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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kurz und schaffte es, hochzukommen, als er in den Gang zurückwich, der zur Kombüse und den Mannschaftsquartieren führte.
    Alle Vorteile lagen bei ihm. Der Gang war schmal, und es gab für mich keine Möglichkeit, irgendwie an ihm vorbeizukommen. Ich musste Treffer an der Brust und dem Hals einstecken, als ich versuchte, ihm den Stab abzuringen.
    Nach wenigen Sekunden hörte ich donnernde Schritte hinter mir, und Paakth-Doy rief: »Wir sind hier, Counselor!«
    Ich sah mich gezwungen, einen Schritt zurückzuweichen, um einem Hieb auf mein Gesicht zu entgehen. »Was zum Teufel hat euch so lange aufgehalten?«
    »Wir konnten die Treppe nur im Gänsemarsch runterkommen, und ich war nicht bereit, mich die Stufen so hinunterzustürzen, wie Sie es getan haben. Ich habe nur zwei auf einmal genommen, wie jeder normale Mensch.«
    »Wunderbar«, murmelte ich, als mich ein weiterer Hieb traf.
    Dann hörte ich noch mehr donnernde Schritte und die gemeinsame Stimme von Jason und Jelaine. »Vernon! Sofort aufhören! Das ist eine Anweisung des Inneren Kreises!«
    Wethers ließ den Stab nicht fallen, aber er weinte, und seine Miene verzerrte sich auf eine Weise, die von widersprüchlichen inneren Kräften kündete, welche ihn zu zerreißen drohten. »Ich kann nicht! Alles, was ich getan habe, habe ich zum Wohl des Inneren Kreises der Familie getan!«
    Jason, der immer noch hinter mir war, sagte: »Vernon, Sie haben drei Familienmitglieder in Gefahr gebracht. Sie haben einen persönlichen Gast ermordet und einen Ehrengast angegriffen. Sie haben unsere Infrastruktur sabotiert und unser Militär zersetzt. Sie haben sich in politische Entscheidungen eingemischt, die weit über ihrer Gehaltsstufe getroffen wurden. Der Innere Kreis ist sehr wütend auf Sie. Der Innere Kreis befiehlt Ihnen, dieses Ding wegzulegen und uns zu sagen, was wir tun müssen, um den Kontakt zur Außenwelt wiederherzustellen.«
    Ein weiterer Hieb von Wethers. »Es tut mir leid, Sir. Ich kann das nicht tun. Nicht, solange das bedeutet, ich müsste zulassen, dass Sie alles vernichten, wofür Ihre große Familie steht. Nicht, solange es meine Pflicht ist, Sie aufzuhalten.«
    Nun ergriff Jelaine das Wort: »Unsere Familie steht für viele Dinge, und nicht alle sind gut. Überlegen Sie doch mal, was wir Ihnen angetan haben oder Colette oder irgendeinem der anderen. Sie hatten vielleicht einmal ein eigenes Leben. Das haben wir Ihnen genommen.«
    Wethers wich einen Schritt weiter zurück. »Ich habe ein Leben. Ich schütze den Konzern.«
    »Sie schützen gar nichts«, sagte Jason. »Begreifen Sie denn nicht, dass der Konzern nicht ewig existieren kann, solange sein Geschäft ausschließlich darin besteht, den Brunnen zu vergiften, aus dem wir trinken? Vielleicht nicht, solange Sie oder ich leben, aber irgendwann wird die menschliche Rasse erkennen, dass sie Krebs hat, und sie wird tun, was immer nötig ist, um sich zu retten. Wir müssen mehr sein als ein Tumor, der entfernt werden muss. Wir müssen uns ändern, was immer es auch kostet.«
    Kam es mir nur so vor, oder wurde Wethers unsicher? »Nicht so, wie Sie es getan haben.«
    Nun wieder Jelaine: »Denken Sie, es wird leichter werden, Vernon? Falls Sie denken, dass wir schon jetzt moralische Kompromisse schließen mussten, dann können Sie sich nicht vorstellen, was solch eine Operation in einem oder zwei Jahrhunderten kosten wird. Bis dahin könnte es wirklich erforderlich sein, die Familie zu zerstören, um den Rest der Menschheit zu retten. Wollen Sie sich das wirklich auf Ihre Schultern laden? Oder wollen Sie die Bettelhines retten, solange es noch Bettelhines gibt, die gerettet werden können?«
    Mehr rasche Schritte hinter mir. Philip und Dejah brüllten etwas. Wethers blickte über meine Schulter hinweg, ein kritischer Moment mangelnder Konzentration, der mir die Gelegenheit gab, das mir zugewandte Ende des Stabes zu ergreifen und ihm die andere Seite in den Brustkorb zu rammen. Ihm anzutun, was er mir angetan hatte. Er versuchte, sich meiner zu erwehren und erneut des Stabes zu bemächtigen, aber es gelang mir, seine Bewegung um mein Gewicht zu verstärken und den Stab gegen eine Wand zu treiben.
    Paakth-Doy griff an unserem Ende zu und rang ihn aus seinen Händen.
    Wethers floh.
    Der hagere kleine Mistkerl wusste, wie man aus dem Stand auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigte. Als endlich irgendeiner von uns in der Lage war zu reagieren, war er schon fünf Schritte von uns entfernt und tauchte im nächsten

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