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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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sie versuchen, mich zu rekrutieren.«
    »Das hört sich wahrscheinlich an.« Skye rollte sich auf den Rücken und betrachtete den unendlichen Raum der Decke, die, obwohl sie sich gerade mal einen Meter oder so über unseren Köpfen befand, so konstruiert war, dass sie den Eindruck eines endlosen Himmels erweckte. »Ich würde es ihnen zutrauen; sie haben schon früher Dip-Corps-Verträge aufgekauft. Wir kannten einen Burschen, damals auf One One One, der hat sich selbst als Höhenspezialist an die Bettelhines verkauft. Aber sollten sie dir einen Posten anbieten, wäre das dann etwas, das du tun wolltest? Irgendetwas, das dir noch genug Raum für deine Mission im Dienst der KIquellen ließe?«
    »Und«, fügte Oscin hinzu, »würdest du einem Konzern dienen wollen, der so viel menschliches Leid in so vielen Welten zu verantworten hat?«
    »Den KIquellen kann man auch nicht gerade vorwerfen, sie hätten ein reines Gewissen.«
    »Korrekt. Aber die KIquellen würdigen dich als unentbehrlichen Feind. Sie wissen es zu schätzen, dass du sie tot sehen willst; sie wären entzückt, würdest du die notwendigen Mittel dafür finden. Die Bettelhines dagegen wollen lediglich profitieren, und sie würden dich zu einem Zweck anheuern, der ihren Reichtum mehren soll. Das bist nicht du, Andrea. Das warst du nie.«
    Kommentare wie dieser bereiteten mir von jeher Unbehagen. Sah jemand in mir eine Art moralisches Vorbild, angetrieben von Prinzipien, so war es, als müsse das in der Garantie gipfeln, dass ich mich eines Tages als bittere Enttäuschung erwiese. »Nach den Andeutungen, die sie gemacht haben, rechnen sie offenbar damit, dass ich alles begrüßen werde, was sie mir zu sagen haben.«
    »Die Bettelhines sind nicht dort, wo sie sind, weil sie schlechte Verkäufer wären, selbst wenn sie nichts anderes als den Tod verkaufen. Was immer sie von dir wollen, es wird sich anhören wie das beste Angebot, das man dir je gemacht hat.«
    »Anwesende ausgeschlossen«, kommentierte ich.
    Die Porrinyards grinsten vereint. »Ganz richtig.«
    »Was hältst du von den beiden?«
    »Dir ist doch aufgefallen, dass Jason beinahe allein geredet hat?«, fragte Oscin. »Jelaine ist nur ins Spiel gekommen, wenn es darum ging, den Sack zuzumachen.«
    »Natürlich. Denkst du, sie ist für, na ja, worum immer es geht, verantwortlich?«
    Nun sprachen sie wieder gemeinsam: »Meine Auffassung ist voll und ganz davon abhängig, wie sehr sich Hans Bettelhine selbst einbringt. Aber nein. Bisher sind beide aktive Spieler, daher denke ich, dass beide Geschwister federführend sind, und einer ist so formidabel wie der andere. Ich glaube, Jason repräsentiert das Geschäft. Was immer ihn verletzt hat - ich weiß, wie du denkst, also sei nicht überrascht, dass ich deine Meinung teile, derzufolge ihn etwas verletzt hat -, könnte ebenso in gewisser Weise eine motivierende Kraft darstellen. Aber ich glaube auch, dass Jelaine hinter ihrem Bruder steht, seine Handlungsweise stützt und den Faden aufgreift, wann immer seine eigenen beachtlichen Ressourcen sich als unzureichend erweisen. Ich denke, sie ist, wenn du mir die Formulierung nachsehen willst, der Wille, der seine Entschlossenheit begründet. Ergibt das für dich einen Sinn?«
    Es entsprach weitgehend dem, was ich dachte, und normalerweise vertraute ich ihrer gemeinsamen Wahrnehmung mehr als meiner eigenen, wenn es um Fragen menschlichen Verhaltens ging. Aber momentan stellten ihre Beteuerungen mich nicht zufrieden. Ich wusste nicht, was es war, aber etwas an den jungen Bettelhines roch penetrant nach unerlaubten Geheimnissen.
    Inzest? Vielleicht. Wie ich bereits bemerkt hatte, waren die Bettelhines nichts anderes als eine Königsfamilie auf eigenem Terrain, und eines der unveränderlichen Elemente im königlichen Dasein ist die Art und Weise, wie sie jedes andere menschliche Wesen auf eine Ebene gesellschaftlicher Minderwertigkeit verbannen. Das behielt ihre Familie zweifellos stets im Kopf. Ebenso wenig zweifelte ich daran, dass das hiesige Gesellschaftsleben zu großen Teilen nur dazu diente, diesen beiden und schätzungsweise einem Dutzend weiterer Geschwister potenzielle Partner von angemessenem Stand zu vermitteln. Aber das würde nicht reichen, um allen möglichen Vernarrtheiten unter Geschwistern, die isoliert auf dem Familienanwesen lebten, vorzubeugen - was freilich wunderbar zu der Verbundenheit passte, die ich bei den beiden in den wenigen Minuten, die ich mit ihnen verbracht hatte, spüren

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