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Die dunkle Armee

Titel: Die dunkle Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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der anderen waren.
    »Ich bin nicht wichtiger als irgendein Legionär bei den Hastati«, erwiderte Barias. Dann fiel ihm etwas ein, und er sah sich rasch um. »Ihr habt mich doch nicht nur hierher geführt, um mir zu danken. Möchtet Ihr etwas mit mir besprechen?«
    Roberto wurde nervös und wünschte sich, sie säßen bei Wein und Essen am Tisch und könnten es entspannter angehen.
    »Das ist richtig. Es berührt den Kern unseres Glaubens. Ihr müsst mir glauben, dass ich nicht damit zu Euch käme, wenn ich das Gefühl hätte, es gäbe noch eine andere Möglichkeit.«
    Barias lächelte leicht. »Also gut. Jetzt mache ich mir Sorgen.«
    »Gut. Das solltet Ihr auch tun. Kein Bürger, der hier in einer schwierigeren und gefährlicheren Lage wäre als Ihr. Wir haben es mit einem Feind zu tun, der Gott und den Glauben verhöhnt und das Böse einsetzt, um seine Ziele zu erreichen. Er will, dass wir leblos und willenlos umgehen und unsere eigenen Angehörigen niederstrecken.«
    Roberto hatte den Eindruck, Barias sei dem Zusammenbruch nahe. »Botschafter, ich kann weder schlafen noch essen, weil es mir solche Schmerzen bereitet. Ich bete für die Gläubigen, die in die Umarmung Gottes aufgenommen werden sollten und dennoch da draußen wandeln, wo ich ihnen nicht helfen kann. Schwer zu glauben, dass der Mann, der dieses Verbrechen begeht, in der Liebe Gottes in der Konkordanz geboren wurde. Es zerreißt mir das Herz.«
    »Obwohl er ein Aufgestiegener ist?« Roberto zog die Augenbrauen hoch. »Ihr müsst ihn doch für einen Ketzer halten, der niemals die Umarmung des Allwissenden spüren wird.«
    Barias seufzte. »Innerhalb des Ordens wurde die Debatte viel heftiger geführt, als die Kanzlerin Euch glauben machen will. Manche können die Tatsache nicht vergessen, dass sie eine wichtige Rolle bei der Rettung der Konkordanz gespielt und unzähligen Gläubigen des Allwissenden das Leben gerettet haben. Wir müssen dies respektieren, auch wenn ihre Methoden und Fähigkeiten Gott vielleicht nicht genehm sind.«
    »Hier kommt noch etwas Unangenehmes.« Roberto holte tief Luft. »Wir dürfen nicht zulassen, dass Gorian damit fortfährt, eine Armee aus gefallenen Legionären zu erschaffen. Hier nicht und an keinem anderen Ort. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Toten für ihn nutzlos sind.«
    »Da kann ich Euch nicht widersprechen. Zwar ist die Verstümmelung schlimm, aber der Körper kann dennoch vollständig begraben werden. Das ist allerdings keine Glaubensfrage, sondern eher ein praktisches Problem, oder? Es sind wohl zu viele, aber Ihr habt meinen Segen, es zu versuchen.«
    Roberto hob beide Hände. »Ihr seid mir einerseits voraus und mir andererseits nicht gefolgt, Julius. Bitte lasst mich fortfahren. Die Verstümmelung ist jetzt keine sinnvolle Möglichkeit mehr, deshalb müssen wir über andere Methoden nachdenken. Die Konkordanz hat sich lange an die Regel gehalten, dass selbst ein Feind zum Glauben an den Allwissenden bekehrt werden kann, und dies bedeutet, dass wir im Krieg die Feinde so behandeln müssen, wie wir es mit unseren eigenen Leuten tun würden. Das war allerdings, bevor Gorian die Regeln verändert hat. Jetzt müssen wir gegenüber Freund und Feind die schärfsten Maßnahmen ergreifen, und dafür brauchen wir Euren Segen.«
    »Wozu?«
    »Naphthalin. Flüssiges Feuer. Nennt es, wie Ihr wollt. Wir müssen die wandelnden Toten verbrennen.«
    Barias wich einen Schritt zurück. Roberto hätte es als übertrieben dramatisch bezeichnet, hätte er nicht die Miene des Sprechers beobachtet. Er war starr vor Schreck und öffnete den Mund, bekam aber kein Wort heraus.
    »Bitte, Julius, denkt nach.« Roberto hob die Hände und streckte die Finger zum Himmel. »Das soll kein Freibrief sein, sondern eine Maßnahme in einer extremen Notlage.«
    Barias schüttelte den Kopf. Gott umfange ihn, er zitterte am ganzen Körper.
    »Wie könnt Ihr nur solche Worte sagen und solche Gedanken äußern. Und auch noch mich, ausgerechnet mich um meinen Segen bitten.«
    »Ich kann Eure Reaktion und Eure Gefühle verstehen«, sagte Roberto.
    »Eure Worte sind der Beweis dafür, dass Ihr überhaupt nichts versteht«, fauchte Barias. »Den Körper von Unschuldigen verbrennen und ihre Asche den Winddämonen überlassen, sodass ihre Zyklen auf der Erde für immer beendet sind? Ihnen die Umarmung Gottes verweigern? So etwas auch nur auszusprechen, ist entsetzlich. Aber es zu tun, ist ein Verbrechen, mit dem Ihr Euch auf eine Stufe mit einem

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