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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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mich bringen und mich mit einem Monster, das seine Verbrechen im Gegensatz zu mir im Erwachsenenalter begangen hatte, in einen anderen Raum zurückziehen. Ich gestattete Brown und Wethers, uns zu begleiten.
    Zu fünft (Paakth-Doy, Brown, Wethers, Skye und ich) führten wir Mrs Pearlman in meine Suite und suchten uns Plätze im Vorraum, woraus sich, ohne jede Absprache, eine perfekte, kreisrunde Sitzordnung ergab, in deren Zentrum sich die aufsässige Mrs Pearlman befand. Sie hatte eine Ottomane als Platz beansprucht, auf der sie nun im Schneidersitz hockte und es sich für die Befragung in einer Weise bequem machte, als würde sie lediglich Vorbereitungen für ein formelles Beisammensein treffen wollen.
    Die meisten Leute, die einen Gesichtsausdruck aufsetzen, wie sie ihn derzeit zur Schau trug, sehen sich mit der unerwünschten Verseuchung der eigenen Heimstatt durch insektoides Leben konfrontiert. »Ich habe den Bocai nicht ermordet. Und ich habe dieser Dip-Corps-Schlampe den anderen Bocai-Idioten nicht auf den Hals gehetzt. So blöd bin ich nicht.«
    »Wie blöd genau Sie sind«, erklärte ich ihr in einem Ton, triefend vor Abneigung, »müssen wir erst noch feststellen.«
    »Hans Bettelhine ist da anderer Meinung«, schnaubte Mrs Pearlman. »Er entschädigt mich großzügig für meine Intelligenz. Würden Sie wissen, welche Summen Jahr für Jahr in meinen Ruhestandsfonds eingezahlt werden, nur damit ich die Früchte meiner Intelligenz zur Verfügung stelle, würden Sie vermutlich auf der Stelle Selbstmord begehen. Natürlich habe ich längst aus Ihrer Akte erfahren, dass es nicht allzu schwierig ist, Sie zu einem Selbstmordversuch zu treiben, Andrea, bedenkt man die - wie viele? Fünf oder sechs Vorfälle im Lauf der Jahre? Insofern hat das nicht viel zu sagen.«
    Ich ertappte mich dabei, die alte Mrs Pearlman zu vermissen, die derbe, aber im Grunde harmlose, die es nie wirklich gegeben hatte. »Wie lautet Ihr richtiger Name?«
    Sie setzte eine gelangweilte Miene auf. »Ich werde bereits genauso lange Dina Pearlman genannt, wie ich den vorangegangenen Namen getragen habe, also können Sie ebenso gut dabei bleiben.«
    »Für den Moment«, stimmte ich zu, wohl wissend, dass ich in diesem Punkt so oder so nicht weiterkommen würde. Außerdem dürfte es reichen, Geheimdienstinformationen über bekannte Bundesgenossen jenes Mannes, der für den Chip verantwortlich war, einzuholen, was vermutlich dazu führen würde, dass ihre Identität aufflöge. »Wie ist die Verbindung zwischen Ihnen und dem Mann, der den Behörden unter dem Namen Peter Magrison bekannt ist, zustande gekommen?«
    »Er hat mich in meiner Jugend rekrutiert.« Sie sprach den Satz aus, als berichte sie über eine weit zurückliegende Epoche, so weit von der Gegenwart entfernt wie die Kreidezeit.
    »Wo war das?«, fragte ich.
    »Auf meiner Heimatwelt, Ottomos. Ich war Studentin der Nanopsychologie, eingeschrieben an einem Institut, das sich Universität Pastharkanak nennt und in einer kleinen Stadt namens Vivakiosy liegt. Ich gehe selbstverständlich davon aus, dass Ihnen diese Namen nichts sagen. Möchten Sie vielleicht auch noch die Namen meiner idiotischen Professoren hören oder die genaue Anschrift meiner Unterkunft?«
    »Später vielleicht. Wie hat Magrison Kontakt zu Ihnen aufgenommen?«
    Für einen Moment schlich sich ein sanfter Ausdruck in ihre Augen, als sähe sie die feindselig gesonnenen Gesichter um sich herum nicht mehr, sondern das, was immer eine in der Finsternis gefangene Seele als glückliche Erinnerung betrachten mag. »Die Leute kennen von ihm nur das übliche Bild, das in den wenigen existenten Holos vermittelt wird: ein verschwommenes, spöttisches Gesicht, halb im Schatten verborgen, halb ausgebleicht durch zu grelles Licht, mit zusammengezogenen schwarzen Brauen und Augen, die aussehen wie ein bodenloser Abgrund. Ich glaube, die da oben haben bessere Bilder in ihren Archiven, aber sie publizieren dieses, weil es so einfach ist, dieses Gesicht als böse zu verkaufen. Die Wahrheit ist, dass er überhaupt nicht so war. Er hatte ein liebenswürdiges Lächeln, das Gesicht eines Heiligen und die Stimme eines Heilers. Keine fünf Minuten, nachdem er mich angesprochen hat, als ich zwischen zwei Unterrichtseinheiten unter einem Baum gesessen und zu Mittag gegessen habe, wusste ich schon, dass ich mit ihm überall hingehen und alles für ihn tun würde.«
    »Müssen höllisch interessante fünf Minuten gewesen sein«, sagte

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