Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die dritte Weissagung

Die dritte Weissagung

Titel: Die dritte Weissagung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
Vom Netzwerk:
Innerste. Aber schon einen Atemzug später übertünchte ihr Trieb das Entsetzen, das Landrus Worte geweckt hatten.
    Landru nahm ihr das Tuch, das er ihr zum Geschenk gemacht hatte, aus der Hand und knotete es ihr eng um den schlanken Hals.
    Irina hatte nie etwas Wohltuenderes als diesen Stoff getragen. Er erzeugte Reize, die ihr bis dahin völlig fremd gewesen waren.
    Heiß und kalt wurde ihr davon.
    Landrus Hand schob sich zwischen ihre Beine.
    Irina fühlte sich anlehnungs- und liebesbedüftig. Sie erkannte sich selbst nicht wieder. Sonst spielte sie mit dem anderen Geschlecht. Mit Rasputin und tausend anderen hatte sie es in den Jahrhunderten getrieben.
    Das hier, diese Rollenverteilung war ... neu.
    Aufregend neu.
    »Wer bist du?« stöhnte sie heiser. »Ich weiß deinen Namen, aber wer bist du?«
    »Einer«, raunten die Lippen, die nun zwischen ihre Brüste gewandert waren, um dort nach dem Salz ihrer Haut zu schürfen, »der bemüht ist, die Kräfte des Chaos im Zaum zu halten. Damit die heimlichen Herrscher dieser Welt nicht von einem noch mächtigeren Sturm ins Vergessen gefegt werden.«
    »Welchem Sturm könnte solches gelingen?«
    Sie redete und redete und merkte indes, wie sich die ersehnte dunkle Flut in ihr aufbaute, zu einer Welle sammelte, einer Woge, auf der sie zu einem nie erlebten Höhepunkt reiten würde .
    . und dabei war Landru bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal richtig in sie eingedrungen.
    War er ein zweiter Rasputin?
    Irina verneinte, noch während die Frage in ihr nachhallte. Er war völlig . anders. Aber, beim Kelch und seinen Kindern, gewiß nicht schlechter!
    »Nimm mich!« keuchte sie und ertastete sein Geschlecht, das hielt, was ihr die vorausgegangenen Intimitäten bereits verheißen hatten. Fordernd umschloß sie es, als würde sie einen Schwertschaft umfassen, und noch härter, beinahe wie fleischfarbenes Metall, wurde der Pfahl, der sich ihr herausfordernd entgegenreckte.
    Irina beugte sich tief hinab und wollte Landrus samtene Eichel mit ihrem Mund umschließen.
    »Nein«, wehrte er ab. »Ich brauche dich ganz. Leg dich zurück. Öffne deine Schenkel ...«
    Sie gehorchte, als hätte etwas ihren eigenen Willen verschlungen. Dann lag er auf ihr, und schon beim Eindringen hatte sie den ersten Höhepunkt. Sie schrie wie von Sinnen und vergaß alles um sich herum.
    Alles und - jeden.
    Als der Knebel aus Wollust und Vergessen schließlich wieder von ihr wich, war sie allein.
    Und ernüchtert.
    Während des Liebesspiels mußte sich der Knoten des Tuches um Irinas Hals gelöst haben. Es war, auch von Landru unbemerkt, abgefallen.
    Irina zuckte davor zurück wie vor einer zum Biß bereiten Schlan-ge. »Anna!«
    Die Zofe kam aus dem Nebenraum.
    »Wie spät haben wir?«
    »Drei Uhr in der Frühe.«
    »Wann ging mein Gast?«
    »Vor einer Stunde.«
    Irina erhob sich vom Bett und ordnete ihre Kleider, die sie nur geöffnet hatte, ohne sich ihrer zu entledigen. Wieder starrte sie auf das Tuch, das ganz nah der Stelle lag, von wo sie sich erhoben hatte.
    »Heb es auf!« forderte sie ihre Zofe auf.
    Anna kam der Aufforderung nach.
    »Was . fühlst du?«
    »Nichts«, sagte sie.
    »Gar nichts?«
    »Nein.«
    Verdammt, sie ist eine Kreatur. Sie wäre selbst dann nicht in der Lage, etwas zu spüren, wenn es etwas zu spüren gäbe ...
    Irina zögerte kurz, dann zeigte sie auf die Glut im Kamin und sagte: »Wirf es ins Feuer!«
    Die Zofe, deren Leichnam von Irinas Keim am Verwesen gehindert und bewegt wurde, gehorchte auch diesmal ohne Einwand. Mit unbewegter Miene hielt sie das Geschenk, das Irina von Landru erhalten hatte, über die weiß glosende Glut der herabgebrannten Scheite und öffnete die Finger.
    Das Tuch breitete sich wie ein Schleier aus, und einen Moment hatte es den Anschein, als wollte es den Auftrieb der Wärme nutzen, um davonzufliegen, der verzehrenden Hitze zu entkommen.
    Aber es gelang ihm nicht. Und im nächsten Augenblick kam es zu einer lautlosen, gleißenden Entladung, die Irina minutenlang blendete.
    Als sie ihr Augenlicht zurückerlangt hatte, lag Anna reglos neben dem Kamin.
    Oder vielmehr das, was von Anna noch übrig war: ein verkohltes Etwas. Ein schwarzes . Ding, das nur der Form nach noch an die Frau erinnerte, die Irina vom Rand der großen Stadt hierher in den Palast geführt hatte.
    »Herrin .«
    Das Ding sprach! Das Ding teilte seine Lippen und entließ einen Ton, der zwischen Agonie und ... ja, was? ... schwankte.
    Irina eilte auf ihre Zofe zu. Im ersten

Weitere Kostenlose Bücher