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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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keinen einzelnen messianischen Anführer gegeben zu haben, nur einen Konsens unter vielen Individuen, die stark genug waren, nein zu sagen, wenn sie der Ansicht waren, genug sei genug.
    Binnen einer Generation unterbrachen sie den Zyklus und erneuerten die K'cenhowten-Politik auf eine Weise, die immerhin ansatzweise als vernünftig gelten kann.
    Sechzehntausend Jahre später folgte der Auftritt von unserem Professor Kassasir, einem Bocai-Akademiker von tadellosem Ruf, bekannt für seine Arbeit auf Gebieten wie Geschichte, Mathematik, Exogeschichte, Exoneurologie und Exopsychologie. Wobei zu erwähnen wäre, dass letztere Fachgebiete, die sich der Verdrahtung und Funktionsweise fremdartiger Seelen widmen, bei den Bocai auf ausreichend Desinteresse stießen und dass sich seine Erfolge in diesen Bereichen allenfalls in einer Fußnote niederschlugen, die ihm eine gewisse Obskurität bescheinigte. Aber das war, bevor er sich für das Terrorregime der K'cenhowten begeistert hatte - ein Horrorgebiet, das ihm eine gewisse Prominenz eintrug, und zwar als seine wissenschaftliche Arbeit zu diesem Thema eine außerweltliche Aufmerksamkeit erregte, die ihm seine eigenen Leute nie entgegengebracht hatten.
    Das änderte einiges für ihn. Nun war er der Junge von nebenan, der es zu etwas gebracht hatte. Er verbrachte den größten Teil seiner Zeit damit, Vorträge zu halten, im Zuge derer er sich bemühte zu erklären, wie die Khaajiirel, die er selbst als das »famose Wunder« bezeichnete, die große Triebkraft der blutigen Geschichte vor ihnen hatten aufhalten können.
    Dann hatte er etwas getan, was seine Universität veranlasste, ihn aus besonderem Grund zu feuern.
    Und eine Weile danach hatte er Bocai verlassen, ohne eine Nachsendeadresse angegeben zu haben.
 
    »Das ist ja alles sehr interessant«, sagte ich in einem Ton, der verkündete, dass dem keineswegs so war, »aber was haben die Bettelhines mit ihm zu tun?«
    Wir waren immer noch im Bett, ich eingeklemmt zwischen den Porrinyards, und die restliche Feuchtigkeit trocknete prickelnd auf unserer nackten Haut. Skye hatte aufgehört, meine Schultern zu reiben, und ihre Hand ruhte auf meiner Hüfte. Ich konnte die Einladung zum Abendessen nur von Herzen verwünschen. Wir würden uns schon bald fertigmachen müssen.
    »Ich weiß es nicht«, sagten die Porrinyards. »Das könnte alle möglichen Gründe haben. Ich weiß, dass reiche Leute bisweilen Künstler aufnehmen, als wären sie irgendwelche Kuscheltiere. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, die Bettelhines würden nicht schlicht das Gleiche mit einem obskuren, utopischen Alienforscher machen.«
    »Jason hat die Anwesenheit des Khaajiir als heikles Firmengeheimnis bezeichnet.«
    »Richtig. Aber was heißt schon heikel? Die Bettelhines könnten seine historischen Forschungen unterstützen, weil Adel angeblich verpflichtet, und seine Anwesenheit solange geheimhalten, bis er etwas zu bieten hat, das genug Ruhm verspricht, etwas, das eine öffentliche Enthüllung wert ist. Vielleicht haben sie auch einen praktischen Nutzen in irgendeiner seiner Entdeckungen auf den anderen Gebieten gesehen, eine, die bedeutsam genug ist, um ihn zu ihrem persönlichen Gast zu erklären. Im Augenblick haben wir nicht genug Informationen, um das zu beurteilen.«
    Hilflos nach einem Muster suchend, obgleich ich sehr gut wusste, dass das keinen Sinn hatte, verkündete ich: »Wir haben noch die Attentäter.«
    »Richtig. Und was beweist das in diesem Stadium?«
    Ich gab es höchst ungern zu, aber die Antwort lautete: Nichts. Selbst wenn wir einen Beweis dafür hätten, dass er ihre Zielperson war, wussten wir immer noch nicht, ob die Tatsache, dass sie ihn tot sehen wollten, irgendetwas mit irgendeiner Arbeit zu tun hatte, die er vielleicht für die Bettelhines durchführte. »Wir haben mich. Wir wissen, dass es etwas mit mir zu tun hat.«
    »Wir wissen, dass es danach aussieht, weil die Bettelhines einen solchen Wert darauf legen, die Information nicht preiszugeben, ehe wir ihrem Vater begegnet sind. Aber vielleicht hält er die Angelegenheit nur für zu heikel, sie seinen Kindern zu überlassen. Und vielleicht will er nur, dass du den Khaajiir für ein paar Stunden erträgst, bis er dich auf der Planetenoberfläche hat und euch beide voneinander trennen kann, um dir zu erzählen, warum er dich wirklich hergebeten hat. Noch einmal: Wir haben nicht genug Informationen. Und du solltest es nicht nötig haben, dir das von uns sagen zu lassen.«
    Nein,

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