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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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verzweifelt darum bemüht sein, zu uns vorzudringen und sich zu vergewissern, dass es allen gut geht.«
    Ich warf erneut einen Blick auf den Bildschirm, und beim Betrachten der erstarrten Pose der Stanley bemerkte ich eine seltsame Feinheit. »Angenommen, Pescziuwicz hat ihnen alles erzählt, was sie wissen mussten, dann, fürchte ich, haben wir sogar noch mehr Grund zum Misstrauen.«
    »Inwiefern?«
    »Als ich während des Essens mit ihm gesprochen habe, hat er mir erzählt, dass Brown ihn darüber informiert hätte, dass ein Bocai an Bord ist. Wenn die Mannschaft der Stanley unsere Herzschläge hören kann und darüber in Kenntnis gesetzt wurde, dass sich ein Bocai unter uns befindet, dann werden sie auch bemerken, dass alle noch schlagenden Herzen menschlich sind und daraus schließen, dass es inzwischen bereits mindestens einen Todesfall gegeben haben muss ... an einem Tag, an dem es bereits einen Zwischenfall gegeben hat, in den Bocai-Attentäter verwickelt waren. Was immer der Grund für unsere Probleme ist, diese Leute müssten davon ausgehen, dass es hier um Leben und Tod geht. Sie müssten sich längst in Bewegung gesetzt haben. Zumindest sollte irgendjemand so schnell wie möglich eine Luftschleuse aufsuchen, um die medizinischen Helfer in die Kutsche zu bringen.«
    »Das stimmt mit allem überein, was ich über die Notfallprotokolle weiß«, sagte Paakth-Doy.
    Dejah biss sich auf die Lippe. »Entweder können sie nichts tun, oder sie trauen sich nicht.«
    Ich nickte. »So sehe ich das auch.«
    Wir musterten weiterhin das statische Bild, warteten auf irgendein Lebenszeichen der Stanley. Sie hing nur an ihrem Platz, behielt ihre Position bei und gab nichts von den Dramen preis, die sich in ihrem Inneren abspielen mochten.
    Ich stellte mir die Mannschaftsangehörigen vor, wie sie zusammengesunken über ihren Konsolen hingen, die Stühle befleckt mit Innereien, die sich unter dem Einfluss einer Klaue Gottes im Rücken der Opfer verflüssigt hatten. Das war unlogisch, blanker Unsinn, aber es war exakt die bedrohliche Wirkung, die die regungslose Stanley bei mir erzielte.
    »Oscin hat den Bettelhines gerade erzählt, worüber ihr gesprochen habt«, sagte Skye. »Philip sagt, wir sollen wieder in den Salon kommen und die Arbeit den Profis überlassen, aber er hat mehr Angst, als er zugeben will. Jason meint, wir sollten der Stanley noch ein paar Minuten geben, ehe wir voreilige Schlüsse ziehen. Allerdings hat er ein paar besonders betont. Ich denke, er ist auch der Ansicht, dass das nicht gut aussieht.«
    Beinahe hätte ich etwas gemurrt von wegen, ich würde nicht für die Bettelhines arbeiten und könne auf ihre Ratschläge verzichten. »Arturo? Gibt es für uns irgendeine Möglichkeit, jemanden da rauf zuschicken?«
    »Es gibt eine Leiter an der Außenseite des Rumpfes, in Reichweite der Luftschleuse, die zum Fahrstuhldach hinaufführt«, sagte Mendez. »Notfalls kann ich mit einem Anzug rausgehen, aber ich wäre nicht gern da draußen, wenn sich die Stanley oder die Kutsche wieder in Bewegung setzen.«
    »Welche Gefahr wäre damit verbunden?«
    »In Bezug auf die Kutsche? Keine, solange wir oberhalb der Atmosphäre bleiben. Das wäre in Anbetracht der Proportionen des größten Teils der planetarischen Atmosphärenschichten bis zu den letzten Minuten unseres Abstiegs der Fall. Was die Stanley betrifft, wäre ich nicht in ernsthafter Gefahr, solange ihre Mannschaft weiß, dass ich da draußen bin. Aber wir können nicht mit ihnen reden, und es wäre wirklich unangenehm, sollten diese Beine um die Ecke krabbeln, während ich noch auf der Leiter hänge und keine Möglichkeit habe, sie zu kontaktieren, um dafür zu sorgen, dass sie mich nicht umrennen. Ich werde es tun, wenn die Bettelhines es wünschen - das ist immerhin meine Pflicht -, aber unter den gegebenen Umständen halte ich es für klüger, noch ein paar Minuten zu warten, bis wir sicher sind, dass es keine Alternative gibt.«
    Als er gleich darauf die verschiedenen Blickwinkel durchging, in der Hoffnung, irgendwo einen Bildausschnitt zu finden, der uns einen Hinweis darauf liefern konnte, was die Stanley und ihre Mannschaft daran hinderte, sich in Bewegung zu setzen, stellte ich fest, dass Dejah mich eingehend musterte. Ihr Blick war nicht unfreundlich, aber taxierend, und als sie sich aufrichtete und Skye begutachtete (die in dem Moment näher an mich herangerückt war, in dem sie erkannt hatte, dass Dejah mir auffallend viel Aufmerksamkeit widmete),

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