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Die dritte Todsuende

Die dritte Todsuende

Titel: Die dritte Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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Spülküche.
    Es war ein lärmerfüllter, dampfender Raum, besetzt mit zwei jungen Männern, einem Schwarzen und einem Puertoricaner in schweißgetränkten T-Shirts. Sie sahen auf, als Zoe eintrat, und warfen niederträchtige Blicke auf sie. Der Puertoricaner blinzelte und rief etwas auf spanisch. Der Schwarze brüllte vor Lachen und klatschte sich auf den Schenkel. Sie leerte ihr Tablett, drehte sich um und verließ den Raum. Das Gelächter verfolgte sie.
    Sie hatte gerade damit begonnen, den Dienstplan zu tippen, als ihr Telefon klingelte, ein ausgesprochen seltenes Ereignis.
    »Hotel Granger«, sagte sie. »Sicherheitsabteilung. Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Und ob du das kannst, Süße«, sagte eine lebhafte Frauenstimme. »Komm zu einer umwerfenden Cocktailparty, die Harry und ich heute nachmittag geben.«
    »Maddie!« sagte Zoe erfreut. »Wie geht es dir?«
    »Mal geht's schnell, mal geht's langsam«, sagte Madeline Kurnitz. »Und wer macht es dir zur Zeit, Kleines?«
    Die beiden Frauen plauderten eine Weile. In erster Linie war es Maddie, die plauderte, laut und schnell, und Zoe hörte zu, lächelte und nickte hin und wieder am Telefon.
    Manchmal kam es ihr vor, als hätte sie ihr ganzes Leben lang Madeline Kurnitz zugehört. Oder wenigstens seit sie mit ihr und zwei anderen Mädchen an der Universität von Minnesota ein Zimmer geteilt hatte. Das war von 1960 bis 1963 gewesen, und schon damals hatte Maddie geschnattert.
    »Vier Jahre Ferien vom Ernst des Lebens«, so hatte sie den Wert der Collegeerziehung beurteilt, und ihre Studienzeit war getreu dieser Überzeugung verlaufen — eine einzige, lange Party, gespickt mit Verabredungen, Eskapaden und Affären. Dazu unentschuldigtes Fehlen, drohende Verweise von der Schule und eine endlose Reihe schmachtender Jungen und Männer, was ihre Zimmergenossinnen mit Ehrfurcht erfüllte.
    Maddie damals: »Hör zu, Kleines, im Grunde sind wir doch nur hier, um uns einen Ehemann zu angeln. Richtig? Also, warum bringen sie uns dann nicht etwas Nützliches bei — wie Stöhnen, zum Beispiel. Es gibt nur einen Grund, warum mich all diese Typen anrufen: Ich habe gelernt, beim Vögeln realistisch zu stöhnen. Das ist alles, was eine Frau wissen muß, um ein durchschlagender Erfolg zu werden: wie man stöhnt. In diesem Laden hier sollte es ein Seminar geben mit dem Titel ›Stöhnen für Erstsemester‹. Im zweiten Jahr könnte der Kurs dann heißen »Stöhnen für Zurückgebliebenem«
    Oder: »Schau, es gibt Männer und es gibt Ehemänner. Wenn du ein Mann wärst, würdest du etwa heiraten? Den Teufel würdest du tun! Du würdest dich durchs Leben tanken und alles stoßen wollen, was dir in die Quere kommt. Männer ficken, Ehemänner haben Sex. Männer duften, Ehemänner benutzen Kernseife. Männer trinken Whiskey, Ehemänner trinken Bier. Männer haben einen Schwanz, Ehemänner ziehen ihn ein. Scheiße, ich will keinen Ehemann. Ich will einen Mann.«.
    Die drei Zimmergenossinnen aus Kleinstädten in Minnesota, Wisconsin und Iowa lauschten diesen Erklärungen mit nervösem Kichern. So waren sie nicht aufgewachsen. Maddie, aus New York City, war eine Fremde.
    Sie verehrten sie, denn sie war intelligent, witzig, großzügig. Sie überließ ihnen die Männer, die sie nicht wollte oder deren sie überdrüssig geworden war. Dafür versorgten sie Maddie mit Vorlesungsprotokollen, gaben ihr Nachhilfe, deckten ihre Abwesenheiten und brachten sie so zu einem erfolgreichen Abschluß der vier Jahre an der Universität.
    Als Zoe Kohler nach ihrer Scheidung aus Winona, Minnesota, nach New York kam, galt ihr erster Anruf Maddie. Sie war jetzt Madeline Kurnitz und hatte eine eigene Nummer im Telefonbuch. Harold Kurnitz war ihr vierter Ehemann, und Maddie nahm Zoe unter ihre Fittiche. Sie tat, was sie konnte — Cocktail-Parties, Dinner, Vermittlung von Bekanntschaften —, aber irgendwann mußte sie begreifen, daß Zoe Kohler die Wahrheit gesagt hatte: sie wollte nicht wieder heiraten.
    Maddie (tiefbekümmert bis wütend): »Aber das heißt doch nicht, daß du nicht vögeln kannst, um Himmels willen. Kein Wunder, daß du Krämpfe kriegst. Wenn ich zwei Tage keinen Fick hatte, muß ich niesen, und Staub kommt mir aus den Ohren.«
    Jetzt, als sie Maddie darüber schwadronieren hörte, wer alles zu ihrer Cocktail-Party kommen würde (»Eine Trillion geiler Böcke«), ließ Zoe sich von ihrer Begeisterung anstecken und sagte, sie würde nach der Arbeit kurz hereinschauen.
    Maddie: »Da

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